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01.07.1999 13:14

Transplantation für junge zuckerkranke Patienten

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Am Transplantationszentrum des Würzburger Universitätsklinikums wurde am 15. Mai 1999 erstmals eine kombinierte Nieren-Bauchspeicheldrüsen-Transplantation durchgeführt. Damit hat sich das Transplantationsprogramm - in Würzburg werden Nieren, Herzen, Lebern und Augenhornhäute übertragen - um einen wichtigen Punkt erweitert.

    Der komplizierte Eingriff hat sich erst in den vergangenen Jahren bundesweit als neues operatives Verfahren etabliert. Möglich war dies nur durch erhebliche Fortschritte bei der Operationstechnik und der anschließenden medikamentösen Unterdrückung des Immunsystems - letzteres ist nötig, um die Abstoßung der transplantierten Organe zu verhindern.

    Die erste Nieren-Bauchspeicheldrüsen-Transplantation in Würzburg wurde von den Operateuren PD Dr. Wolfgang Timmermann (Chirurgische Klinik) und Dr. Karl Weingärtner (Urologische Klinik) durchgeführt. Die beiden Mediziner stellten das Verfahren und ihren 35jährigen Patienten am Donnerstag, 1. Juli, bei einem Pressegespräch im Klinikum vor. Auch der Nierenspezialist Prof. Dr. Ekkehard Heidbreder und der ärztliche Koordinator des Transplantationszentrums, Dr. Frank Breunig, standen den Medienvertretern Rede und Antwort.

    Mit der Operation kann vor allem jungen zuckerkranken Patienten geholfen werden, bei denen das für die Krankheit typische chronische Nierenversagen schon sehr früh eingetreten ist. Durch die beiden in einem einzigen Eingriff transplantierten Organe bleibt den Patienten zum einen ein Leben mit der künstlichen Blutwäsche erspart. Zum anderen können bei ihnen normale Blutzuckerwerte erreicht werden, und zwar ohne Medikamente, künstliches Insulin oder eine spezielle Diät. Auch weitere Folgeerkrankungen, die durch eine lange bestehende Zuckererkrankung oder eine langjährige Dialyse entstehen, können so vermieden werden.

    Dass der im Jahr 1998 in Deutschland 175 Mal durchgeführte Eingriff nun auch an der Universität Würzburg angeboten wird, hat für die jungen zuckerkranken Patienten mit chronischem Nierenversagen im Raum Unterfranken einen weiteren, besonders gewichtigen Vorteil: Sie können die auf die Transplantation folgenden ambulanten Nachsorgetermine heimatnah wahrnehmen, was einen wesentlich geringeren Aufwand bedeutet - denn bislang wurden Nieren-Bauchspeicheldrüsen-Transplantationen in Bayern ausschließlich in Erlangen-Nürnberg, Regensburg und München durchgeführt.

    Die Etablierung des Eingriffs in Würzburg war nur durch die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit der beteiligten Universitätskliniken möglich. Indikationsstellung und Nachsorge der Patienten obliegt der Nephrologischen Abteilung der Medizinischen Klinik. Die Transplantation selbst wird gemeinsam von der Chirurgischen und der Urologischen Universitätsklinik durchgeführt. An der Betreuung nach der Operation wirken dann alle drei Kliniken mit. Durch das Angebot der kombinierten Nieren-Bauchspeicheldrüsen-Transplantation ist gewährleistet, dass das am Würzburger Universitätsklinikum angesiedelte Transplantationszentrum seine Patienten weiterhin auf höchstem medizinischen Niveau versorgen kann.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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