Igor Gornyi erhält 1,1 Millionen Euro aus europäischem Nachwuchsförderprogramm EURYI
Dr. Igor Gornyi, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Nanotechnologie des Forschungszentrums Karlsruhe und im Institut für Theorie der Kondensierten Materie der Universität Karlsruhe (TH), erhält einen der höchstdotierten europäischen Preise für den wissenschaftlichen Nachwuchs, den European Young Investigators Award (EURYI). Das von Igor Gornyi eingereichte Projekt dreht sich um den "Quantentransport in Nanostrukturen", eine theoretische Arbeit mit dem Ziel, den Stromtransport in kleinsten Dimensionen zu verstehen. Der Preis wird im Rahmen einer Festveranstaltung beim World Science Forum vom 10. bis 12. November 2005 in Budapest überreicht werden.
Die europäischen Förder- und Wissenschaftsorganisationen (EUROHORCs - European Heads of Research Councils) vergeben gemeinsam mit der Europäischen Wissenschaftsstiftung (ESF - European Science Foundation) den European Young Investigators Award (EURYI). Durch EURYI erhalten herausragende junge Wissenschaftler aus aller Welt die Möglichkeit, an einer europäischen Forschungseinrichtung ihre eigene Forschungsgruppe aufzubauen. Damit soll einerseits der Karriereweg exzellenter junger Forscher unterstützt werden, andererseits soll die Attraktivität des europäischen Forschungsraumes im internationalen Wettbewerb nachhaltig erhöht werden. Die Förderung läuft über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Die Preisträger werden in einem zweistufigen Prozess ermittelt, zunächst in einem nationalen, dann in einem internationalen Auswahlverfahren. Im Jahr 2005 erhalten europaweit nur 25 Preisträger eine Förderung.
In dem Projekt, für das Igor Gornyi den Preis erhält, sollen Transportphänomene, insbesondere der Transport elektrischer Ladungen, in Nanostrukturen erforscht werden. In diesen Dimensionen wird der Transport in Festkörpern durch Quanteneffekte dominiert. Neben der Geometrie der Festkörper spielen hier atomare Verunreinigungen sowie Strukturfehler im Festkörper eine entscheidende Rolle. Eine zentrale Frage der theoretischen Physik ist in diesem Zusammenhang, wie die elektrische Leitfähigkeit vorgegebener Festkörperstrukturen in Abhängigkeit von der Temperatur berechnet werden kann. Eine Schlüsselrolle spielt im Projekt die Untersuchung der Transporteigenschaften von Quantendrähten, die als Basis einer zukünftigen Nanoelektronik dienen sollen. Eine besonders wichtige Realisierung solcher Nanodrähte sind Kohlenstoff-Nanoröhren, die im Institut für Nanotechnologie des Forschungszentrums auch experimentell untersucht werden.
Dr. Igor Gornyi, geboren 1973 in St. Petersburg, Russland, ist Physiker. Sein Studium absolvierte er von 1989 bis 1995 an der Staatlichen Technischen Hochschule in St. Petersburg. Seine Doktorarbeit fertigte er im Physikalisch-Technischen Institut A. F. Ioffe in St. Petersburg im Fachbereich Kondensierte Materie an. 1999 promovierte er bei Professor M. I. Dyakonov über "Die Theorie schwacher Lokalisation und Elektronen-Elektronen-Wechselwirkungen in niedrig-dimensionalen Halbleiter-Strukturen". Bereits in diesem frühen Stadium fiel seine besondere Begabung für die theoretische Behandlung schwieriger Probleme der Festkörperphysik auf. Daher lud ihn das Institut für Nanotechnologie im Forschungszentrum Karlsruhe zu einem einjährigen Gastwissenschaftleraufenthalt ausnahmsweise direkt nach der Promotion ein. Von April 2001 bis Dezember 2002 arbeitete Igor Gornyi als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Theorie der Kondensierten Materie der Universität Karlsruhe. Seit Januar 2003 ist er Nachwuchswissenschaftler im Institut für Nanotechnologie des Forschungszentrums Karlsruhe in der Arbeitsgruppe von Professor Dr. Peter Wölfle und Professor Dr. Alexander Mirlin. Die Publikationsliste von Igor Gornyi umfasst 33 Veröffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften, dazu kommen Vortragseinladungen zu 10 internationalen Konferenzen und Workshops sowie viele weitere Vorträge. Seine hauptsächlichen Arbeitsgebiete sind Transportphänomene in Nanostrukturen.
Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2,1 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.
Dr. Joachim Hoffmann / Dr. Elisabeth Zuber-Knost 16. August 2005
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Foto: Forschungszentrum Karlsruhe
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften
überregional
Forschungsprojekte, Personalia
Deutsch
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