Internationale Experten erörtern Grenzfragen der Herzchirurgie in Heiligendamm
Zu einem Expertentreffen zu Fragen der Herzchirurgie kommen in dieser Woche internationale Experten an die Ostsee. Zwischen dem 25. und dem 27. August 2005 findet in Heiligendamm die Tagung "Bottlenecks in Cardi-c Surgery" statt. Veranstaltet wird sie von der Universität Rostock. Erörtert werden der Einsatz neuer technischer Hilfsmittel, aber auch Trends und gänzlich neue Verfahren der Behandlung von Herzkrankheiten etwa durch den Einsatz von Stammzellen, vor allem aber die Behandlung vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen Chancen und Grenzen von Herz-Operationen ohne Herz-Lungen-Maschine oder die minimal-invasiven Verfahren der "Knopflochchirurgie". Erwartet werden etwa 100 Experten aus ganz Europa, aus den USA und China.
"Der deutschen Herzchirurgie geht es gut. Aber wie geht es weiter?", lautet eine von Professor Dr. Gustav Steinhoff, Direktor der Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie am Universitätsklinikum Rostock, formulierte Frage. Um Antworten zu finden, veranstaltet Professor Steinhoff Ende kommender Woche die Konferenz "Bottlenecks in Cardiac Surgery". "Mit der Bezeichnung 'Bottlenecks' - Flaschenhälse - sind Hindernisse gemeint, vor denen die Herzchirurgen heute stehen", sagt Professor Steinhoff. "Die Konferenz soll dazu dienen, aktuelle Hindernisse aufzuzeigen und Möglichkeiten ihrer Überwindung zu erörtern", so Professor Steinhoff weiter. Derzeit bewege sich die Herzchirurgie in die Richtung immer schonenderer Verfahren. Erprobt werden zunehmend minimal-invasive Verfahren, bei denen die Eingriffe über sehr kleine Schnitte erfolgen. Ebenfalls eingesetzt werden neue, kleinere Herz-Lungen-Maschinen, die den Körper beim Eingriff nicht so sehr belasten wie bisherige Modelle.
"Die Arbeit an schonenden Verfahren erfolgt nicht zuletzt vor dem Hintergrund der alternden Gesellschaft", sagt Professor Steinhoff. Es gehe zunehmend darum, Patienten im hohen Alter erfolgreich zu behandeln. Der Anteil von Patienten, die älter sind als 70, 80 oder gar 90 Jahre nehme beständig zu. "Das ist der Bedarf der Zukunft", sagt Professor Steinhoff. In diesem Sinne werde auch neue biologischen Verfahren erforscht. "Der Trend geht weg von Prothesen und künstlichen Oberflächen, hin zum Einsatz von körpereigenen Material und der Regeneration beschädigten Gewebes." In dieser Hinsicht seien die Erfolge der Rostocker Herzchirurgen mit dem Einsatz von Stammzellen bei Herzinfarkt Bahn brechend, denn zerstörtes Herzmuskelgewebe musste bisher unbehandelt bleiben.
Die "Flaschenhälse" beschreiben aber auch Verfahren, die nicht unumstritten sind. "Bypass-Operationen ohne Herz-Lungen-Maschine werden seit zehn Jahren durchgeführt, aber die Akzeptanz ist sehr unterschiedlich", sagt Professor Steinhoff. In den USA etwa werden 30 Prozent der Bypass-Operationen ohne Herz-Lungen-Maschine durchgeführt, in der Bundesrepublik sind es nur sieben Prozent - aufgrund unterschiedlicher Herangehensweisen dies- und jenseits des Atlantik. Erwartet werden zu dem Treffen etwa 100 Herzchirurgen aus Europa, zum Beispiel etwa aus mehreren skandinavischen Ländern und Italien -, aus den USA und aus China.
Bottlenecks in Cardiac Surgery, 25. bis 27. August 2005, Grand Hotel Kempinski, Heiligendamm
Ansprechpartner
Für den Inhalt:
Prof. Dr. Gustav Steinhoff
Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie
Universitätsklinikum Rostock
Schillingallee 35
18057 Rostock
Tel. 0381/4946100
Fax. 0381/4946102
Mail. gustav.steinhoff@med.uni-rostock.de
Für das Klinikum:
Prof. Dr. Peter Schuff-Werner
Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Rostock
Rembrandtstraße 16/17
18057 Rostock
Tel. 0381/4945011
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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