Massenmedien und Sozialcharakter. Über die Kultivierung von Einstellungen, Gefühlen und Persönlichkeit
5. bis 7. Oktober 2005
Öffentliche Podiumsdiskussion am 7. Oktober, 11 Uhr, zum Thema
"Medienwirkungen und Medienethik - Die Verantwortung der Macher"
Villa Lessing, Lessingstraße 10, 66121 Saarbrücken
Veranstaltet wird die - u.a. von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem saarländischen Wissenschaftsministerium geförderte - Tagung von der Medien- und Organisationspsychologie der Universität des Saarlandes unter Leitung von Professor Peter Winterhoff-Spurk.
Programm, Anmeldung und Information:
http://www.uni-saarland.de/fak5/orga/cultivation05/
Kann Fernsehen unsere Meinungen, Einstellungen, Emotionen, gar unsere Persönlichkeit verändern? Mit dieser Frage beschäftigen sich internationale Experten auf Einladung der Saarbrücker Medienpsychologen Professor Peter Winterhoff-Spurk, Dr. Dagmar Unz und Dr. Frank Schwab im Rahmen einer Tagung in der Saarbrücker Villa Lessing. Im interdisziplinären Forscherkreis werden neueste Thesen und Erkenntnisse erörtert, ob und welche tiefer gehenden Veränderungen durch TV-Konsum hervorgerufen werden können.
Die Saarbrücker Arbeitsgruppe um Winterhoff-Spurk hat in der Kultivierungsforschung, die sich damit befasst, ob und wie Fernsehen Einstellungen und Meinungen über die soziale Welt generiert, einen neuen Aspekt eingebracht: Ihr "Cultivation of Emotions"-Ansatz geht davon aus, dass Zuschauer die im häufigen Umgang mit dem TV erworbenen Mechanismen des emotionalen Erlebens auch auf die eigene Lebenswirklichkeit übertragen. Auch diese werde dann nach den Vorgaben des Fernsehens erlebt, interpretiert und schließlich gestaltet. Die These der Saarbrücker Medienpsychologen: Das Fernsehen trage nicht nur zu einer Prägung von Einstellungen, sondern auch zu einer Veränderung der individuellen wie gesellschaftlichen "Feeling rules" bei. Das Fernsehen habe sich zum geheimen Erzieher entwickelt und das Auftauchen eines neuen Sozialcharakters gefördert: Die Gefühlskultur wandele sich hin zum Oberflächlichen, Theatralischen, Sexualisierten, zur Selbstinszenierung mit ständigem Drang nach Aufregung, wobei Gefühle lediglich dargestellt, aber nicht empfunden würden. Die Auswirkungen träfen die Gesellschaft als Ganzes.
Im Rahmen der Tagung sollen diese neuen Aspekte im Kreis der internationalen und fachübergreifenden Forscher diskutiert werden.
Im Mittelpunkt des Austauschs stehen darüber hinaus interdisziplinäre Aspekte, die sich aus aktuellen Erkenntnissen der internationalen Kultivierungsforschung ergeben: So wird unter anderem gefragt, welche Perspektiven das Fernsehen in einer modernen Wissensgesellschaft hat. Auch wird die Rolle neuer Medien, insbesondere virtueller Realitäten, bei der Konstruktion sozialer Realitäten beleuchtet.
Eine öffentliche Podiumsdiskussion findet am 7. Oktober (11 Uhr) zum Thema "Medienwirkungen und Medienethik - Die Verantwortung der Macher" statt:
Es diskutieren unter Leitung von Frank Johannsen (Stv. Programmdirektor Hörfunk/Fernsehen und Programmchef von SR2 KulturRadio Saarbrücken):
Dr. Ilka Desgranges (Sprecherin des Deutschen Presserats, Leiterin der Regionalredaktion
Mitte der Saarbrücker Zeitung)
Prof. Dr. Wolfgang Donsbach (Institut für Kommunikationswissenschaft, Technische
Universität Dresden, Immediate Past President of the International Communication
Association)
Heiko Ernst (Chefredakteur Psychologie heute)
Prof. Dr. Konrad Hilpert (Katholisch-Theologische Fakultät, Ludwig-Maximilians-
Universität München)
und Prof. Dr. Hans Mathias Kepplinger (Universität Mainz)
Die Tagungsgebühr beträgt 50 Euro (für Studierende 20 Euro).
Sie haben Fragen? Dann setzen Sie sich bitte in Verbindung mit
Dr. Dagmar Unz oder Dr. Frank Schwab:
Arbeitseinheit Medien- und Organisationspsychologie
Tel: 0681 302 3303 / 3638
Fax: 0681 302 3628
Email: orgamed@mx.uni-saarland.de
http://www.uni-saarland.de/fak5/orga/cultivation05/ - Programm, Anmeldung und Information:
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).