Seit vielen Jahren ist Professor Jean-Pol Martin, Französischdidaktiker an der KU, ein Verfechter der These, dass sich Menschen erst dann intensiv mit einem Lerngegenstand befassen, wenn man ihnen einen konkreten Anlass bietet. In seinen Kursen zu Internet- und Projektkompetenz erhalten Studierende Schlüsselqualifikationen - wie Teamfähigkeit, Kommunikationsbereitschaft oder Eigeninitiative - indem sie selbständig und projektbezogen beispielsweise deutsche und türkische Kultur miteinander vergleichen. Dazu recherchieren sie im Internet, richten Diskussionsforen ein und präsentieren ihre Ergebnisse auf eigenen Homepages.
Nun geht Professor Martin noch einen Schritt weiter und wird selbst zum Anlass für ein Rechercheprojekt, das sich mit einer weit reichenden Frage befasst: Wie lässt sich die Welt verbessern? Dazu reist er vom 29. August bis 9. September nach Kasan (Tartastan), Moskau, Burgas (Bulgarien) und Istanbul, um vor Ort mit Studierenden aus verschiedenen Kulturkreisen zu diesem Thema zu sprechen. Deutsche Studierende unterstützen ihn vor und während der Reise aus der Ferne via Internet, indem sie für Martin beispielsweise Gesprächspartner organisieren. Hintergrund für die Frage nach einer besseren Welt ist das Millennium-Projekt der Vereinten Nationen, das unter anderem nach Wegen für eine Halbierung der weltweiten Armut forscht.
Auf seiner Reise will Martin anhand einer Reihe von Schlüsselfragen die Sichtweise der Menschen kennen lernen: Welche Rolle sollte ihr Land in der Welt spielen? Welche Fähigkeiten haben sie, um das Leben anderer Menschen zu ändern? Wie könnten die Vereinten Nationen noch effektiver werden? Welche Möglichkeiten bietet das Internet, um die Welt zu vereinen? Um die Ergebnisse der Reise für jedermann zu präsentieren, nutzt Martin die freie Internet-Enzyklopädie "Wikipedia", in der jeder Nutzer neue Lexikoneinträge erstellen und bereits vorhandene mit seinem Wissen ergänzen kann. "Vergleicht man das Internet mit einem Gehirn und die einzelnen User mit Neuronen, dann verfügt man potentiell über Milliarden von Nutzern, die zusammen eine Fülle an kollektivem Wissen produzieren können", sagt Professor Martin. Bereits zweimal ließ er sich in den vergangenen Jahren von Studierenden und interessierten Internetnutzern durch New York lotsen, die ihm Übernachtungsmöglichkeiten, Tipps zu Sehenswürdigkeiten und interessante Gesprächspartner vermittelten.
Die aktuelle Reise lässt sich verfolgen unter http://en.wikipedia.org/wiki/User:Jeanpol und
http://www.ku-eichstaett.de/Fakultaeten/SLF/romanistik/didaktik/Forschung/ipk/millennium.
Informationen zum Millennium-Projekt der UN finden sich unter http://www.unmillenniumproject.org.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).