idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
24.08.2005 14:09

Forscher der Uni-Kliniken Homburg und Bonn untersuchen den Zusammenhang zwischen Hepatitis-C und Lymphdrüsen-Krebs

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Neuer Hepatitis Start up Fund: Längerfristiges Ziel ist die Entwicklung von Hemm- und Impfstoffen. Im neuen Start up Fund innerhalb des Kompetenznetzes Hepatitis arbeiten Nachwuchsforscher des Universitätsklinikums des Saarlandes (Team von Prof. Dr. Stefan Zeuzem) und des Uniklinikums Bonn (Team von Prof. Dr. Tilman Sauerbruch) zusammen. Es handelt sich um eine Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) in Höhe von 50 000 Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren.

    Die entzündliche Erkrankung der Leber wird u.a. durch das so genannte Hepatitis-C-Virus verursacht. Weltweit leiden über 170 Millionen Menschen an dieser Infektionskrankheit, allein in Deutschland sind 500 000 Menschen betroffen. Die Krankheit nimmt in der Regel einen chronischen Verlauf, da das körpereigene Immunsystem der meisten Betroffenen nicht in der Lage ist, den Erreger erfolgreich zu bekämpfen.

    Neben schweren Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberkrebs werden im Rahmen der chronischen Hepatitis C bei ca. 40 Prozent der Patienten Kälteautoantikörper (gemischte Kryoglobulinämie) beobachtet, die u.a zu Gefäßentzündungen (Vaskulitis) führen können. Möglicherweise führt die gemischte Kryoglobulinämie in manchen Fällen sogar zu malignen B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen (einer Form von Lymphdrüsenkrebs).

    Es ist bekannt, dass Hepatitis C ein Virus ist, das auf das Lymphsystem einwirkt und zur Fehlfunktion von Immunzellen führen kann. Wenn der Körper eine Infektion durch Fremdorganismen wie Hepatitis-C-Viren wahrnimmt, wird das Immunsystem aktiviert: Körpereigene Eiweiße wie u.a. Antikörper (Immunglobuline) sollen helfen, die Viren abzutöten. Durch bisher nicht bekannte Umstände werden bei der Hepatitis-C-Infektion auch fehlgeleitete Immunglobuline, die sog. Kryoglobuline, gebildet.

    Um die immunologischen Zusammenhänge zwischen der Hepatitis-C-Infektion, gemischter Kryoglobulinämie und Lymphdrüsenkrebs besser untersuchen zu können, hat das Homburger Forscherteam im Labor so genannte Hepatitis-C-Virus-Pseudopartikel entwickelt. Das neue In-vitro-Modell wurde nun derart ausgebaut, dass komplexere Vorgänge im Immunsystem auf molekularer Ebene erforscht werden können, beispielsweise die Bindung und Stimulation bestimmter Hepatitis-C-Virus-Pseudopartikel an spezifische Subpopulationen von Immunzellen. Weiterhin soll eine kürzlich berichtete Fähigkeit des Hepatitis-C-Virus, Mutationen in zellulären Genen zu verursachen, überprüft werden.

    Die Erforschung des Zusammenspiels des Hepatitis C-Virus mit den Zielzellen des menschlichen Organismus könnte einen bedeutenden Beitrag zur Entwicklung spezifischer Hemm- oder Impfstoffe gegen Hepatitis C leisten.

    Die Ergebnisse aus diesem Start up Fund werden in Form von wissenschaftlichen Publikationen veröffentlicht werden und als Basis für zukünftige Antragstellungen beispielsweise bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) dienen.

    Kontakt für Journalisten:

    Sie haben Fragen?
    Wenden Sie sich bitte an Dr. Wolf-Peter Hofmann, Klinik für Innere Medizin II des Universitätsklinikums des Saarlandes (Direktor: Prof. Dr. Stefan Zeuzem), Tel. (06841) 16-23299, Fax: (06841) 16-23264, E-Mail: inwpho@uniklinikum-saarland.de

    Offizieller Projekttitel:

    "Bindung von klinisch charakterisierten HCV-Pseudopartikel an periphere Blutlymphozyten als Modell für die Studie der Lymphomagenese bei der chronischen Hepatitis C Virus Infektion: Analyse von B-Zellaktivierung und immune surveillance"

    Kooperationspartner:

    Dr. med. Wolf Peter Hofmann
    PD Dr. med. Christoph Sarrazin
    Klinik für Innere Medizin II
    (Direktor: Prof. Dr. Stefan Zeuzem)
    Universitätsklinik des Saarlandes
    66421 Homburg/ Saar
    Tel. (06841) 16-23299
    Fax (06841) 16-23264
    E-Mail: inwpho@uniklinik-saarland.de

    Dr. med. Jacob Nattermann
    Prof. Dr. med. Ulrich Spengler
    Medizinische Klinik und Poliklinik I
    (Direktor: Prof. Dr. Tilman Sauerbruch)
    Universitätsklinikum Bonn
    Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn
    Tel. (0228) 287-5383
    Fax (0228) 287-6643
    E-Mail: Jacob.Nattermann@ukb.uni-bonn.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).