Das Hepatitis C Virus (HCV) ist ein kleines, mit einer Hülle versehenes Virus, welches über Blut und auch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Es vermehrt sich im wesentlichen in der Leberzelle und führt dort zur Zell-Zerstörung. In der akuten Infektionsphase kann eine Gelbsucht auftreten, in der chronischen ist sie selten. Bei etwa 15% der HCV-Infizierten heilt die Infektion aus.
Bei den verbleibenden Infizierten entwickelt sich eine chronische Krankheit mit Umbauvorgängen in der Leber, die in vier bis dreißig Jahren zu portalem Hochdruck, Leberfunktionsstörungen und Wasserbauchsucht (Ascites) führen kann. Die meisten der HCV-Infizierten haben keine Symptome, bis sich Funktionsstörungen in der Leber bemerkbar machen. Bei wenigen Infizierten entwickelt sich nach vielen Jahren Leberzellkrebs.
Die HCV-Infektion kann durch Antikörpertests und Nukleinsäurenachweis-Tests identifiziert werden (beide Verfahren werden, wie wir berichteten, gleichzeitig vor einer Blutspende in der Greifswalder Universitäts-Blutspendezentrale angewandt). Die Infektion kann bei etwa 5% von der infizierten Mutter auf das Neugeborene übertragen werden. Intrafamiliäre Übertragungen kommen äußerst selten vor. Eine Übertragung von HCV über Mücken oder andere Vektoren findet nicht statt. Der Mensch ist der einzige natürliche Wirt für das Hepatitis C Virus. HCV läßt sich über Desinfektionsmittel und Kochen komplikationslos inaktivieren.
In den letzten drei Jahren ist eine Therapie mit Interferon alpha und Ribavirin entwickelt worden, durch die zwei Drittel der kurzjährig chronische HCV-Infizierten geheilt werden können.
Informationen:
Prof. Dr. med. Lutz Gürtler
Universität Greifswald
Friedrich Loeffler Institut für Medizinische Mikrobiologie
Martin Luther-Straße 6
17487 Greifswald
Tel. 03834-86-5560, Fax 03834-86-5561
e-mail: guertler@uni-greifswald.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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