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25.08.2005 16:59

Auf Spurensuche bei den Sachzeugen des Bergbaus - noch freie Plätze in der 3. Sommerakademie der Kulturstiftung Hohenmölsen

Doris Böhme Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ

    Leipzig. Junge Menschen über Chancen für Akademiker in Mitteldeutschland zu informieren - das ist das Ziel der Sommerakademie der Kulturstiftung Hohenmölsen, die in der Braunkohleregion im Süden Sachsen-Anhalts stattfindet. Die Sommerakademie bietet 35 Jungakademikern Möglichkeiten zum Meinungsaustausch und zur beruflichen Orientierung. Für die Veranstaltung, die vom 4. bis 9. September stattfindet, gibt es noch freie Plätze für Abiturienten, Studenten und Hochschulabsolventen. Das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (UFZ) unterstützt die Veranstalter bereits im dritten Jahr.

    In diesem Jahr steht die Sommerakademie unter dem Motto "Sachzeugen des Bergbaues - Spurensuche und Neuorientierung". An zwei ausgewählten Standorten in Sachsen-Anhalt werden sich die Teilnehmer mit Bergbaurelikten beschäftigen, um nach innovativen Lösungen für die Erhaltung und Nutzung dieses Kulturerbes zu suchen. Exkursionen führen darüber hinaus auch in die Bergbaufolgelandschaft im Südraum Leipzig. "Wir brauchen die überraschende andere Perspektive, die dazu geeignet ist, die spezialisierten Perspektiven der Fachleute kritisch zu begleiten, zu relativieren, zu ergänzen und kommunikativ zu öffnen", sagt Kultusminister Prof. Jan-Hendrik Olbertz, der auch Schirmherr der Veranstaltung ist. Ziel ist es, das Erbe des Braunkohlenabbaus in Mitteldeutschland als Teil des deutschen und europäischen Strukturwandels zu begreifen. Deshalb geht es auch um Vergleiche zu ähnlichen Regionen in Tschechien oder Österreich, mit denen sich das EU-Projekt REVITAMIN beschäftigt. REVITAMIN steht für die Revitalisierung von ehemaligen Bergbauflächen- und Gebieten - also für Probleme, die sich nicht nur in Mitteldeutschland stellen.

    "300 Jahre lang wurde hier Bergbau betrieben. Hier standen 16 Dörfer, die weggebaggert wurden." Reinhard Hirsch vom Interessenverein Geiseltalsee erzählt die Geschichte dieses Ortes während der Blick der Zuhörer über die Landschaft schweift. Vor ihnen erstreckt sich eine riesige Grube, die fast bis zum Horizont reicht. Über 400 Millionen Kubikmeter Wasser wird der ehemalige Tagebau einmal enthalten, wenn er bis 2008 vollständig geflutet ist. Der Geiseltalsee wird dann der größte künstliche See Sachsen-Anhalts sein. Die Exkursion hierher ist eine von mehreren, die Studenten in der Woche der Sommerakademie durch das mitteldeutsche Braunkohlenrevier führen wird. Für die Nachwuchswissenschaftler Gelegenheit, mit Experten aus der Braunkohle, der Landschaftssanierung und der Regionalplanung ins Gespräch zu kommen und vor allem Ideen für Praktika, Diplomarbeiten oder künftige Arbeitseinsätze zu sammeln. Während der Sommerakademie geht es aber nicht nur darum, sich Vorträge anzuhören, sondern auch selber aktiv zu werden. Die Kreativität ist gefragt! "Wichtig ist, dass junge Leute aus ganz verschiedenen Studienrichtungen eine gemeinsame Sprache für ein bestimmtes Praxisproblem finden", beschreibt Dr. Sigrun Kabisch vom UFZ das Ziel der Sommerakademie. Am Ende der einwöchigen Zusammenarbeit werden die Teilnehmer der Sommerakademie ihre Ideen auf dem Zukunftsforum Geiseltal am 9. September 2005 in Braunsbedra präsentieren: Welche Potentiale und Nutzungsvarianten stecken in einem Bergbaurestloch? Unterstützt wird die Sommerakademie von der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH (MIBRAG), dem Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, der Hochschule Merseburg (FH), der TU Bergakademie Freiberg, der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der Dow Olefinverbund GmbH, der Montan Bildungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, der Mitteldeutschen Braunkohlengesellschaft mbH sowie der Regionalen Planungsstelle Leipzig.

    Die Sommerakademie findet vom 4. bis 9. September 2005 in statt. Anmelden können sich Abiturienten, Studierende und Hochschulabsolventen. Für eine knappe Woche Vollverpflegung, Übernachtung und Exkursionskosten wird ein Unkostenbeitrag von 72 Euro erhoben. Mitzubringen sind neben Neugier und Kreativität auch festes Schuhwerk und Badesachen für die Exkursionen.
    Tilo Arnhold

    Weitere Infos über:
    Dr. Sigrun Kabisch
    UFZ-Department Stadt- und Umweltsoziologie
    Telefon: 0341-235-2366
    Email: sigrun.kabisch@ufz.de
    und
    Doris Böhme
    UFZ-Pressestelle
    Telefon: 0341-235-2278
    Email: presse@ufz.de

    sowie
    Sabine Meinhardt
    Kulturstiftung Hohenmölsen
    Telefon: 03441-684587
    Mail: sabine.meinhardt@mail.mbeg.de

    Die Wissenschaftler des UFZ-Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle (UFZ) erforschen die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Umwelt in genutzten und gestörten Landschaften. Sie entwickeln Konzepte und Verfahren, die helfen sollen, die natürlichen Lebensgrundlagen für nachfolgende Generationen zu sichern.
    Das UFZ ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, die mit ihren 15 Forschungszentren und einem Jahresbudget von rund 2.2 Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands ist. Die insgesamt 24.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Helmholtz-Gemeinschaft forschen in den Bereichen Struktur der Materie, Erde und Umwelt, Verkehr und Weltraum, Gesundheit, Energie sowie Schlüsseltechnologien.

    Die Kulturstiftung Hohenmölsen entstand mit der Umsiedlung der Gemeinde Großgrimma nach Hohenmölsen in Folge der Erweiterung des Tagebaues Profen. In seiner letzten Sitzung am 30. Juni 1998 beschloss der Gemeinderat die Errichtung der Stiftung, in der Großgrimma fortleben soll. Das Stiftungskapital von 2,5 Millionen Euro wurde durch die Mitteldeutsche Braunkohlegesellschaft mbH (MIBRAG) bereitgestellt. Das Anliegen der im Zeitz-Weißenfelser Braunkohlenrevier ansässigen Kulturstiftung ist es, insbesondere jungen Menschen für ihre berufliche Orientierung Unterstützung anzubieten.


    Weitere Informationen:

    http://www.somak-hhm.de - Homepage der Sommerakademie


    Bilder

    Tagebaurestloch Geiseltal 2003
    Tagebaurestloch Geiseltal 2003
    Foto: Dr. Gerhard Strauch / UFZ
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    Cospudener See im Südraum Leipzig
    Cospudener See im Südraum Leipzig
    Foto: Norma Neuheiser / UFZ
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Meer / Klima, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Tagebaurestloch Geiseltal 2003


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