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26.08.2005 13:50

World Suicide Prevention Day am 10. September 2005

Anke Schlee Pressereferat
Kompetenznetz Depression

    Über 11.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben. Das sind deutlich mehr, als zum Beispiel durch einen Verkehrsunfall sterben. 90 Prozent aller Selbsttötungen stehen in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung. Wird diese rechtzeitig erkannt und behandelt, kann in der Regel auch ein Suizid verhindert werden.

    Suizide kommen viel öfter vor als den meisten Menschen bewusst ist. In Deutschland sind es jährlich über 11.000 Menschen, die sich das Leben nehmen. Die Zahl der Suizidversuche ist noch weitaus höher, Fachleute gehen von über 100.000 Fällen pro Jahr in Deutschland aus. Das höchste Suizidrisiko tragen ältere Männer, das höchste Risiko, einen Suizidversuch zu begehen, tragen junge Mädchen. In der Altersgruppe der 15-35-jährigen steht der Suizid nach Unfällen sogar an zweiter Stelle aller Todesursachen.

    Durch präventive Maßnahmen konnte in den vergangenen Jahren die Zahl von Verkehrsopfern drastisch gesenkt werden, die Suizid-Zahlen stagnieren dagegen seit mehreren Jahren auf hohem Niveau. Die Prävention von Suiziden sollte deshalb verstärkt werden. Der unter anderem von der World Health Organisation (WHO) unterstützte "World Suicide Prevention Day" am 10. September 2005 soll helfen, auf das Problem aufmerksam zu machen.

    Fast jeder Mensch denkt irgendwann einmal daran, sich das Leben zu nehmen, weil er nicht mehr weiter weiß. Im Vordergrund steht dabei meist nicht der Wunsch zu sterben, sondern die Vorstellung, so wie bisher nicht mehr weiterleben zu können. Wer gesund ist, begeht in der Regel jedoch auch in sehr schwierigen Lebenssituationen keinen Suizid, sondern sucht Hilfe und hat ein gewisses Maß an Hoffnung. 90 Prozent aller Suizide stehen denn auch in Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung! Die Krankheit, die am häufigsten zur Selbsttötung führt, ist die Depression: 40 bis 70 Prozent aller Suizide erfolgen als Reaktion auf eine depressive Erkrankung. Zehn bis 15 Prozent aller schwer Depressiven nehmen sich das Leben. Ungefähr die Hälfte der depressiv Erkrankten begehen im Laufe ihres Lebens einen Suizidversuch.

    Viele Betroffene wissen nicht, dass Hilfe möglich ist. In vielen Kliniken gibt es inzwischen eine Reihe von Angeboten für Menschen mit Suizidversuchen und Suizidgedanken. Auch durch ambulante Krisendienste kann Betroffenen Hilfe und Unterstützung zukommen. Neben der akuten Krisenbewältigung ist es vor allem unerlässlich, psychische Erkrankungen wie eine Depression zu erkennen und eine ursachenbezogene Therapie einzuleiten. Dies geschieht in der Regel sowohl mit Hilfe von Medikamenten als auch durch Psychotherapie. Zunächst ist es aber am wichtigsten, offen über Suizidalität zu sprechen.

    Umfangreiche Informationen für Betroffene, Angehörige und Freunde sowie Fachleute gibt es unter http://www.kompetenznetz-depression.de.


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-depression.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
    Deutsch


     

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