idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.08.2005 10:51

Didaktik, Experimente, Wissenschaft und Preise: Chemiker und Chemielehrer kommen in Jena zusammen

Dr. Renate Hoer Abteilung Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V.

    Junge Menschen brauchen eine gute Schulausbildung, wobei naturwissenschaftliche Kenntnisse in der heutigen Zeit besonders gefragt sind. Die Fachgruppe Chemieunterricht in der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) richtet jedes Jahr eine Fortbildungs- und Vortragstagung für Chemielehrer und -didaktiker aus, in deren Mittelpunkt der Austausch über neue Ansätze für einen zeitgemäßen und methodisch sowie inhaltlich interessanten Chemieunterricht steht. In diesem Jahr ist die Friedrich-Schiller-Universität Jena vom 8. bis zum 10. September Gastgeber der Tagung.

    Den Tagungsteilnehmern wird ein abwechslungsreiches Programm geboten. Von Professor Dr. Morton Z. Hoffmann von der Boston University erfahren sie Aktuelles über die Chemie-Ausbildung in den Vereinigten Staaten. Professor Dr. Inci Morgil berichtet über ein Projekt an der Hacettepe Universität in Ankara über den Einfluss von Online-Wissenssammlung auf die Fähigkeiten von Studenten. Die übrigen Beiträge thematisieren beispielsweise die Effektivität kooperativer Unterrichtsformen, methodenorientiertes Lernen mit Schülerexperimentiertagen, die Entwicklung schülergerechter Arbeitsmaterialien, die Anwendung der Mathematik im Chemieunterricht bzw. Schülerprojekte, die in ein Netzwerk von Hochschule, Schule und Industrie eingebunden sind oder generell der Förderung der Lernmotivation und des Interesses am Fach Chemie dienen. Dabei geht
    es auch darum, behinderte Kinder für die Wahrnehmung naturwissenschaftlicher Phänomene zu sensibilisieren oder bei Kindern im Vor- und Grundschulalter das Verständnis für chemische Zusammenhänge zu fördern. Ein wichtiges Thema ist ferner die Qualität in der Lehrerfortbildung.

    Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung sind Experimentalvorträge, die Lehrerinnen und Lehrern immer wieder wichtige und neue Anregungen für den eigenen Experimentalunterricht geben und Tricks und Kniffe für ein erfolgreiches Experimentieren verraten. Auch die fachwissenschaftliche Weiterbildung kommt nicht zu kurz: So stellt beispielsweise Professor Dr. Wilhelm Boland vom Max-Planck-Institut für Chemische Ökologie in Jena in einem Plenarvortrag "Überleben mit Duft" die chemischen Überlebensstrategien von Pflanzen gegenüber gefräßigen Insekten vor. Dr. Gerhard Heywang von Bayer Industry Services, Leverkusen, berichtet über den Kunststoff Polycarbonat, der nicht nur für CDs Verwendung findet, und die Oberstudiendirektorin Doris Espel, Schillerschule Hannover, befasst sich mit der Chemie des Apfels.

    Frau Espel erhält in Jena den von der Firma Merck, Darmstadt, gestifteten Friedrich-Stromeyer-Preis für ihren erfolgreichen, schülerorientierten Chemieunterricht und für ihre ebenso erfolgreichen Tätigkeiten als Fachseminarleiterin und Organisatorin von Fortbildungsveranstaltungen. Der Manfred-und-Wolfgang-Flad-Preis, gestiftet vom Institut Dr. Flad, Stuttgart, geht in diesem Jahr an Professor Dr. Viktor Obendrauf, Pädagogische Akademie, Graz/Österreich, der durch konzeptionelle Arbeiten und Publikationen, insbesondere aber durch seine beeindruckenden Experimentalvorträge, die er in Europa, Asien und Amerika gehalten hat, die experimentelle Schulchemie nachhaltig geprägt hat. Der erstmalig verliehene Hans-Herloff-Inhoffen-Preis, gestiftet von der Schering Stiftung, Berlin, geht in diesem Jahr ebenfalls nach Österreich, und zwar an die Diplompädagogin Petra Moritz, Hornstein. Ausgezeichnet wird sie für ihr besonderes Engagement, Kindern die Chemie näher zu bringen, und zwar als Verfasserin zahlreicher Schulbücher und Herausgeberin der naturwissenschaftlichen Kinderzeitschrift Heureka. Die Ehrenmitgliedschaft der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht wird in Jena Professor Dr. Walter Jansen, Universität Oldenburg, und Professor Dr. Heinz Schmidkunz, Universität Dortmund, verliehen. Sie haben sich seit der Gründung der Fachgruppe im Jahr 1971 in ihr engagiert und somit um die Chemiedidaktik sowie den Chemieunterricht in besonderer Weise verdient gemacht.

    Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 27000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 25 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Chemieunterricht mit fast 2000 Mitgliedern. Chemielehrer, Hochschullehrer sowie Chemiker aus der Industrie und dem öffentlichen Dienst haben sich in der Fachgruppe Chemieunterricht zu einem kompetenten Forum für alle Fragen zusammengeschlossen, die das Fach Chemie in Unterricht, Lehre, Ausbildung und Weiterbildung betreffen.


    Weitere Informationen:

    http://www.gdch.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).