Zum Thema "Recht und Ethik in der Präimplantationsdiagnostik" liegt der Band 38 der Grauen Reihe, veröffentlicht von der Europäischen Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen GmbH, vor, herausgegeben von Professor Dr. Annemarie Gethmann-Siefert (Fernuniversität in Hagen) und Professor Dr. Stefan Huster (Ruhruniversität Bochum). Kaum ein anderes Thema führt zu so heftigen Debatten wie die Frage, ob und inwieweit die Forschungs-, Behandlungs- und Diagnosemöglichkeiten zugelassen oder verboten werden sollen, die die moderne Medizin und Biotechnologie entwickelt haben.
In den Auseinandersetzungen um die Präimplantationsdiagnostik gewinnt das Zusammenspiel von Recht und Ethik in der Konfliktlösung zunehmend an Gewicht. In einem demokratischen Rechtsstaat ist es weder zu vermeiden noch zu kritisieren, dass Konflikte letztlich durch das Recht bewältigt werden. Allerdings sind die zentralen Begriffe der Diskussion - "Menschenwürde", "Lebensrecht" - sowohl Begriffe der ethischen Diskussion als auch des geltenden (Verfassungs-)Rechts. Für eine genaue Bestimmung der Bedeutung des Begriffs "Menschenwürde" verweist das Recht auf die Ethik, um gegenüber partikulären religiös-weltanschaulichen Überzeugungen die für eine pluralistische Gesellschaft notwendige Neutralität zu wahren.
In der zwischen Philosophen und Juristen geführten Auseinandersetzung um die Präimplantationsdiagnostik dokumentiert sich die gegenseitige Befruchtung der philosophischen und rechtlichen Diskussion. Zugleich eröffnet das gemeinsame Gespräch einen Ausblick auf Folgeprobleme wie die Achtung des Verbots der Behindertendiskriminierung oder die Gefahren vorgeburtlicher Selektion.
Übersicht über die Beiträge:
Professor Dr. Stefan Huster: Einleitung
Professor Dr. Dieter Birnbacher: Menschenwürde und Lebensrecht als Maßstäbe für PGD? Ein Kommentar aus philosophischer Sicht
Professor Dr. Michael Quante: Präimplantationsdiagnostik, Stammzellforschung und Menschenwürde
Professor Dr. Werner Heun: Menschenwürde und Lebensrecht als Maßstäbe für PID? Dargestellt aus verfassungsrechtlicher Sicht
Professor Dr. Friedhelm Hufen: Individuelle Rechte und die Zulassung der PID
Professor Dr. Dr. Eric Hilgendorf: Stufungen des vorgeburtlichen Lebens- und Würdeschutzes
Dr. Thomas Gutmann: Rechtliche und rechtsphilosophische Fragen der Präimplantationsdiagnostik
Dr. Dr. Tade Matthias Spranger: Die PID und das Verbot der Behindertendiskriminierung
Professor Dr. Wolfgang van den Daele: Empirische Befunde zu den gesellschaftlichen Folgen der Pränataldiagnostik: Vorgeburtliche Selektion und Auswirkungen auf die Lage behinderter Menschen
Die Beiträge des Bandes sind im Rahmen zweier Fachgespräche entstanden, die gemeinsam von der Europäische Akademie GmbH und der Fernuniversität in Hagen durchgeführt wurden.
Kontakt für die Presse:
Europäische Akademie zur Erforschung von Folgen wissenschaftlich-technischer Entwicklungen
Bad Neuenahr-Ahrweiler GmbH
Friederike Wütscher
Wilhelmstraße 56
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Tel. 02641/973-300, Fax 02641/973-320
Email friederike.wuetscher@ea-aw.de Internet www.europaeische-akademie-aw.de
http://www.europaeische-akademie-aw.de (Der Band kann hier online abgerufen werden: unter Publikationsorgane/Graue Reihe)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Informationstechnik, Medizin, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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