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07.07.1999 16:53

Neuer zell- und neurobiologischer Sonderforschungsbereich

Claudia Brettar Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Zell- und Neurobiologische Forschung: Homburg erstklassig

    Gleichzeitig mit der Verlängerung des Sonderforschungsbereichs 399 "Molekularpathologie der Proliferation" hat die Medizinische Fakultät von der Deutschen Forschungsgemeinschaft einen weiteren SFB bewilligt bekommen.

    An der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes wurde jetzt ein neuer Sonderforschungsbereich (SFB), der SFB 530 mit dem Titel "Räumlich-zeitliche Interaktionen zellulärer Signalmoleküle" eingerichtet.
    Damit haben die herausragenden Forschungsarbeiten auf dem Homburger Campus im zukunftsträchtigen Gebiet der Zell- und Neurobiologie weitere nationale und internationale Anerkennung gefunden. So haben auch die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft diesen SFB als exzellent und richtungsweisend bewertet. Jährlich werden für zunächst drei Jahre jeweils etwa 2,8 Millionen DM nach Homburg in die Forschung fließen; u.a. entstehen 23 neue hochqualifizierte Arbeitsplätze; die Gesamtlaufzeit des neuen SFBs ist auf 12 bis 15 Jahre angelegt.

    In dem neuen SFB 530 sind Arbeitsgruppen aus der Anatomie, Biochemie, Pharmakologie und Physiologie in Homburg zusammengefaßt. Mit modernsten gentechnologischen und mikroskopischen Methoden werden brennende Fragen der Zell- und Neurobiologie untersucht, beispielsweise wie der Muskel sich zusammenzieht und damit Bewegungen zustande kommen, wie Eiweiße im Organismus ihre endgültige Gestalt erreichen, wie Gedächtnis entsteht und wie man die Abwehrkräfte des Körpers gegen Bakterien, aber auch gegen transplantierte Organe beeinflussen kann. All diesen Vorgängen liegen Prozesse zugrunde, bei denen einzelne Gene und Proteine die entscheidende Rolle spielen. Diese zelluläre Mikrowelt sichtbar zu machen und die Wechselwirkungen einzelner Gene und Proteine aufzuzeigen, ist eine der Hauptaufgaben die sich der neue SFB gestellt hat.

    Zusammen mit dem bereits in Homburg bestehenden SFB 399 "Molekularpathologie der Proliferation" und dem Graduiertenkolleg "Zelluläre Regulation und Wachstum" besteht damit in Homburg eine überzeugende Infrastruktur an naturwissenschaftlicher Forschung, die durch finanzielle Mittel von jährlich insgesamt über 10 Millionen DM des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie sowie des Saarlandes gefördert wird. Die relativ kleine Medizinische Fakultät braucht auch in dieser Hinsicht den Vergleich mit wesentlich größeren Medizinischen Fakultäten anderer deutscher Universitäten, z.B. in Mainz und Freiburg, nicht zu scheuen.

    Die Weiterentwicklung dieser vielversprechenden zell- und molekularbiologisch ausgerichteten Forschungslandschaft in Homburg kann durch Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses unterstützt werden. Der geplante Diplomstudiengang Biologie mit Schwerpunkt Human- und Molekularbiologie wird insgesamt das Studienangebot der Universität des Saarlandes im zukunftsträchtigen biomedizinisch-gentechnologischen Bereich sinnvoll und attraktiv erweitern. Die Homburger Forschungsgruppen bieten die idealen Voraussetzungen, diesen neuen Studiengang mitzutragen und inhaltlich mitzubestimmen und den Studierenden damit ein weiteres attraktives Studienangebot an der Universität des Saarlandes zu unterbreiten.

    Ansprechpartner:
    Sprecher des SFB 530: Prof. Dr. Veit Flockerzi
    Institut für Pharmakologie und Toxikologie; Homburg
    Tel.: (+49) 68 41 - 16 64 00 FAX : (+49) 68 41 - 16 64 02

    Zur Information:

    Was ist ein Sonderforschungsbereich ?
    Durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderter "Center of Excellence". Langfristige Forschungseinrichtungen von Hochschulen, in denen Wissenschaftler mehrerer Disziplinen im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten.

    Wieviele Sonderforschungsbereiche gibt es zur Zeit in Deutschland ?
    Insgesamt werden zur Zeit insgesamt 256 Sonderforschungsbereiche in den Geistes und Sozialwissenschaften (27), der Biologie und Medizin (99), der Chemie und Physik (68) und den Ingenieurwissenschaften (62) mit 554 Millionen DM pro Jahr gefördert.

    Wie sind die zwei SFBs an der Medizinischen Fakultät in Homburg einzuordnen?
    Bundesweit existieren 37 Fachbereiche bzw. Fakultäten für Biologie und 37 Fachbereiche bzw. Fakultäten für Medizin. Diesen 74 Fachbereichen bzw. Fakultäten stehen insgesamt 99 Sonderforschungsbereiche in der Biologie und Medizin gegenüber.

    Wie werden Sonderforschungsbereiche finanziert ?
    Zu 75% durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie und zu 25% von allen Bundesländern gemeinsam.

    Wie hoch liegt die Genehmigungsquote für neue Sonderforschungsbereiche ?
    Bei 10 bis 20%. Beispielsweise wurden 1997 von etwa 200 Initiativen, die einen SFB gründen wollten, 26 als förderungswürdig beurteilt und als Sonderforschungsbereiche eingerichtet.

    ___________
    Abbildungen:
    http://www.med-rz.uni-sb.de/med_fak/pharma-toxi/SFB5301.html
    http://www.med-rz.uni-sb.de/med_fak/pharma-toxi/SFB5302.html


    Weitere Informationen:

    http://www.med-rz.uni-sb.de/med_fak/pharma-toxi/SFB5301.html
    http://www.med-rz.uni-sb.de/med_fak/pharma-toxi/SFB5302.html
    http://www.med-rz.uni-sb.de/med_fak/pharma-toxi/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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