Schilfbootexpedition " Abora 1999 " wird vorzeitig beendet
Eine Projektgruppe, welcher auch sechs Studenten der Hochschule Mittweida (zwei Studenten der Betriebswirtschaft, ein Student der Umwelttechnik und zwei Studenten der Medientechnik) angehören, widmen sich seit Jahren der Erforschung von frühgeschichtlicher Seefahrt und dem Nachbau vorgeschichtlicher Wasserfahrzeuge. Bedeutende Entdeckungen auf dem Gebiet der Seitenschwert-Steuerung von Schilfbooten und 75% segeln gegen den Wind, ermutigten die Crew, ein größeres Projekt zu wagen. Mit einem Schilfboot gegen den Mistralwind das westliche Mittelmeer und die Straße von Gibraltar zu durchfahren, das war da große Ziel der Prokektgruppe. Diese Expeditionsroute wird natürlich von den vorherrschenden Wetterbedingungen und Strömungen im Westmittelmeer bestimmt. Das Hauptziel besteht in der Überquerung des westlichen Mittelmeers quer und gegen den aus dem Rhonethal wehenden Mistralwind. Insgesamt ist die Expeditionsroute 3800 km lang und wird nach Schätzungen etwa 10 Wochen in Anspruch nehmen.
Am 22. Mai 99 hat die "Abora " den Hafen von Alghero verlassen. Oft brachte das Wetter die Planung der Fahrt durcheinander und das Vorankommen in erheblichen Zeitverzug.
Am 05. Juni 99 konnte die Segelcrew Porto Torres verlassen, doch das stürmische Wetter beschädigte die "Abora". Diese Schäden wurden von der Besatzung ausgebessert, um die Fahrt fortzusetzen. Tag für Tag hofft die Crew auf beständig starken Wind, um zur Straße von Bonifacio zu segeln.
Am 17. Juni 99 hat die Crew die "Abora" erfolgreich nach Bonifacio gesegelt. Dort warteten sie auf ein Kamerateam vom ZDF und dann sollte die Fahrt nonstop weitergehen bis Elba, doch der Wind flaute ab, so das die "Abora" wieder auf eine Position südlich von Solenzara abtrieb.
Am 24. Juni 99 ist die "Abora" kaum von der Stelle gekommen. Zu allem Unglück wurde diese noch von einem Fischerboot gerammt. Die hintere Schwertbefestigung wurde schwer beschädigt, die Mannschaft blieb unversehrt.
Am 25. Juni 99 hat die Crew endgültig entschieden, daß die Expedition an der Küste der Toskana beendet wird. Grund hierfür war vor allem, daß die Crew nicht so schnell vorankommt, wie geplant war. Das ursprüngliche Ziel könnte keinesfalls mehr erreicht werden. Je nach Wetterlage sind dies noch 2-3 Wochen. Natürlich spielt auch der Zustand des Schiffes und der fehlende Skipper eine Rolle. Eine Reparatur wäre zwar möglich, aber unter der Summe der Randbedingungen nicht lohnend. Auf Grund aller gesammelten Erfahrungen soll aber eine zweite Expedition gestartet werden. Wann dies sein wird, kann natürlich erst nach gründlicher Auswertung der Expedition und der Eigenschaften des Bootes entschieden werden.
Ute Ahner
Referent für Öffentlichkeitsarbeit
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).