Die Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF) wird sich vom 12. bis 15. Juli auf der BIOtop99 in Brüssel einem internationalen Publikum vorstellen. Die Biotop ist die begleitende Messe zum europäischen Biotechnologie-Kongreß (ECB9), der alle drei Jahre an verschiedenen Orten in Europa stattfindet und über die neuesten Entwicklungen in den wichtigsten Bereichen der Biotechnologie informiert: Gesundheit, Umwelt, Chemie, Nahrungsmittel und Landwirtschaft.
Erwartet werden Besucher aus über 50 Ländern. Nur wenige Forschungseinrichtungen haben auf der exklusiven Messe (nur 50 Aussteller) die Gelegenheit, sich Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Forschung und Hochschule zu präsentieren. Als nationales Forschungsinstitut hat es sich die GBF schon seit Jahren zur Pflicht gemacht, anläßlich dieses Kongresses "Flagge zu zeigen".
Im Mittelpunkt steht diesmal die Umweltbiotechnologie. Gezeigt wird ein Verfahren zur Entsorgung giftiger Quecksilberverbindungen mit Hilfe von Mikroorganismen, dessen Arbeitsprinzip bereits auf der Hannover Messe vorgestellt wurde. In Brüssel wird ein neues Modell des Bioreaktors zu sehen sein; dieser ist das Herzstück einer Pilotanlage, die die GBF gemeinsam mit der Preussag Wassertechnik, Zwingenberg, entwickelt hat. Die Anlage wird den Probebetrieb zunächst bei der Firma Elektrochemie in Ibbenbüren aufnehmen. Später soll sie dann in der Tschechischen Republik in den Dauerbetrieb gehen.
"Das neue Reinigungsverfahren ist ein hervorragendes Beispiel dafür, daß die moderne Biotechnologie zu nachhaltigen Entwicklungen führt", so die GBF-Wissenschaftlerin Dr. Irene Wagner-Döbler, "zudem ist das Verfahren schnell, effizient und kostengünstig." Die Forscher setzen dabei auf bestimmte Gruppen von Bakterien, die in der Lage sind, hochgiftiges, gelöstes Quecksilber aus dem Abwasser aufzunehmen und es als metallisches Quecksilber in Form von winzigen Kügelchen wieder auszuscheiden. Genutzt wird dabei ein natürlicher Entgiftungsmechanismus, den diese Bakterien entwickelten, um in quecksilberhaltigen Lebensräumen zu überleben.
Mittels gentechnisch veränderter Mikroorganismen soll das Verfahren der Quecksilbersanierung weiter optimiert werden. Im einem nächsten Schritt werden sich die Wissenschaftler dann den noch giftigeren organischen Quecksilberverbindungen zuwenden, die zum Beispiel bei der Impfstoffproduktion in größerer Menge anfallen.
Hinweise für die Medien:
Fragen beantwortet in Brüssel der GBF-Wissenschaftler Dr. Andreas Felske. Aus dem Internet (www.gbf.de/PR/pi/bilder/hgrem.jpg) kann eine elektronenmikroskopische Aufnahme heruntergeladen werden. Sie zeigt einen Quecksilbertropfen, der von Bakterien im Bioreaktor gebildet wurde; im Hintergrund sichtbar ist der Biofilm aus quecksilberresistenten Mikroorganismen.
Rasterelektronenmikroskopische Aufnahme eines Quecksilbertropfens
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Informationstechnik, Maschinenbau
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
Deutsch
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