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06.09.2005 15:38

RUB bewirbt sich als Spitzenuniversität: Auf dem Weg zum "Research Campus"

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Für alle drei Förderlinien der Ausschreibung "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen" bewirbt sich die Ruhr-Universität Bochum (RUB). Sie reicht Konzepte für die Exzellenzcluster "Plasmaforschung" und "Biologische Signalverarbeitung" sowie für eine aus vier Säulen bestehende "Ruhr University Research School" für Doktoranden ein. Zugleich bewirbt sie sich als Universität der Spitzenforschung und hat dafür ein Konzept für den"Research Campus RUB" entwickelt.

    Bochum, 06.09.2005
    Nr. 265

    Auf dem Weg zum "Research-Campus RUB"
    Exzellenzcluster: Plasmaforschung und Biologische Signalverarbeitung
    RUB bewirbt sich als Spitzenuniversität - in allen Förderbereichen

    Für alle drei Förderlinien der Ausschreibung "Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder zur Förderung von Wissenschaft und Forschung an deutschen Hochschulen" bewirbt sich die Ruhr-Universität Bochum (RUB). Sie reicht Konzepte für die Exzellenzcluster "Plasmaforschung" und "Biologische Signalverarbeitung" sowie für eine aus vier Säulen bestehende "Ruhr University Research School" für Doktoranden ein. Zugleich bewirbt sie sich als Universität der Spitzenforschung und hat dafür ein Konzept für den"Research Campus RUB" entwickelt. Die Entscheidung über die Bewerbungen soll im Oktober 2006 fallen: Die Exzellenzinitiative soll einerseits dazu beitragen, Spitzenforschung zu fördern, und andererseits die Qualität des Hochschul- und Wissenschaftsstandortes Deutschland insgesamt verbessern.

    Exzellenzcluster "Plasmaforschung"

    Mit Plasmen Bakterien, Viren und besonders widerstandsfähige Prionen zerstören, gezielt Wirkstoffe in lebenden Organismen freisetzen oder Tumore besonders effizient bekämpfen können - das sind Forschungsziele des Exzellenzclusters "Ionized Matter at extreme Scales: from Cells to Accelerators". Die Wissenschaftler leisten hier Grundlagenforschung und entwickeln neue Anwendungsmethoden für Plasmen, vor allem in der Biomedizintechnik. Plasmen sind Gase, die große Anteile freier, positiv oder negativ geladener Teilchen enthalten. Dieser "vierte Aggregatzustand" entsteht, wenn man den Atomen und Molekülen des Gases viel Energie zuführt. Plasmaforschung ist zentraler Forschungsbereich in der RUB, für den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit den frühen 70er Jahren kontinuierlich drei Sonderforschungsbereiche (SFB) finanziert hat. Gegenwärtig arbeiten Naturwissenschaftler und Ingenieure zusammen im SFB 591 "Gleichgewichtsferne Plasmen" und im DFG-Graduiertenkolleg "Nicht-Gleichgewichtsphänomene in Niedertemperaturplasmen". Koordiniert wird die Forschung vom Center of Excellence "Plasma Science and Technology". Die RUB bewirbt sich federführend um dieses Exzellenzcluster in Kooperation mit der Plasmaforschung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHUD), die einen SFB und ein Graduiertenkolleg zu lasererzeugten Plamen hat, und dem Forschungszentrum Jülich (FZJ). Die drei Partner betreiben ein gemeinsames virtuelles Institut (FZJ, Bochum, Düsseldorf). Mit der Förderung durch die Exzellenzinitiative sollen in Bochum neue Forschungsgruppen eingesetzt werden, um Grundlagen, Diagnostik und technische Bereitstellung von Mikroplasmen zu erarbeiten; in Düsseldorf soll der Bereich Kurzpulslaserplasmen gestärkt werden. Diese neuen Forschungsgebiete spitzen das Profil dieser Region, die durch ihre Plasmaforschung bekannt ist, noch weiter zu.

    Exzellenzcluster "Biologische Signalverarbeitung"

    Wie Körper Sinnesreize empfangen bzw. verarbeiten, wie Zellen auf innere Signalstoffe reagieren, wie diese komplizierten Vorgänge im Einzelnen ablaufen, will das Exzellenzcluster "Sensory Life Science" herausfinden. Das "Department of Sensory Life Science Ruhr" soll als offenes, themenorientiertes Forschungs-Department organisiert sein, Proteinforschung, Hirnforschung, Molekularbiologie, Chemische Biologie und Medizin arbeiten dabei eng zusammen. An der RUB beschäftigen sich bereits vier SFBs (SFB 642 "GTP- und ATP-abhängige Membranprozesse" - gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Molekulare Physiologie, Dortmund, und der Uni Dortmund -, SFB 480 "Molekulare Biologie komplexer Leistungen von botanischen Systemen", SFB 509 "Neuronale Mechanismen des Sehens" (NEUROVISON), und der SFB 558 "Metall-Substrat-Wechselwirkungen in der heterogenen Katalyse") sowie ein DFG-Graduiertenkolleg, ferner die Graduate School of Neuroscience (IGSN) sowie die Graduate School of Chemistry and Biochemistry mit diesem Thema. Zwei an der Ruhr-Universität Bochum bereits bestehende Centers of Excellence, das Protein-Center und das Center Neurowissenschaften, sind maßgeblich beteiligt. In dem beantragten Exzellenzcluster sollen Chemiker, Biophysiker, Proteinforscher mit Physiologen, Molekularbiologen und Medizinern interdisziplinär zusammenarbeiten. Dafür soll die Protein- und Neuroforschung der RUB mit der Chemischen Biologie an der Uni Dortmund und am MPI für Molekulare Physiologie zusammenarbeiten. Das Spektrum der Arbeiten ist weit gespannt und reicht von der Untersuchung atomarer Vorgänge in einzelnen Sensorproteinen bis zur Analyse der Entstehung von Krankheiten infolge gestörter Signalprozesse.

    Graduiertenschule: Promotionen mit Sternchen

    Die Research Schools of Sciences, Engineering und Humanities sowie ein International Postgraduate Center (IPC) sind die vier Säulen, die die zukünftige "Ruhr University Research School" tragen werden, englisch benannt, weil international ausgerichtet. Die Research Schools kümmern sich um die wissenschaftliche Seite der Promotion in den verschiedenen Fachdisziplinen bzw. themenorientierten Graduiertenprogrammen, von denen auf dem Campus bereits zahlreiche existieren. Das von den Research Schools gemeinsam getragene IPC soll sich um alle nichtfachlichen Belange von Promovierenden kümmern und z.B. fachübergreifende Methoden und Kompetenzen vermitteln sowie die außerfachliche Betreuung ausländischer Doktoranden und Doktorandinnen übernehmen. Die Promotionsphase an der Ruhr-Universität soll noch stärker als bisher international ausgerichtet werden, z. B. durch Auslandsaufenthalte der Promovierenden oder die Tätigkeit ausländische Gastdozenten auf dem Campus. Durch das neue Konzept werden bereits bestehende Kompetenzen der Ruhr-Uni gebündelt und für alle Fächer nutzbar gemacht.

    Zukunftskonzept: Forschungs-Campus

    "Research Campus RUB" - unter diesem Motto bewirbt sich die RUB mit einem Zukunftskonzept zum projektbezogenen Ausbau der universitären Spitzenforschung. Die interdisziplinär vernetzte Forschung soll zukünftig in Forschungsabteilungen (Research Departments) organisiert sein. Sie werden fachübergreifend strukturiert, beinhalten zeitlich befristete Forschungsprofessuren, binden Juniorprofessoren und Gastwissenschaftler mit ein und arbeiten eng mit den Research Schools zusammen, um den Nachwuchs zu fördern. Besondere Forschungsschwerpunkte sind in den Naturwissenschaften die beiden Exzellenzcluster und in den Geisteswissenschaften ein Forschungsschwerpunkt, der die Auswirkungen von Globalisierungsprozessen auf menschliche Gesellschaften erforscht. Auch die Ingenieurwissenschaften sind mit innovativen Konzepten vertreten. Die Ruhr-Universität steht für Reformen und Innovation.

    "Best practice-Universität 2004"

    Die Reform zum Forschungscampus ist die konsequente Weiterführung des Reformprogramms der Ruhr-Universität Bochum. In der Lehre nimmt sie mit ihrer Umstellung auf gestufte und modularisierte Studiengänge in ganz Deutschland die führende Position ein. Aber auch in der Personalentwicklung, bei Qualitätssicherungsmaßnahmen, bei der Schnittstellenarbeit zwischen Schule und Universität, bei der Ansiedlung zahlreicher Programme zur Nachwuchsförderung und bei der Digitalisierung vieler Verwaltungsaufgaben liegt die RUB ganz weit vorne. 2004 hat sie dafür vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) für ihre erfolgreich umgesetzten Reformen die Auszeichnung "best practice-Universität" erhalten.

    Weitere Informationen

    Prof. Dr. rer. nat. Jörg Winter, Prorektor für Forschung und Wissenstransfer, 44780 Bochum, Tel.: 0234 / 32-27045, E-Mail: jw@ep2.rub.de
    Anke Kujawski, Dezernat 1 der Ruhr-Universität, 44780 Bochum, Tel. 0234/32-23923, E-Mail: anke.kujawski@uv.rub.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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