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07.09.2005 09:40

Focus-Ranking: Biologie, Psychologie und Medizin unter den Top Ten

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Gleich drei Fächer der Uni Würzburg mischen beim neuen Hochschul-Ranking des Magazins Focus ganz vorne mit. Die Biologen schaffen einen hervorragenden dritten Platz, die Psychologen nehmen gemeinsam mit ihren Kollegen von den Unis Jena und München Rang fünf ein, die Mediziner landen auf Platz neun.

    Im jüngsten Focus wurden zunächst die Ergebnisse für vier Fächer veröffentlicht, weitere 16 folgen in den kommenden Wochen. Um die Leistungen der 20 größten Fachgebiete an 86 deutschen Universitäten zu ermitteln, hat die Zeitschrift mehrere Messgrößen benutzt. Ein Zitationsindex zeigt an, wie oft die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler von anderen zitiert wurden. Wie viele Forschungsgelder eine Uni pro Professor und Jahr eingeworben hat, lässt sich aus der Drittmittelquote ersehen.

    Die Qualität der Lehre wird mit Hilfe der durchschnittlichen Studiendauer sowie der Betreuungsrelation abgebildet, also der Zahl der Studierenden pro hauptberuflich tätigem Wissenschaftler. Auch das Ansehen der Hochschule fließt in die Bewertung ein: Focus hat über 5.000 Wissenschaftler und Personalchefs um ihr Urteil über die einzelnen Fachbereiche gebeten. Eine weitere Messgröße ist die Zahl der Promotionen pro Professor und Jahr.

    Die Würzburger Biowissenschaftler sind besonders stark in Sachen Drittmittel: Jeder Professor schafft es hier laut Focus, pro Jahr im Schnitt rund 361.000 Euro für seine Forschung einzuwerben. Bei allen anderen untersuchten Universitäten sind in dieser Hinsicht nur die Heidelberger Biologen besser. Hervorragend schneiden die Würzburger zudem beim Zitationsindex und bei ihrer Reputation in Forschung und Lehre ab.

    Sehr gutes Ansehen in Fachkreisen genießen auch die Würzburger Psychologen. Hinzu kommt ihre ausgezeichnete Drittmittelquote von 217.000 Euro pro Professor und Jahr, die nur von Bochum und Saarbrücken übertroffen wird. Alle anderen Hochschulen bleiben weit unter diesem Wert. Hervorragend ist auch die Lage im Zitationsindex, der allerdings nicht in das Gesamtranking einging: Die Würzburger belegen hinter Konstanz, der Freien Uni Berlin und Potsdam Rang vier.

    Als hervorstechendste Eigenschaften der Würzburger Mediziner weist das Ranking deren sehr guten Ruf als Forscher und ihre überdurchschnittlich gute Zitationsrate aus - nur an fünf weiteren Hochschulen können die Mediziner von sich behaupten, dass ihre Forschungsarbeiten häufiger zitiert werden.

    Der vierte Fachbereich, der im jüngsten Focus-Heft unter die Lupe genommen wird, ist die Chemie. Hier belegt die Uni Würzburg einen Platz im Mittelfeld. Auffällig sind dabei das sehr große Ansehen, das die Chemiker in der Lehre genießen, und der überdurchschnittlich hohe Patentindex, der beim Ranking nur in der Chemie als Kriterium zur Beurteilung der Forschung verwendet wurde. Dieser Index spiegelt die Patentaktivität der Chemiker wider: In Sachen Erfindungen und Innovationen sind nur drei Hochschulen besser als Würzburg, die Mehrzahl der anderen dagegen wesentlich schlechter.

    Für Psychologie, Biologie und Medizin stimmen die Ergebnisse aus Focus weitgehend mit dem Ranking des Gütersloher Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) überein, auch wenn dieses keinen Gesamtwert berechnet. Drastische Differenzen gibt es aber für die Chemie: Im CHE-Ranking hat die Würzburger Chemie mit 183 Publikationen pro Jahr und 30,5 Publikationen pro Professor eine Spitzenposition (Rang 1 in Deutschland). Dagegen liegt sie beim Focus-Zitationsindex nur im Mittelfeld.

    Für Chemie stimmt das Ranking von Focus auch nicht mit den Ergebnissen des Schweizer Instituts CEST (Center for Science and Technology Studies) überein. Dem zufolge nämlich werden Würzburger Arbeiten aus der Chemie international eindeutig überdurchschnittlich zitiert, wobei Organische und Anorganische Chemie zu den Top Ten in Deutschland gehören.

    Diese Beispiele zeigen, dass die Ergebnisse unterschiedlicher Rankings nur in Grenzen vergleichbar sind, weil die Frage der verwendeten Indikatoren und deren jeweilige Gewichtung unterschiedliche Ergebnisse bringen können und damit gleiche Sachverhalte unterschiedlich widerspiegeln.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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