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13.07.1999 16:33

Erdnüsse in der zahnmedizinischen Forschung

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Eine der häufigsten Fehlbildungen im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich ist ein zu kleiner, nach hinten eingelagerter Unterkiefer, oftmals bildhaft als Vogelgesicht beschrieben. Dieses wird entweder während des Wachstums durch herausnehmbare Spangen oder im Erwachsenenalter durch einen chirurgischen Eingriff behandelt. Wissenschaftler der Universität Würzburg prüfen nun mit Kollegen aus den USA, welche der verschiedenen Therapiemethoden die besseren Langzeiterfolge bringen.

    Das von der Würzburger Poliklinik für Kieferorthopädie in Kooperation mit der Universität von Texas in San Antonio durchgeführte Projekt, an dem sich Kieferchirurgen und Kieferorthopäden beteiligen, ist auf zwei Jahre angesetzt und wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mitfinanziert. Es soll herausgefunden werden, wie sich das Kauvermögen, die Stabilität des Behandlungsergebnisses und die Funktion des Kiefergelenks bei den verschiedenen Behandlungsmethoden ändern.

    Bei dieser interdisziplinären Studie bestimmen die Wissenschaftler die Kaufunktion anhand der Fähigkeit der Patienten, Erdnüsse auf eine festgelegte Größe zu zerkleinern. Im Jugendalter ist laut Projektleiter Dr. Michael Wieber bei der Beeinflussung des Kieferwachstums mit einer Verbesserung der Kaufunktion zu rechnen, weil mit der kieferorthopädischen Behandlung während des Wachstums eine günstige Anpassung der Kiefer und des Gebisses erfolgt.

    Dagegen zeigte sich an der Universität von Texas, wo die Unterkiefer-Rücklage durch einen operativen Eingriff - Spaltung des Unterkiefers und anschließende Positionierung durch Knochenschrauben in einer natürlichen Lage zum Oberkiefer - korrigiert wurde, dass die Kaufunktion auch noch zwei Jahre nach der Operation verringert sein kann. Dieses unerwartete Ergebnis soll nun an Patienten überprüft werden, die sich an der Würzburger Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurgie dem gleichen Eingriff unterzogen haben.

    Ein weiterer Aspekt der Studie, der für Patienten besonders interessant ist: Es soll untersucht werden, ob die durch Wachstumsbeeinflussung beziehungsweise chirurgisches Vorgehen erreichte Korrektur stabil bleibt oder ob der Unterkiefer wieder in Richtung seiner ursprünglichen Lage "zurückfällt". Kontrolliert wird dies anhand von Röntgenbildern, die in den zwei Jahren nach der Behandlung aufgenommen werden sollen.

    Ein anderer Schwerpunkt der Untersuchung sind die Veränderungen an den Kiefergelenken. Hier gehen die Wissenschaftler der Frage nach, ob durch die ein oder andere Behandlungsmethode für die Kiefergelenke die Gefahr der Schädigung besteht oder ob eventuell bestehende Kiefergelenksprobleme, wie häufig auftretendes Knacken oder auch Schmerzen, durch die Herstellung der natürlichen Verhältnisse behoben werden können.

    Weitere Informationen: Dr. Michael Wieber, T (0931) 201-7338, Fax (0931) 201-7330, E-Mail:
    michael.wieber@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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