Viele infektiöse Erreger schaffen es, der Immunabwehr ihres Wirtes zu entgehen. Jüngste Erkenntnisse über die entsprechenden Strategien wurden Ende Juni bei einer internationalen Tagung an der Universität Würzburg vor rund 250 Zuhörern vorgetragen.
Für Krankheitserreger ist es außerordentlich wichtig, eine Zeitlang unbehelligt in ihrem Wirt zu überleben - nur so können sie sich ausreichend vermehren, um anschließend auf neue Wirte übertragen zu werden. Vor allem Viren haben die Strategie entwickelt, sich innerhalb von Körperzellen so zu verstecken, dass diese vom Immunsystem nicht erkannt und eliminiert werden können. Zu dieser Gruppe gehören beispielsweise das Humane Immundefizienz-Virus (HIV) und die Herpesviren. Daneben sind diese Erreger aber auch in der Lage, ihre Wirtszellen daran zu hindern, ein Selbstmordprogramm in Gang zu setzen. Dieses würde normalerweise dafür sorgen, dass sich Zellen, die von Erregern befallen sind, zugunsten nicht infizierter Zellen opfern. Zusätzlich sind viele Erreger in der Lage, die Aktivierung des Immunsystems durch lösliche Faktoren zu verhindern.
Ähnliche Strategien zur Vermeidung ihrer frühzeitigen Vernichtung verfolgen auch Bakterien und Parasiten, etwa die Verursacher von Legionärskrankheit, Toxoplasmose, Gehirnhautentzündungen oder der Haut-Leishmaniose. Auch diese Erreger sind in der Lage, Schlüsselzellen der Immunabwehr zu befallen und deren Aktivität auf jeweils individuelle Weise einzuschränken. Wie bei der Tagung deutlich wurde, kann das Wissen um die Tricks, mit denen sich die einzelnen Erreger dem Zugriff des Immunsystems entziehen, der Wissenschaft mögliche Ansatzpunkte für gezielte Therapien aufzeigen.
Die Tagung "Immune modulation by pathogens" fand vom 24. bis 26. Juni 1999 im Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Würzburg statt. Veranstalter waren der Sonderforschungsbereich 479 "Erregervariabilität und Wirtsreaktion bei infektiösen Krankheitsprozessen" und das Zentrum für Infektionsforschung. Neben 19 eingeladenen Gastrednern aus dem In- und Ausland referierten sechs Wissenschaftler aus den an der Organisation beteiligten Würzburger Forschungsgruppen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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