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09.09.2005 12:09

Humboldt-Universität erwirbt wertvollen Nachlass

HU- Pressestelle Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Ein bisher verborgener Schatz ging diesen Sommer in den Besitz der Humboldt-Universität zu Berlin über. Mit finanzieller Hilfe der Fritz Thyssen-Stiftung erwarb das Seminar für Afrikawissenschaften den persönlichen Nachlass des Schriftstellers, Herausgebers und Übersetzers Janheinz Jahn (1918-1973). Er gilt als der erste deutschsprachige Vermittler afrikanischer Literaturen und Kulturen. Seine Arbeit wird bis heute weit über Deutschlands Grenzen hinaus geschätzt.
    Sein privater Nachlass fand jetzt den Weg in die Bibliothek des Seminars für Afrikawissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Unzählige, aus Jahns Feder stammende, zum Teil unveröffentlichte Kurzgeschichten, Theaterstücke, Essays und Radio-Features sowie eine Vielzahl von Übersetzungen afrikanischer und afroamerikanischer Autoren bieten ein breites Betätigungsfeld für die Literatur und Kulturwissenschaft. Eindrucksvolle Bild- und Audioquellen, welche bekannte Autoren in Bild und Wort festhalten, vervollständigen das Material, ebenso wie umfangreiche, teils auf persönlichen Freundschaften beruhende Korrespondenzen mit Autoren, Verlegern und Politikern.

    Zur Person:
    Nach einer Begegnung mit dem Dichter und späteren senegalesischen Präsidenten, Léopold Sédar Senghor, im Jahr 1952 begann Jahn anglo- und frankophone Lyrik aus Afrika und dem karibischen Raum zu sammeln. Eine Auswahl erschien 1954 in der Anthologie Der schwarze Orpheus: Moderne Dichtung afrikanischer Völker beider Hemisphären, die Deutschland erstmals in Kontakt mit afrikanischer Poesie brachte und wegweisend für die Beschäftigung mit afrikanischer Literatur im deutschprachigen Raum wurde. Ihrem Herausgeber verhalf diese Publikation unerwartet zu Prominenz.
    In den darauf folgenden 20 Jahren veröffentlichte Jahn weitere Anthologien, aber auch vielbeachtete Werke zur Rezeption afrikanischer und afroamerikanischer Literaturen, wie z. B. Muntu: Umrisse der neoafrikanischen Kultur (1958), Die neoafrikanische Literatur: Gesamtbibliographie von den Anfängen bis zur Gegenwart (1965) sowie Who is Who in African Literature (1972). Seine umfangreiche Privatbibliothek zur modernen afrikanischen Belletristik und Dichtung, die zum Teil heute seltene Erstauflagen bedeutender afrikanischer und afroamerikanischer Autoren enthält, ging nach Jahns Tod in den Besitz der Universität Mainz über. Diese Sammlung bildet die Grundlage der nach Janheinz Jahn benannten Bibliothek für afrikanische Literaturen (http://www.jahn-bibliothek.ifeas.uni-mainz.de), die mittlerweile 17000 Bücher beherbergt.

    Informationen Frau Prof. Dr. Veit-Wild
    Telefon [030] 2093 6674
    e-mail Flora.veit-wild@rz.hu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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