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09.09.2005 17:17

Kann die Regenerative Medizin Leben verlängern?

Dr. Heinrich Cuypers Unternehmenskommunikation
BioCon Valley Initiative

    Erste Deutsch-Japanische Expertenkonferenz in Japan von Gouverneur Noro eröffnet

    Unter dem Motto "Kann die Regenerative Medizin Leben verlängern?" steht die erste Japanisch-Deutsche Konferenz zur Regenerativen Medizin, die von Gouverneur Akihiko Noro in Tsu, Japan, am Freitag, 9. September 2005, vor 300 Zuhörern eröffnet wurde. Jeweils 20 Fachexperten aus Japan und Deutschland präsentieren und diskutieren jüngste Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten zu den derzeitigen und zukünftigen Perspektiven der Regenerativen Medizin. Bei der Eröffnung wurden von Prof. Kawaguchi aus Kyoto spektakuläre Heilungserfolge bei Querschnittssyndrom im Tierexperiment vorgestellt. Prof. Haverich aus Hannover präsentierte beachtliche Fortschritte auf dem Weg zur Regeneration körpereigener Herzklappen. Die Regenerative Medizin beschäftigt sich mit Möglichkeiten der Gewebe- und Organregeneration bei Krankheiten und Alterung auf Basis von Stammzelltechnologie und Biomedizintechnik.

    "Der enorme internationale Wettbewerb in der Gesundheitsforschung erfordert strategische Kooperationen. Insbesondere in der Stammzelltherapie und Biomedizintechnik erwarten wir eine hohe Synergie der Forschungsgruppen beider Länder" sagt Prof. Gustav Steinhoff, Universität Rostock, einer der Organisatoren der Konferenz. "Wir brauchen rasche klinische Fortschritte und die Umsetzung von Forschungsergebnissen in neue Produkte insbesondere in der Medizintechnik in Deutschland. In der Umsetzung müssen wir uns an anderen Forschungsnationen wie Japan messen und mit ihnen gemeinsam neue Lösungen erarbeiten". Im April hatten die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die nationale japanische Forschungsgesellschaft JSPS einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt ebenfalls insbesondere die Etablierung von deutschen Medizintechnik-Unternehmen auf dem japanischen Gesundheitsmarkt.

    Nach Ansicht von Prof. von Sengbusch aus Hamburg, Mitglied des Beirates der BioCon Valley GmbH, steht die Regenerative Medizin in den nächsten Jahren vor entscheidenden wissenschaftlichen, medizinischen und wirtschaftlichen Durchbrüchen. Allerdings sind für eine weitere Vorreiterrolle der deutschen Industrie auf dem Gebiet der Organunterstützung hohe Investitionen in die Forschung am Standort Deutschland erforderlich. Das Interesse deutscher Unternehmen an der Regenerativen Medizin wird durch das Engagement der Schering AG mit der Gründung eines Forschungszentrums in Kobe, Japan, dokumentiert. In den USA und Korea würden entsprechende starke Forschungsstrukturen aufgebaut. Das neue DFG Forschungszentrum zum Thema Regenerative Therapien darf nur ein Anfang sein, um eine Vorreiterrolle von Deutschland mittelfristig zu sichern.

    Die Konferenz wurde von den Universitäten Rostock und Mie sowie der Helmholtz-Gemeinschaft initiiert und wird von BioCon Valley zusammen mit dem japanischen Medical Valley als offizielle wissenschaftliche Veranstaltung im Rahmen des "Deutschland-Jahres in Japan 2005/2006" ausgerichtet. Finanziell unterstützt wird die Konferenz durch das Internationale Büro des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF). Die jeweils 20köpfige Delegation von Wissenschaftlern aus Deutschland und Japan ist aus führenden Experten in verschiedenen klinischen Forschungsgebieten und Vertretern der Biotechnologie-Industrie zusammengesetzt. Die Konferenzthemen umfassen Heilungsmöglichkeiten der klinischen Stammzelltherapie bei Herz- und Gefäßerkrankungen, Schlaganfall, Parkinson, Querschnittslähmung, Knochen- und Lebererkrankungen. Weitere Schwerpunkte sind die Entwicklung resorbierbarer Implantate für Knochen und Herz-Kreislauferkrankungen sowie ethische Gesichtspunkte neuer Therapieentwicklungen.

    Die deutschen Vertreter aus bundesweit 12 Zentren der Regenerativen Medizin (u.a. Aachen, Berlin, Dresden, Hannover, Leipzig, Mainz, München, Rostock, Stuttgart) sind u.a. Mitglieder aus den Wissenschaftsgesellschaften (DFG, Fraunhofer, Helmholtz), aus dem Nationalen Ethikrat und der Zentralen Ethikkommission für Stammzellforschung. Ebenfalls sind führende Medizintechnikunternehmen (u. a. Fresenius, DOT) der Branche an der Konferenz beteiligt.

    Deutschland und Japan sind neben den USA die international führenden Forschungsnationen, insbesondere in der Medizintechnik und der Stammzellforschung. In beiden Nationen sind durch die hohe Alterung der Bevölkerung starke Veränderungen der Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahrzehnten notwendig. Schon jetzt werden über 20% des Bruttosozialproduktes für die Gesundheitsversorgung aufgewendet mit steigender Tendenz. Die Anforderung an die Weiterentwicklung der Medizin, die rasche Nutzung neuer Möglichkeiten der Stammzellforschung in der Klinik und die Möglichkeit deren wirtschaftlicher Nutzung insbesondere in der medizintechnischen und pharmazeutischen Industrie sind die Themen der Expertenkonferenz. Limitationen der Entwicklung sind die Beherrschung der hohen Komplexität von organischen Prozessen sowie auch ethische und Zulassungs-Beschränkungen.

    Kontakt:

    Universität Rostock
    Prof. Dr. Gustav Steinhoff
    Klinik und Poliklinik für Herzchirurgie
    Schillingallee 35
    18057 Rostock
    T +49 (0) 381 494 6100
    F +49 (0) 381 494 6102
    E Gustav.Steinhoff@med.uni-rostock.de

    BioCon Valley® GmbH
    Dr. Wolfgang Blank
    Walther-Rathenau-Straße 49a
    17489 Greifswald
    T +49 (0) 3834-515 110
    F +49 (0) 3834-515 102
    E wb@bcv.org


    Weitere Informationen:

    http://www.herzchirurgie-rostock.de
    http://www.gkss.de
    http://www.mvp.pref.mie.jp
    http://www.bcv.org
    http://www.doitsu-nen.jp
    http://www.internationales-buero.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     


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