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12.09.2005 12:56

So schonend wie möglich: RUB-Weiterbildung mit minimal invasiver Hüftgelenkimplantation

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    In der Weiterentwicklung von Implantaten und operativen Techniken lautet die Vorgabe für Chirurgen heute vor allem, so risikoarm und schonend wie möglich zu operieren. Dies setzt langjährige Erfahrung und intensive Weiterbildungen voraus. Eine solche fundierte Fortbildung für Klinikärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie findet jetzt im Klinischen und Anatomischen Forschungs- und Fortbildungszentrum (KAFFZ) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) statt. Sieben ausgewählte Mediziner haben am 16. und 17. September die Gelegenheit minimal invasive Implantationen von Hüftgelenken an Leichen zu trainieren. In der Fortführung umfassender Schulungen von Klinikärzten findet der Anatomie-Workshop zu neuen Implantationstechniken bereits zum zweiten Mal statt.

    Bochum, 12.09.2005
    Nr. 273

    So schonend wie möglich
    RUB intensiviert Fortbildung für Orthopäden und Unfallchirurgen
    Hüftgelenkimplantation in minimal invasiven Operationstechniken

    In der Weiterentwicklung von Implantaten und operativen Techniken lautet die Vorgabe für Chirurgen heute vor allem, so risikoarm und schonend wie möglich zu operieren. Dies setzt langjährige Erfahrung und intensive Weiterbildungen voraus. Eine solche fundierte Fortbildung für Klinikärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie findet jetzt im Klinischen und Anatomischen Forschungs- und Fortbildungszentrum (KAFFZ) der Ruhr-Universität Bochum (RUB) statt. Sieben ausgewählte Mediziner haben am 16. und 17. September die Gelegenheit minimal invasive Implantationen von Hüftgelenken an Leichen zu trainieren. In der Fortführung umfassender Schulungen von Klinikärzten findet der Anatomie-Workshop zu neuen Implantationstechniken bereits zum zweiten Mal statt.

    Intensivtraining für schnelleres Wohlbefinden nach der Operation

    Während der zwei Schulungstage trainieren die Mediziner, mittels besonderer Operationstechnik und spezialisierter Instrumente, künstliche Hüftgelenke durch wesentlich kleinere Hautschnitte als bei herkömmlichen Eingriffen zu implantieren. Das Entscheidende des angewendeten "MIS anterolateralen Zugangs" ist jedoch nicht die Länge des Hautschnittes, sondern tiefer liegende Muskeln zu schonen. Je weniger Gewebe der Chirurg während der Operation verletzt, desto geringer fallen in der Regel Blutverlust und postoperative Schmerzen aus. Die Patienten sind schneller wieder mobil und erholen sich rascher.

    Wissen weitergeben - Erfahrungen austauschen

    Für die wissenschaftlichen Leiter Prof. Dr. med. Jürgen Krämer, Chefarzt und Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik, und Dr. med. Frank Rubenthaler, Leitender Oberarzt, ist die Fortführung des universitären Anatomie-Workshops ein unverzichtbarer Bestandteil der chirurgischen Weiterbildung: "Jeder Operateur - und sei er auch noch so erfahren - sollte vor Beginn der minimal invasiven Implantation von Gelenken ein intensives Training durchlaufen." Neue Operationstechniken zu vermitteln ist für die Bochumer Spezialisten ebenso wichtig wie der offene Erfahrungsaustausch unter Kollegen. Dr. med. Heinz Röttinger (Orthopädische Chirurgie München) entwickelte den "MIS anterolateralen Zugang".

    Wohin geht die Entwicklung...

    Zunehmend mehr Orthopäden und Unfallchirurgen wenden minimal invasive Implantationstechniken mit guten Erfolgen an. Dennoch warnt Dr. Rubenthaler vor übereilter Euphorie auf Seiten von Medizinern und Patienten: "Der Trend zu weniger invasiven Verfahren kann dazu führen, dass die neuen Techniken zu schnell und unkontrolliert eingeführt werden. Auch sind die minimal invasiven Verfahren zwar für viele Patienten sehr gut, aber nicht zwingend für jeden geeignet. Die transparente und seriöse Darstellung der neuen Möglichkeiten mit all ihren Vor- und auch Nachteilen ist uns daher sehr wichtig." Das Bochumer Hospitationszentrum für minimal invasive Endoprothetik soll dies fördern und dazu beitragen feste Ausbildungsstandards zu sichern. Unterstützung bekommt die Orthopädische Universitätsklinik vom "Zimmer Institute" des Medizintechnik-Unternehmens Zimmer Germany GmbH, das maßgeblich an der Entwicklung von minimal invasiven Operationstechniken sowie an der praktischen Aus- und Weiterbildung von Orthopäden und Unfallchirurgen beteiligt ist. In Zusammenarbeit mit renommierten akademischen Einrichtungen etabliert Zimmer Trainingszentren auf der ganzen Welt.

    Auf 365 Tage kommen 600 Gelenkimplantationen

    Die Orthopädische Universitätsklinik im St. Josef-Hospital der RUB führt jährlich rund 600 Gelenkimplantationen durch - davon sind 400 Hüftoperationen. Die moderne Klinik ist spezialisiert auf konservative und operative Behandlungen von Erkrankungen des Haltungs- und Bewegungsapparates. Die Schwerpunkte des operativen Leistungsspektrums liegen auf Hüft- und Knieimplantationen, Bandscheiben- und Wirbelsäulenoperationen sowie auf der Behandlung von Fuß- und Schultergelenken. Unter der Leitung von Prof. Dr. Krämer setzte die Orthopädische Chirurgie als eine der ersten Kliniken in Deutschland computergestützte Navigationstechnik im OP ein.

    Weitere Informationen

    Dr. med. Frank Rubenthaler, Ltd. Oberarzt der Orthopädischen Universitätsklinik im St. Josef-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum, Gudrunstr. 56, 44791 Bochum, Tel. 0234/5092517, E-Mail: frank.rubenthaler@ruhr-uni-bochum.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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