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12.09.2005 13:10

FH Düsseldorf präsentiert: "Medien von Morgen. Von der Idee zum Produkt" - sehen, stauen und erleben auf der PopKomm in Berlin

Simone Fischer Informations- und Pressestelle
Fachhochschule Düsseldorf

    Die Zeiten, in denen Personen vaterseelenallein und unbeweglich vor dem Bildschirm saßen, um gegen sich selbst zu spielen, scheinen der Vergangenheit anzugehören. Diesen Eindruck können Besucherinnen und Besucher auf der PopKomm von 14. bis 16. September zumindest gewinnen, wenn sie in Halle 15 den Stand mit der Nummer 1113 betreten. Statt dessen können sie erleben, wie es ist, neben jemanden auf dem Zweiersofa zu sitzen, die Arme, Beine und Hüften zu schwingen, um am Bildschirm eine Art Ping-Pong mit dem
    Couch-Nachbarn zu spielen. Anders als bei herkömmlichen Computerspielen werden hier neben der Konzentrationsfähigkeit, auch Schnelligkeit und Emotionen geweckt - nicht zuletzt auch aufgrund der vielen Klangeffekte
    Der Clou: Das Sofa ist elektronisch manipuliert. Die Bewegungen der Spieler werden von Sensoren erfasst und digital umgewandelt an einen Computer geschickt. Innerhalb einer öffentlichen Generalprobe für die weltweit bedeutende Musikmesse präsentierten Studierende und Lehrende sowie wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am 9. September den kompletten Messestand in den Räumen der Fachhochschule Düsseldorf. Die "Ping-Couch" nur eines von insgesamt zwölf Teilkomponenten.

    Im Wintersemester 2004/05 haben sich über 100 Studierende aus den Fachbereichen Design und Medien für das Großprojekt in verschiedenen Seminaren angemeldet. Entstanden sind daraus zwölf Teilprojekte: Vom Bau und der Gestaltung des Messestandes, über virtuelle Klangräume, Installationen, Produktkommunikation- und vermarktung, Drehbüchern und Kurzfilmen bis hin zum "PopKomm-Kongress" zum Thema Ausbildung haben Studentinnen und Studenten gemeinsam mit Professoren, Lehrbeauftragten und wissenschaftlichen Mitarbeitern unterschiedlicher Disziplinen und Fachbereiche einen Messestand entwickelt und mit "erlebenswertem" Inhalt gefüllt.

    Auch optisch sticht der Stand der Fachhochschule Düsseldorf hervor: Das Design ist funktional und erinnert an die typische Bauhaus-Architektur der Zwanziger. Ästhetik verschmilzt mit Funktionalität. Studierende entwickelten einfache Formbauteile, die unterschiedliche Standgrößen unter Beibehaltung des immer gleichen Design ermöglichen. Zentrum des Standes bildet eine multimediale Vorführkabine, die videotechnisch durch stereoskopische Bildwiedergabe raumgetreue Bilder erzeugen kann und elektroakustisch mittels einer Wellenfeldsynthese die räumliche Darstellung von Klängen ermöglicht. Neben diesen virtuellen Klangräumen, wie sie durch die Wellenfeldsynthese erzeugt werden können, zeigt die Fachhochschule das Projekt "Synästhesia" (greich.syn = zusammen und aisthesis = Empfindung). Dahinter verbirgt sich eine geradezu sinnliche Verbindung, die die Besucherinnen und Besucher in dem mobilen Kino erleben können. In dem Projekt wird eine Verbindung zwischen Farben und Tönen visualisiert. In einer stereoskopischen 3D-Animation erforschten die Studierenden Möglichkeiten der Synästhesie, die sich aus dem Zusammenspiel von Farben, Licht, Ton und Rhythmik zu einer räumlichen und abstrakten Darstellung formieren. Theoretisch sind derartige Verbindungen zwischen allen fünf Sinnesbereichen möglich, die häufigste Form ist jedoch das "coloured hearing": Hierbei werden Töne, Musik oder Sprache zeitgleich mit Farben erlebt.

    Im äußeren Bereich hingegen können Interessierte in einem "Making of", einer filmischen Dokumentation, auf zwei Leinwänden zu selbstkomponierter Musik den Weg von der Idee über die Entwicklung bis hin zum fertigen Messestand der Hochschule verfolgen. Dabei ergänzen sich die unterschiedlichen Inhalte der beiden Bildinhalte. So ist auf der einen beispielsweise ein Interview zu hören und sehen, während auf der anderen das fertige Endprodukt vorgestellt wird.

    Ein weiteres Beispiel für die Vereinbarkeit und Nähe von lebendiger Popkultur und trockener Theorie ist das "audiovisuelle Plakat". Anstelle üblicher Lautsprecherboxen und separater Bildschirme haben die Studierenden ein multimediales Präsentationssystem aufgebaut: Aus einem Lautsprecher ertönt ein fulminanter Raumklang, zugleich dient seine große, flache Oberfläche als Bildschirm, auf dem studentische Arbeiten in Form von Filmen projiziert werden, die innerhalb des Lehrgebietes Popdesign entstanden sind. Dabei wird der Ton direkt aus der von einem Beamer ausgeleuchteten Projektionsfläche abgestrahlt. Solche Anwendungen könnten künftig auch in Kinos, den heimischen Wände oder Fahrzeugen denkbar sein.

    Bei der Produktentwicklung wird Wert darauf gelegt, dass diese Eigentum der Fachhochschule Düsseldorf bleiben. Es ist geplant, neben der Vermarktung der Produkte diese auch öffentlichkeitswirksam in anderen Bereiche wie Messen oder der Touristik- und Wellnessbranche zu positionieren.

    Bei einem solchen Projekt lernen die Studierenden, praxisnah Ideen und Produkte zu planen, zu gestalten, zu realisieren, zu präsentieren und zu vermarkten. Aufgrund der vorangegangenen konstruktiven Zusammenarbeit der Fachbereiche Design und Medien erhält die Fachhochschule Düsseldorf eine besondere Plattform innerhalb der PopKomm, um aktuelle Forschungsaktivitäten öffentlichkeitswirksam zu präsentieren. Daneben bildet diese Musikmesse der Hochschule, insbesondere den Fachbereichen Design und Medien, eine außergewöhnliche Möglichkeit, sich einem internationalen Fachpublikum vorzustellen und zugleich interessante Kontakte und mögliche Partner zu gewinnen.


    Weitere Informationen:

    http://www.fh-duesseldorf.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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