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14.09.2005 11:32

Viele Autos immer noch so laut wie vor 25 Jahren

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Die Typprüfung von Kraftfahrzeugen sollte den Lärm im realen Verkehr besser abbilden
    Die Geräusch-Grenzwerte für Autos sind in den vergangenen 25 Jahren zwar stetig verschärft worden. Doch sind die Pkw bei weitem nicht so leise, wie die Grenzwertsenkungen es erwarten lassen. Viele Autos sind heute noch so laut wie vor 25 Jahren. Dies ergab ein Praxistest des Rheinisch-Westfälischen TÜV im Auftrag des Umweltbundesamtes. Der Grund dafür: Die so genannte Kfz-Typprüfung konzentriert sich vor allem auf das Geräusch des Motors, berücksichtigt aber das Abrollgeräusch der Reifen auf der Straße nicht ausreichend. In der Zukunft ist daher bei der Kfz-Typprüfung das Abrollgeräusch deutlich stärker zu gewichten. Außerdem ist sicherzustellen, dass in der Praxis keine lauteren Reifen verwendet werden als bei der Typprüfung.

    Der Vergleich des Lärms, den Pkw und Lkw heute machen und vor 25 Jahren verursacht haben, belegt: Nur beim Antriebsgeräusch der Fahrzeuge haben die Hersteller deutliche Fortschritte erzielt. So wurden zum Beispiel schwere und leistungsstarke Lkw bei Beschleunigungsvorgängen im Mittel um sieben Dezibel (dB) leiser. Beim Reifen-Fahrbahn-Geräusch sind dagegen kaum positive Entwicklungen zu beobachten: Bei konstanter Geschwindigkeit sind Pkw heute noch so laut sind wie vor 25 Jahren.
    Die Geräusch-Emissionen sanken umso weniger, je größer der Anteil des Reifengeräuschs am Gesamtgeräusch des betrachteten Fahrzeugs und Betriebszustands war. Ein Grund liegt in dem vorgeschriebenen Typprüfverfahren. Dieses konzentriert sich vor allem auf das Antriebsgeräusch. Für viele Fahrzeugklassen und Betriebszustände trägt jedoch das Reifengeräusch wesentlich zum Gesamtlärm des Fahrzeugs bei. In Zukunft ist daher bei der Typprüfung das Geräusch der Reifen auf der Fahrbahn stärker zu gewichten. Dies ist im neuen Prüfverfahren der UNECE (United Nations Economic Commission for Europe) vorgesehen. Zusätzlich ist sicherzustellen, dass die Fahrzeuge in der Praxis nicht mit Reifen betrieben werden dürfen, die lauter sind als die bei der Typprüfung verwendeten Reifen. Sonst verliert die UNECE-Geräusch-Typprüfung vor allem bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen ihre Wirkung.
    Die Studie "Ermittlung der Geräuschemissionen von Kfz in Straßenverkehr" ist beim Umweltbundesamt, Fachgebiet I 3.3, Postfach 1406, 06813 Dessau, Tel: 0340 2103 2623, Lars Schade, erhältlich und steht unter www.umweltbundesamt.de/verkehr zum Download bereit.
    Dessau, den 14.09.2005


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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