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14.09.2005 13:55

"Auf die Lebensziele kommt es an"

Burckhard Wiebe Abteilung Kommunikation
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung gGmbH

    WZB-Forschungsprofessorin entwickelt Index für Geschlechtergerechtigkeit

    (Berlin) Sibylle Hardmeier ist seit 1. September 2005 neue Forschungsprofessorin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) für "Geschlechtergerechtigkeit und neue gesellschaftliche Kooperationsformen". Ein zentrales Projekt ihrer Forschungstätigkeit am WZB wird es sein, einen Länder vergleichenden Index für Geschlechtergerechtigkeit zu entwickeln.

    Geschlechtergerechtigkeit bedeutet für die Politikwissenschaftlerin, dass Frauen und Männer ihre Lebensziele gleichermaßen verwirklichen können. Geschlechtergerechtigkeit will Hardmeier deshalb nicht nur auf der Grundlage sozioökonomischer Daten wie Einkommen oder Erwerbsbeteiligung von Frauen und Männern messen. "Es kommt darauf an, die Chancenstrukturen für Lebensziele von Frauen und Männern in die Analyse einzubeziehen, ohne dabei individuelle Präferenzen oder Freiheiten zu tangieren." Bisher fehlt ein solcher umfassender Katalog für Geschlechtergerechtigkeit und ein entsprechendes Messinstrument. "Wenn wir den Index schließlich mit demokratischen Strukturen in Verbindung setzten, erkennen wir, was die Politik dazu beitragen kann, dass Frauen und Männer ihre Lebensziele umsetzen können", sagt Hardmeier.

    Um die Qualität von Demokratien messen zu können, wird Sibylle Hardmeier gemeinsam mit Wolfgang Merkel, Direktor der Abteilung "Demokratie: Strukturen, Leistungsprofil und Herausforderungen", am WZB auch ein Demokratiebarometer konzipieren. Beide Wissenschaftler legen ihrer Arbeit im Gegensatz zu bereits existierenden Indizes wie dem Freedom House-Index ein komplexes Verständnis von Demokratie zugrunde. Sie setzen sich zum Ziel, die Demokratiequalität zunächst alleine in den hoch entwickelten OECD-Ländern in den Blick zu nehmen. "Wenn man auch Aspekte der Deliberation oder die Bedeutung der lokalen ebenso wie der internationalen Ebene zur Qualifizierung von Demokratie in Betracht zieht, wird man auch zwischen entwickelten Demokratien qualitative Unterschiede feststellen können", so Hardmeier. Das Projekt (Laufzeit 2005-2009) ist Teil eines großen Forschungsprojektes an der Universität Zürich, das unter dem Titel "Challenges to Democracy in the 21st Century" steht.

    Sibylle Hardmeier studierte Geschichte, Politikwissenschaft und Soziologie. Die gebürtige Schweizerin promovierte über "Frühe Frauenstimmrechtsbewegung in der Schweiz (1890-1930)". Zuletzt war sie Assistenzprofessorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Zürich. Ihr Interesse gilt nicht nur der Gender- und Demokratieforschung. Sie ist ebenfalls Expertin für öffentliche Meinung, Meinungsumfragen sowie politisches Verhalten. Unter der Leitfrage "Verbessert die Demoskopie die politische Repräsentation?" untersucht sie derzeit, wie Parlamentarier in verschiedenen europäischen Ländern, darunter auch Deutschland, Meinungsumfragen nutzen.

    Pressekontakt:
    Prof. Sibylle Hardmeier, Tel.: 030/25491-236, E-mail: hardmeier@wz-berlin.de
    Claudia Roth, WZB-Pressereferat, Tel.: 030/25491-510, E-mail: roth@wz-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.wz-berlin.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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