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15.09.2005 09:19

Sprüche für die Ewigkeit

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Das altägyptische Totenbuch: Internationales Symposium zu einem außergewöhnlichen Textgenre - vom 25. bis 29. September in Bonn

    Eine Sammlung von etwa 200 Sprüchen stand den alten Ägyptern zur Verfügung, wenn sie ihre Toten bestatteten. Auf Papyrusrollen, aber auch auf Mumienbinden, Leichentüchern, Grab- und Tempelwänden sowie Särgen und Grabgegenständen wurden den Verstorbenen ausgewählte Sprüche des Totenbuchs mit auf den Weg ins Jenseits gegeben. Dieses besondere Textgenre, das über 1500 Jahre im Gebrauch war, ist Thema einer internationalen Tagung vom 25. bis 29 September an der Universität Bonn. Neben der inhaltlichen Erschließung stehen auch Fragen zur Restaurierung und Konservierung der Texte auf dem Programm. Die VolkswagenStiftung unterstützt die Veranstaltung mit 25.000 Euro.

    Die Totenbuch-Texte und sie begleitende Darstellungen (Vignetten) behandeln die wesentlichen Inhalte des altägyptischen Jenseitsglaubens: den Wunsch nach körperlicher Unversehrtheit und Bewegungsfreiheit, nach Versorgung, Abwehr von Gefahren und Aufnahme unter die Götter. Belegt sind Texte über anderthalb Jahrtausende von der Zweiten Zwischenzeit (um 1600 v. Chr.) bis etwa zur Zeitenwende. Während dieser langen Periode waren die Sprüche und Bilder bedeutenden Veränderungen unterworfen. Die internationale Totenbuch-Forschung steht damit vor einer komplexen Text- und Bildtradierung, die nicht nur stilistische und ikonographische Besonderheiten zeigt, sondern auch textliche und religiös-theologische Veränderungen widerspiegelt.

    Wir möchten interessierte Journalistinnen und Journalisten auf dieses spannende Thema aufmerksam machen und weisen insbesondere hin auf den Eröffnungsvortrag am Montag, dem 26. September 2005 um 9.00 Uhr: Dr. Irmtraut Munro und Holger Kockelmann, Ägyptologisches Seminar der Universität Bonn, sprechen über aktuelle Arbeiten des Bonner Totenbuch-Projekts und über das Sammeln der über alle Welt verstreuten Textfragmente. Eine Abschlussdiskussion gibt es am Donnerstag, dem 29. September (genaue Uhrzeit noch offen; voraussichtlich gegen Mittag). Das aktuelle Programm finden Sie unter http://www.uni-bonn.de/www/Totenbuch_Projekt/Aktuelles.html. Auskünfte zur Veranstaltung gibt Dr. Irmtraut Munro vom Ägyptologischen Seminar der Universität Bonn unter Telefon 0228/736773 oder E-Mail: Totenbuch-Projekt@uni-bonn.de.

    Die Organisatoren der Tagung am Ägyptologischen Seminar der Universität Bonn, Professorin Dr. Ursula Rößler-Köhler und Dr. Irmtraut Munro, haben international und interdisziplinär eingeladen. Neben Totenbuch-Spezialisten werden beispielsweise Fachleute für Lexikographie und Paläographie, Museologen, Religionswissenschaftler und Experten aus dem Bereich der Restaurierungs- und Konservierungswissenschaften die Veranstaltung bereichern. Die Nutzung neuester naturwissenschaftlicher Methoden aus dem Bereich der Papyrus-Restaurierung hat das Lesen einiger Papyri überhaupt erst möglich gemacht.

    Von 41 Teilnehmerinnen und Teilnehmern - darunter 16 Nachwuchswissenschaftler - kommen 28 aus dem europäischen Ausland, den USA, der Ukraine und Ägypten. Die Organisatorinnen, die seit Jahren Totenbuch-Papyri aus allen Sammlungen der Welt in einem Archiv dokumentieren, erhoffen sich von der Tagung auch einen Fortschritt bei der Aufgabe, die über alle Welt verstreuten Textfragmente zusammenzuführen.
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    Kontakt

    VolkswagenStiftung
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Dr. Christian Jung
    Telefon: 0511 8381 380
    E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Weitere Auskünfte und Kontakt:

    Universität Bonn
    Ägyptologisches Seminar
    Dr. Irmtraut MunroTelefon: 0228 736773
    E-Mail: Totenbuch-Projekt@uni-bonn.de
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    Der Text der Presseinformation steht im Internet zur Verfügung unter
    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse05/15092005.pdf.

    Beispiele für Texte und Darstellungen finden Sie im Internet unter
    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse05/15092005.htm.


    Bilder

    Drei von 42 Totenrichtern. Zentral im Totenbuchcorpus ist die Idee eines Totengerichts, vor dem der Verstorbene Rechenschaft über sein Leben abzulegen hat.
    Drei von 42 Totenrichtern. Zentral im Totenbuchcorpus ist die Idee eines Totengerichts, vor dem der ...
    Quelle: Totenbuch-Projekt Bonn
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Drei von 42 Totenrichtern. Zentral im Totenbuchcorpus ist die Idee eines Totengerichts, vor dem der Verstorbene Rechenschaft über sein Leben abzulegen hat.


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