Gute Versorgung von Anfang an: Rheumatologen plädieren für eine kompetente und frühzeitige Behandlung
Dresden - Eine frühzeitige Diagnose der rheumatoiden Arthritis wirkt sich positiv auf den Verlauf der Krankheit aus. Damit könnte auch verhindert werden, dass die Betroffenen durch die fortschreitende Gelenkzerstörung frühzeitig erwerbsunfähig werden, sagte Kongresspräsident Prof. Dr. med. Hubert Nüßlein auf einer Pressekonferenz anlässlich des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh), der derzeit in Dresden stattfindet. Hausärzte sollten daher bei länger anhaltenden Gelenkschwellungen und bei einer erhöhten Blutsenkungsgeschwindigkeit ihre Patienten zum Rheumatologen überweisen. Damit Hausärzte rheumatische Erkrankungen frühzeitig erkennen können, benötigen sie entsprechende Erfahrungen bei der Diagnose solcher Leiden. Bei der praktischen Ausbildung angehender Ärzte bestehen jedoch große Defizite, bemängelt Prof. Dr. Elisabeth Märker-Hermann, Präsidentin der DGRh. Nur sieben der insgesamt 37 deutschen medizinischen Fakultäten verfügten über einen Lehrstuhl für internistische Rheumatologie. Kurze Praktikumszeiten und zu geringe Patientenzahlen führten zudem dazu, dass angehende Ärzte kaum Erfahrungen mit rheumatischen Erkrankungen sammeln können. In ihrer Praxis erkennen Hausärzte diese Leiden daher häufig nicht oder erst in einem fortgeschrittenen Stadium.
Auch bei Kindern ist die Diagnose rheumatischer Erkrankungen problematisch, da über den Verlauf dieser Krankheit bei Kindern kaum etwas bekannt ist. Zudem fehlen spezifische Nachweismethoden, um diese Leiden im Labor zu diagnostizieren, so Kongresspräsident Prof. Dr. med. Manfred Gahr. Die Behandlung dieser Erkrankungen ist ebenfalls schwierig, da die meisten gängigen Medikamente nicht für Kinder zugelassen sind. Kinderärzte müssen bei der Verschreibung von Arzneien zudem beachten, dass diese auf den wachsenden Organismus einen negativen Einfluss haben können. Cortisonpräparate beispielsweise hemmen das Wachstum.
Außer der frühen Diagnose begünstigt auch ein gesunder Lebensstil der Patienten den Verlauf rheumatischer Erkrankungen. So haben Studien ergeben, dass das Rauchen einen stark negativen Effekt hat, berichtet Prof. Dr. med. Erika Gromnica-Ihle, Generalsekretärin der DGRh. In einer Untersuchung an über 370.000 Frauen wiesen Wissenschaftler nach, dass Raucherinnen ein um 49 Prozent erhöhtes Risiko hatten, an rheumatoider Arthritis (RA) zu erkranken. Die Studienteilnehmerinnen hatten mit Entwicklung einer RA dabei 20 Jahre lang 25 und mehr Zigaretten täglich konsumiert. Da für Frauen ohnehin ein höheres Risiko bestehe, an rheumatoider Arthritis zu erkranken - 80 Prozent aller Krankheitsfälle betreffen Frauen - sollten sie besonders vor den Folgen des Rauchens gewarnt werden.
TERMINHINWEIS:
Patientenforum
Samstag, 17. September 2005, 10.30 - 14.00 Uhr
Internationales Congress Center Dresden, Plenarsaal, Ebene 1
Ostra-Ufer 2, 01067 Dresden
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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