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19.09.2005 11:55

Schlichte Räume für einen würdevollen Abschied

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Neuer MHH-Abschiedsraum steht allen Religionen und Kulturen offen

    Stirbt ein vertrauter Mensch, so fällt es schwer, Abschied zu nehmen. In der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sorgen die Pflegeteams dafür, dass dies bereits in würdevoller Weise am Krankenbett geschehen kann. Sind Angehörige jedoch aus organisatorischen Gründen nicht rechtzeitig in der Klinik und wollen sich später noch einmal in Ruhe von dem vertrauten Menschen verabschieden, können sie das in einem eigens dafür eingerichteten Abschiedsraum. Die Hochschule hat diesen 45 Quadratmeter großen Raum jetzt neu konzipiert und für insgesamt 26.000 Euro umgebaut und mit neuen Möbeln eingerichtet. Dabei stammen 5.000 Euro von der evangelischen Kirche, 20.000 Euro steuerte das MHH-Präsidium bei, der Rest kam über Spenden zusammen. An der heutigen Einweihungsfeier nahmen auch Vertreter verschiedener Glaubensgemeinschaften teil. Sie haben ihre Wünsche an einen solchen Ort mit in die Planungen eingebracht und damit dazu beigetragen, dass der Raum den Bedürfnissen verschiedener Religionen und Kulturen gerecht wird. Der Raum ist bewusst schlicht gehalten und kann je nach Bedarf mit religiösen Symbolen geschmückt werden. Sakrale Gegenstände werden dazu im Nachbarraum aufbewahrt.

    Die Angehörigen, Freunde oder Bekannte der Toten werden nicht allein gelassen: "Wenn sie möchten, sind wir von der evangelischen und katholischen Seelsorge bei ihnen und können eine Aussegnung für sie gestalten", sagt Barbara Denkers, Diakonin des evangelischen Klinikpfarramtes. "Dieser Raum ist wichtig, damit die Bemühungen um die Patientinnen und Patienten hier in der Hochschule weitergehen, wenn diese versterben." Den Raum gibt es zwar schon seit der Gründung der Medizinischen Hochschule Hannover in der Abteilung Pathologie, aber er wurde bisher nur eingeschränkt genutzt. Gleich hinter der Eingangstür der Pathologie empfängt nun ein Vorraum mit Sofa und Sesseln die Ankommenden. Von ihm führt eine Tür zum grünen Innenhof - einem ruhigen, abgeschiedenen Ort, der bisher nicht zugänglich war und nun ebenfalls neu gestaltet wurde. Eine Bank, Bambus und Leuchten sorgen für Atmosphäre. Vom Vorraum führt eine weitere Tür in den Hauptraum mit neun weißen neuen Stühlen, frisch gestrichener Wand, Garderobe und neuem Fußboden. Decken-, Wand- und Hängeleuchten spenden warmes, gelbes Licht. Im hinteren linken Teil befindet sich eine größere Nische, dort kann der Tote bei Tageslicht aufgebahrt werden.

    "Im Raum hinter dem Hauptraum können Verstorbene, die nicht berührt werden dürfen - zum Beispiel aus rechtsmedizinischen Gründen - aufgebahrt werden. Sie sind dann mit einer Glasscheibe abgedeckt", sagt Andreas Wessels, Vorstandsmitglied des Klinischen Ethik-Komitee (KEK) der MHH. Er gründete vor zwei Jahren eine Arbeitsgemeinschaft zum Abschiedsraum und hat die Umgestaltung von Anfang an betreut.

    Weitere Informationen gibt Ihnen gerne Andreas Wessels, Vorstandsmitglied des Klinischen Ethik-Komitees (KEK) der MHH, Telefon: (0511) 532-4155, E-Mail: wessels.andreas@mh-hannover.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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