Presseinformation des Fraunhofer-Instituts fuer Software- und Systemtechnik ISST
Berlin, den 28. Juli 1997
Fitmacher fuer den globalen Markt: Fraunhofer ISST startet Projekt "Software-Relais-Zentrum" - eine Schaltstelle zur Unterstuetzung mittelstaendischer Unternehmen bei Im- und Export von Software
Die Nachfrage nach Software waechst zur Zeit schneller als die in jedem anderen Bereich der Informations-, Kommunikations- und Medientechnik. Auf der ganzen Welt entstehen derzeit neue Software-Zentren - der Austausch von Software-Produkten und -Dienstleistungen ueber Laendergrenzen hinweg boomt. Eine neue, weltweite Arbeitsteilung ist im Kommen!
"Die deutsche Software-Industrie, vor allem der kleine und mittelstaendische Sektor, laeuft hier Gefahr, den Anschluss an diese Entwicklung zu verpassen", so die Warnung von Professor Dr. Herbert Weber, Leiter des Fraunhofer-Instituts fuer Software- und Systemtechnik ISST: "Software made in Germany ist derzeit weitgehend nur fuer den deutschen Markt tauglich, es fehlt ihr an der notwendigen Internationalitaet. Erst wenn wir uns dem Weltmarkt oeffnen, haben unsere Produkte im globalen Wettbewerb eine Überlebenschance."
Eine Chance, die neue aufstrebende Software-Metropolen - wie beispielsweise das indische Bangalore - ergriffen haben. Dort produzieren hochqualifizierte Entwickler kostenguenstig Software-Produkte fuer den Weltmarkt. Grosse Unternehmen nutzen dieses Dienstleistungsangebot schon seit laengerem und importieren Softwaredienstleistungen - zum Beispiel aus Indien. Um die Öffnung zum Weltmarkt, also den Export und Import von Software-Produkten und -Dienstleistungen, auch in Deutschland in Gang zu bringen, startete Weber dieser Tage die Initiative "Software-Relais-Zentrum". Das Projekt wird vom Land Nordrhein-Westfalen unterstuetzt; als erste Niederlassungen sind Dortmund und Bangalore im Gespraech. Durch die enge Verknuepfung von Import und Export will das "Software-Relais-Zentrum" deutsche Softwareprodukte fuer den Weltmarkt wettbewerbsfaehig machen. Dazu wird das Zentrum als eine Art Drehscheibe eine Vermittlungsfunktion wahrnehmen und den traditionell mittelstaendischen Software-Unternehmen in Deutschland den Zugang zum weltweiten Software-Markt verschaffen.
Der Aspekt "Import von Softwaredienstleistungen am Beispiel der Zulieferindustrie Indiens" war das Thema der ersten Veranstaltung, zu dem das Fraunhofer ISST vergangenen Monat mittelstaendische Software-Unternehmer nach Dortmund geladen hatte: "In einer Zeit, in der die Globalisierung der Software-Industrie in vollem Gange ist, leiden vor allem kleine und mittelstaendische Unternehmen der deutschen Softwarebranche unter einem immensen Kostendruck und einem Mangel an qualifizierten IT-Kraeften", mit dieser Bestandsaufnahme bekraeftigte der Praesident der Industrie- und Handelskammer zu Dortmund, Dr. Winfried Materna, Sinn und Zweck des "Software-Relais-Zentrums". Mit der Verlagerung von Implementierungsarbeiten ins indische Bangalore koennten - so auch Maternas Erfahrungen mit seinem eigenen Unternehmen - Kosteneinsparungen von bis zu 30 bis 40 Prozent erzielt werden. Diese Einschaetzung bestaetigte auch Lothar Ruecker, der von den Indien-Erfahrungen seines Systemhauses Konertz GmbH berichtete. Die Leverkusener Firma konnte einen akuten Personalengpass durch Outsourcing von Software-Entwicklung nach Bangalore loesen. Neben dem Kostenaspekt - ein indisches Softwarehaus berechnet pro Entwicklerstunde ca. 30 DM bis 45 DM (gegenueber dem deutschen Stundensatz von 100 DM bis 200 DM) - hob Ruecker die beachtliche Leistungsbereitschaft der indischen Kollegen hervor.
"Software-Export als Voraussetzung fuer die Erschliessung neuer, globaler Absatzmaerkte" wird das Thema der naechsten Veranstaltung am 25. September 1997 sein. Hierzu laden Professor Weber und sein Institut alle interessierten Unternehmer ein. Wer die Auftaktveranstaltung am 12. Juni 1997 verpasst hat, kann eine Videozusammenfassung (DM 195,-) beim Fraunhofer ISST bestellen.
Das "Software-Relais-Zentrum" ist eine privatwirtschaftliche Initiative. Software-Unternehmen, die sich daran beteiligen moechten, wenden sich bitte an:
Dr. Volker Zurwehn Fraunhofer ISST, Aussenstelle Dortmund Telefon: 0231/9700-702 Telefax: 0231/9700-799 E-Mail: volker.zurwehn@do.isst.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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