idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.07.1999 11:14

Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

Dr. Elisabeth Zuber-Knost Presse und Kommunikation
Universität Karlsruhe (TH) - Forschungsuniversität.gegründet 1825

    S P E R R F R I S T: 22. Juli, 15.30 Uhr

    Presse-Information 22. Juli 1999

    Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

    Computerbasiertes Dolmetschersystem für sechs Sprachen und tragbarer elektronischer Touristenführer sollen Touristen das Leben erleichtern

    In Zukunft könnte Ihre Reise nach New York so aussehen: Sie buchen Ihre Tour mit Computerhilfe in einem New Yorker Reisebüro, wobei sie alle Einzelheiten mit dem amerikanischen Reiseberater in deutsch besprechen. In den Staaten angekommen, schnallen Sie sich einen kleinen Kasten an Ihr Handgelenk. Die-ser weist Ihnen den Weg zu interessanten Sehenswürdigkeiten, liefert Ihnen auf Wunsch Hintergrundinformationen oder lotst Sie zu einem Restaurant Ihres Ge-schmacks.
    Ein computerbasiertes Dolmetschersystem für sechs Sprachen und ein tragbarer Touristenführer sollen in Zukunft das individuelle Verreisen angenehmer machen. Am 22. Juli um 15. 30 Uhr stellen die Interactive Systems Laboratories (ISL), Karlsruhe und Pittsburgh, und das European Media Laboratory (EML) in der Villa Bosch in Heidelberg in einer multimedialen Demonstration Prototypen dieser neu entwickelten Systeme vor. Die Vorführung erfolgt im Rahmen einer internationa-len Demonstration von Forschungsergebnissen des Consortium for Speech Translation Advanced Research (C-STAR), bei der Mitglieder aus sechs Ländern am gleichen Tag bahnbrechende Neuerungen bei den online-Übersetzungstech-niken vorführen.
    In einer internationalen Videokonferenz mit Pittsburgh (USA), Kyoto (Japan), Taejon (Korea) und Trento (Italien) können Sie in der Villa Bosch miterleben, wie Sprachgrenzen simultan und online mit Hilfe von verschalteten Sprachüberset-zungssystemen aus sechs Instituten in sechs Ländern überwunden werden. Das System, das an diesem Tag in Heidelberg vorgestellt wird, erkennt spontan ge-sprochene Sprache, verfügt über einen großen Wortschatz von über 10 000 Wörtern und übersetzt mit Hilfe einer Zwischensprache (Interlingua) in sechs an-dere Sprachen. "Frühere Demonstrationen haben gezeigt, daß Sprachüberset-zung möglich ist, aber bislang war das Vokabular begrenzt, und die Sätze muß-ten perfekt formuliert und sauber ausgesprochen sein," erklärt Professor Dr. Alex Waibel, derzeitiger Vorsitzender des C-STAR Konsortiums und Professor an der Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University, Pittsburgh. "Jetzt kann das Spracherkennungssystem den nachlässigen Sprechstil verstehen, in dem Menschen normalerweise miteinander reden. Die ähs und hmms, Unterbrechun-gen, Verzögerungen und das gelegentliche Stottern werden automatisch erkannt und in der Übersetzung entsprechend behandelt." Am Beispiel eines amerikani-schen Touristen, der von Pittsburgh aus bei einem Reiseberater seine Deutsch-land-Tour vorbereitet, können Sie diese Kommunikation ohne Fremdsprachen-kenntnisse mitverfolgen. Der hierbei verwendete deutsche Spracherkenner wur-de zum Teil im Rahmen des Projektes Verbmobil des Bundesministeriums für Bildung und Forschung entwickelt.
    In einer Live-Übertragung können Sie an diesem Tag außerdem beobachten, wie ein amerikanischer Tourist sich von dem Prototyp eines elektronischen Touri-stenführers durch Heidelberg führen läßt. Das Gerät "spricht" mehrere Sprachen und "versteht" sie, orientiert sich unter anderem über eine Kamera im Gelände und kann dreidimensionale Graphiken des Stadtbildes aus verschiedenen Epo-chen zeigen. Zusätzlich ist der Touristenführer über das Internet mit Informations- und Servicesystemen verbunden, über die beispielsweise der Fahrplan des öf-fentlichen Nahverkehrs eingesehen oder ein Hotel gebucht werden können. Der digitale Reiseführer kann sowohl als Dolmetscher dienen als auch Fragen bean-worten wie beispielsweise: Was ist das da vorn für ein Gebäude? Kann ich für das Orgelkonzert heute abend noch Karten bekommen? Es fängt an zu regnen; was kann ich nun unternehmen? "Mobile Touristenführer dieser Art helfen den Reisenden, ihre Zeit besser zu nutzen und auf einfache Weise mehr Informatio-nen über die Stadt, ihre Geschichte und ihre Attraktionen zu erhalten. Dieses Projekt ist ein Beispiel für das allgemeine Forschungsziel des European Media Lab, das darin besteht, Informationstechnik so einfach und intuitiv benutzbar zu machen, daß sie von den Menschen als nützliche Erweiterung ihrer eigenen Fä-higkeiten erlebt wird," sagt Professor Andreas Reuter, Leiter des European Media Laboratory.
    Der vorgestellte Prototyp basiert auf Forschungsergebnissen des Projektes Deep Map (European Media Laboratory) und des JANUS-Sprachübersetzungssystems (Universität Karlsruhe & Carnegie Mellon University). Die Forschungsarbeiten am EML wurden unterstützt durch die Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, ESRI (Ge-sellschaft für Umwelt- und Systemforschung), Kranzberg, Hewlett-Packard GmbH, Böblingen, Xybernaut Corporation, Sindelfingen sowie durch das Ver-messungsamt der Stadt Heidelberg.
    Die European Media Laboratory GmbH (EML) in Heidelberg ist ein privates For-schungsinstitut für Informationstechnik und ihre Anwendungen und assoziiertes Mitglied des C-STAR. Derzeit bearbeitet das European Media Laboratory im we-sentlichen Forschungsvorhaben und -projekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung, Heidelberg, die die Wissenschaften und die internationale wissenschaft-liche Zusammenarbeit fördert. Ebenso wie die Klaus Tschira Stiftung ist das Eu-ropean Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 - 1940).
    C-STAR ist ein internationales Konsortium von insgesamt 20 Institutionen in 10 Ländern, die führend bei der Erforschung von Sprachübersetzungssystemen sind. Die Interactive Systems Laboratories, die an der Universität Karlsruhe und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA, angesiedelt sind, gehören zu den Mitgliedern des C-STAR. An dem C-STAR-Übersetzungsexperiment sind am 22. Juli 1999 beteiligt die Forschungsinstitute Advanced Telecommunications Research (ATR) in Kyoto, Japan, Electronics and Telecommunications Research Institute (ETRI) in Taejon, Korea, das Istituto per la Ricerca Scientifica e Tec-nologica, Istituto Trentino di Cultura (IRST), in Trento, Italien und die Communi-cation Langagiere et Interaction Personne-Systeme (CLIPS), Grenoble, France.

    Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:

    http://www.eml.villa-bosch.de
    http://www.kts.villa-bosch.de
    http://www.c-star.org
    http://isl.ira.uka.de
    http://www.dfki.de/verbmobil

    Digitale Fotos stehen zur Verfügung. Diese und weitere Informationen erhalten Sie bei:

    Renate Ries, European Media Laboratory, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Villa Bosch, Schloß-Wolfsbrunnenweg 33, 69118 Heidelberg
    Tel: 06221 - 533 214, Fax: 06221 - 533 198, renate.ries@kts.villa-bosch.de

    Dr. Andrea Melcher, Universität Karlsruhe (TH), Presse und Kommunikation
    Kaiserstr. 12, 76131 Karlsruhe, Tel: 0721 - 608 2089, Fax: 0721 - 608 3658,
    andrea.melcher@verwaltung.uni-karlsruhe.de

    Anfragen zu Filmmaterial des Südwestrundfunks richten Sie bitte an:
    Martin Schneider, Südwestrundfunk, Hans-Bredow-Str., 76530 Baden-Baden
    Tel: 07221 - 929 3966, Fax: 07221 - 929 3950, martin.schneider@swr-online.de

    Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns Belegexemplare Ihrer Arbeit schicken bzw. uns auf Sendetermine hinweisen.

    Für die freundliche Unterstützung bei der Planung und Realisierung der Infrastruktur für die Live-Übertragung danken wir der Deutschen Telekom, Niederlassung Mannheim, NEC Europe Ltd., planNET Systems GmbH, Karlsruhe und dem Südwestrundfunk, Baden-Baden.
    Reisen ohne Sprach- und Wissensgrenzen

    22. Juli 1999

    Programm

    15.30 Uhr

    Begrüßung

    Dr. h.c. Klaus Tschira, Klaus Tschira Stiftung (KTS), Heidelberg
    Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Reuter, European Media Laboratory (EML),
    Heidelberg, und International University in Germany, Bruchsal
    Prof. Dr. Hans-Hellmut Nagel, Universität Karlsruhe (TH)
    Prof. Dr. Alex Waibel, Universität Karlsruhe (TH) und Interactive Systems
    Laboratories (ISL), Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA

    Mit Computerhilfe Sprachgrenzen überwinden: ein internationales Experi-ment des Consortium for Speech Translation Advanced Research (C-STAR)

    Videokonferenz mit Demonstration

    Dr. Monika Woszczyna, Interactive Systems Laboratories (ISL), Carnegie Mellon University, Pittsburgh, USA

    Heidelberg vierdimensional erleben: der tragbare elektronische Touristen-führer

    Live-Übertragung der Demonstration

    Dr. Rainer Malaka, European Media Laboratory (EML), Heidelberg

    17.15 Uhr

    Empfang


    Weitere Informationen:

    http://www.eml.villa-bosch.de
    http://www.kts.villa-bosch.de
    http://www.c-star.org
    http://isl.ira.uka.de
    http://www.dfki.de/verbmobil


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).