idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.09.2005 15:47

Gerade im Katastrophenfall ist die Informatik gefragt: Emergency Computing und Kritische Infrastrukturen

Cornelia Winter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Gesellschaft für Informatik e.V.

    Kritische Infrastrukturen und der Umgang mit Katastrophen sind wichtige Herausforderungen für die Informatik. Deshalb stehen diese Themen im Mittelpunkt der diesjährigen Jahrestagung INFORMATIK 2005 der Gesellschaft für Informatik.

    Die Versorgung unserer Gesellschaft hängt von Computer-Informationsnetzen ab. Technische Defekte, menschliches Versagen oder mutwillige Zerstörungen können gefährliche Kettenreaktionen auslösen. Zuletzt trug der Zusammenbruch der Kommunikationsnetzwerke seinen Teil zur Katastrophe in den vom Hurrikan "Katrina" verwüsteten amerikanischen Golfstaaten bei. Auf ihrer diesjährigen Jahrestagung beschäftigte sich die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) deshalb schwerpunktmäßig mit "Emergency Computing" und "Kritischen Infrastrukturen" (Kritis).

    "Die Informatik verfügt über zahlreiche Forschungspotenziale, um ein effizientes Katastrophenmanagement zu ermöglichen", erklärte GI-Präsident Matthias Jarke in Bonn. Wichtig sei es, die Ablösung veralteter Systeme mit innovativen Lösungen zu betreiben.

    Die Informatik entwickle grundlegende Techniken für die Kommunikation unter extremen Bedingungen. So können autonome Kommunikationstechniken zusammengebrochene Systeme ersetzen bzw. ergänzen. Einzelne Komponenten so genannter Ad-hoc-Netze nehmen direkt und ohne Umweg miteinander Verbindung auf. Geräte wie Mobiltelefone, Laptops, Funkgeräte oder Hausantennen, die Daten senden und empfangen können, werden Teil eines solchen Kommunikationsnetzes.

    Prof. Dr. Bernhard Hämmerli begrüßte den von Bundesinnenminister Otto Schily vorgestellten "Nationalen Plan zum Schutz der Informations-Infrastrukturen" (NPSI). Er betonte jedoch, dass die Anstrengungen nicht nur multidisziplinär, sondern auch transnational sein müssen. Hämmerli: "Dominoeffekte sollten nicht mehr möglich sein, ebenso sollten zentrale "Single Points of Failure" auf ein sinnvolles Minimum reduziert werden." Der Kritis-Experte forderte daher, die Architekturen der Systeme und Infrastrukturen in einer interdisziplinären Anstrengung zu verbessern. Systeme sollten autark funktionieren und sich selbst überwachen und reparieren können. Auf diese Weise könnten Dominoeffekte vermieden werden. Lagezentren müssen bedarfsgerechte Informationen verarbeiten können. Informationen, die in verschiedenen Krisengraden ausgetauscht werden müssen, müssen auch unterschiedlich vertraulich behandelt werden können. Für den Austausch untereinander müssen vertrauenswürdige Systeme entwickelt werden, die über gemeinsame Schnittstellen und Protokolle verbunden sind.

    Prof. Dr. Klaus Lenk verlangte von der Politik, Szenarien und Langfristplanungen zu erstellen und die entsprechenden Forschungsrahmen zu definieren. Allerdings seien die Zuständigkeiten für die verschiedenen Bereiche des Katastrophenschutzes, des Zivilschutzes und der Polizei zwischen Bund und Ländern aufgeteilt und böten vielfache Möglichkeiten zur gegenseitigen Behinderung. Die Einrichtung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe genüge noch nicht. Lenk forderte deshalb: "Die Sicherheitsbelange müssen institutionell gebündelt werden."

    Die digitale Pressemappe mit weiterführenden Materialien finden Sie unter
    http://www.gi-ev.de/presse/pressemitteilungen-2005/pressemitteilung-vom-20-septe...


    Weitere Informationen:

    http://www.informatik2005.de
    http://www.gi-ev.de
    http://www.gi-ev.de/presse/pressemitteilungen-2005/pressemitteilung-vom-20-septe... (digitale Pressemappe)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Verkehr / Transport, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).