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21.09.2005 10:14

Wer Opfer und wer Täter wird

Axel Burchardt Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Sozialpsychologen tagen vom 25.-28. September an der Universität Jena

    Jena (21.09.05) Wie entsteht Aggression? Was fördert Toleranz? Wie kommen Vorurteile zustande? Und wie kann man die Einstellungen der Menschen ändern? Diese und ähnliche Fragen sind Urprobleme der Sozialpsychologie. "Die Sozialpsychologie zielt auf das Verständnis, die Erklärung und die Vorhersage von Interaktionen zwischen Individuen und Gruppen im sozialen Kontext", erläutert Prof. Dr. Amélie Mummendey von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Jenaer Sozialpsychologin und ihr Team organisieren die 10. Tagung der Fachgruppe Sozialpsychologie, die vom 25.-28. September rund 230 Wissenschaftler aus dem In- und Ausland an der Friedrich-Schiller-Universität Jena vereint.

    Wieso kommt es bei Teamarbeit oftmals zu Fehlentscheidungen und weniger optimalen Lösungen, und wie kann man den Informationsaustausch und die Lösungsfindung in Gruppen verbessern? Wie kommt es zu Beziehungsstress in Partnerschaften, zu Diskriminierung oder zu aggressivem Verhalten? Das sind einige der praxisnahen Fragen, denen sich die Teilnehmer der alle zwei Jahre stattfindenden Tagung widmen werden. Daneben werden in den rund 200 Vorträgen und Postern Fragestellungen und Untersuchungen der Grundlagenforschung präsentiert und diskutiert. Hier gibt es Arbeitsgruppen etwa zu den Themengebieten 'Beziehungen zwischen sozialen Gruppen, Vorurteile und Diskriminierung', 'Geschlechterrollen und Partnerbeziehungen', 'Kommunikation', 'Organisation, Führung und Entscheidungsfindung in Gruppen', 'Gerechtigkeit', 'Aggression und Gewalt' sowie 'Die Rolle von Affekt, Denk- und Verarbeitungsstilen'.

    Die Jenaer Sozialpsychologen gestalten mit ihrem Forschungsschwerpunkt zum Themengebiet 'Beziehungen zwischen sozialen Gruppen' mehrere Arbeitsgruppen inhaltlich mit. Außerdem beteiligen sich das Team vom Lehrstuhl für Sozialpsychologie, Mitglieder der DFG- Forschergruppe "Discrimination and Tolerance in Intergroup Relations", die Doktorandinnen und Doktoranden des Internationalen Graduiertenkollegs "Conflict and Cooperation between Social Groups" sowie die Mitglieder der beiden Nachwuchsgruppen "Mentale Repräsentation sozialer Kategorien" (gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft, Leitung: PD Dr. Thorsten Meiser) und "Motivationale und kognitive Determinanten sozialer Diskriminierung" (gefördert durch den Freistaat Thüringen, Leitung: PD Dr. Kai Sassenberg) mit eigenen Vorträgen und Postern.

    Zentrale Veranstaltungen im Programm der Tagung, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert wird, sind drei Gastvorträge von international renommierten Experten zu ausgewählten Themen ihrer Forschung. So behandelt Prof. Dr. John Dovidio (Colgate University, USA) am 26.09. ab 9.30 Uhr das Thema Vorurteile und Verbesserung von Beziehungen zwischen sozialen Gruppen. Prof. Dr. Neil Macrae (University of Aberdeen, GB) präsentiert am 27.09. ab 9.00 Uhr neuropsychologische Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens. Und Prof. Dr. Nira Liberman (Tel Aviv University, Israel) berichtet am 28.09. ab 9.00 Uhr über Verarbeitungs- und Denkstile bei der Bewertung von Ereignissen und Erfahrungen. Diese Gastvorträge werden in englischer Sprache gehalten und finden in Hörsaal 3 des Uni-Campus (Carl-Zeiß-Str. 3) statt.

    Zur Tradition der Tagung der Sozialpsychologen gehört eine öffentliche Vorlesung, zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind. Am Montag, den 26. September, von 19.00 bis 20.00 Uhr spricht Prof. Dr. Margit E. Oswald von der Universität Bern in der Aula des Universitätshauptgebäudes (Fürstengraben 1) über "Täter, Opfer, Täuschung und Versöhnung: Was die Sozialpsychologie zur Lösung spezifischer Rechtsprobleme beitragen kann" und zeigt zentrale psychologische Aspekte im Umgang mit strafrechtlich relevanten Konflikten und Normverstößen auf.

    Außerdem werden bei einer Podiumsdiskussion die Vor- und Nachteile der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen in der Psychologie und deren Auswirkungen auf die Ausbildung erörtert. Die Diskussion beginnt am Montag, den 26. September, um 16.30 Uhr auf dem Campus in Hörsaal 3.

    Das vollständige Tagungsprogramm kann im Internet abgerufen werden unter: http://www.uni-jena.de/svw/socpsy/fgsp/.

    Kontakt:
    PD Dr. Thorsten Meiser
    Institut für Psychologie der Universität Jena
    Humboldtstr. 11, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945071
    Fax: 03641 / 945072
    E-Mail: thorsten.meiser@uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de/svw/socpsy/fgsp/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Psychologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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