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22.09.2005 16:24

Forschung und Entwicklung für erneuerbare Energien brauchen klare Ziele und ein Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetz

Petra Szczepanski Öffentlichkeitsarbeit
ForschungsVerbund Sonnenenergie

    Um einen beschleunigten Ausbau moderner Technologien zur Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien zu erreichen, sind verbindliche Regelungen notwendig. Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) empfiehlt klare Zielsetzungen für den Wärmemarkt mit mindestens fünf Prozent erneuerbare Energien bis 2010 und die Verabschiedung eines Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetzes (EWG) zum verlässlichen Ausbau vorhandener und zur Erschließung neuer Märkte. Erneuerbare Energien aus heimischen Quellen könnten in Deutschland rund die Hälfte des Wärmebedarfs abdecken. Damit haben sie ein großes Potenzial zur Treibhausgasminderung und können Deutschland unabhängiger machen von teuren Öl- und Erdgasimporten. Die lokale Wertschöpfung würde gesteigert und zehntausende Arbeitsplätze geschaffen.

    Eine "elektronische Pressemappe" zur FVS-Jahrestagung steht im Internet zum Download zur Verfügung: http://www.fv-sonnenenergie.de/Presse/index.html

    Der FVS empfiehlt klare Ziele für den Wärmemarkt
    Für eine beschleunigte Entwicklung moderner Technologien zur Wärmebereitstellung aus erneuerbaren Energien empfiehlt der FVS eine schnellere Entwicklung des Wärmemarktes. Dazu sind verbindliche Zielsetzungen nötig, in der Mindestanteile der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt angestrebt werden. Der FVS empfiehlt folgende Anteile aus erneuerbaren Energien als technologisch machbar und wirtschaftlich angemessen:
    - mindestens 5 Prozent bis 2010
    - 12 Prozent bis 2020 und
    - 40 Prozent bis 2050

    Wichtig für das Erreichen dieser Ziele ist die Erschließung neuer Märkte. Hierzu gehört die bisher vernachlässigte Nutzung von Solarenergie in Mehrfamilienhäusern und eine forcierte energetische Sanierung des Gebäudebestands. Besonders wichtig ist der deutliche Ausbau von Nahwärmenetzen. Nahwärmenetze sind regional begrenzte Rohrleitungsverbindungen für den Wärmetransport zwischen Gebäuden, gemeinsamen Speichern und Erzeugerstationen. Sie sind für die Nutzung der Erdwärme unerlässlich und sie erweitern das energetische Anwendungspotenzial von Biomasse und Solarkollektoren in erheblichem Umfang.

    Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetz
    Der FVS empfiehlt die Verabschiedung eines Erneuerbare-Wärmeenergie-Gesetzes (EWG), mit welchem der zielorientierte Ausbau der erneuerbaren Energien auf eine langfristig verlässliche Grundlage gestellt wird.

    Das EWG soll Kosten kontinuierlich senken, Technologien vorantreiben sowie stabile und kalkulierbare Rahmenbedingungen für die Investitionen der Wirtschaft schaffen. Eine solche Regelung sollte folgende Charakteristika aufweisen:

    - Sie sollte zur Entwicklung aller erneuerbarer Energien wie Biomasse, solare Wärme und Geothermie im Wärmemarkt beitragen.
    - Sie sollte Mindestanteile der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt anstreben (siehe oben).
    - Sie sollte mittel- und langfristige Entwicklungsziele berücksichtigen und nicht nur auf kurzfristige Kostenoptimierung ausgerichtet sein. Dies ist insbesondere bei langfristigen Strukturentscheidungen zum Beispiel für den Ausbau von Nahwärmenetzen wichtig.
    - Sie sollte verursachergerecht ausgestaltet sein, das heißt die Akteure im Wärmemarkt sollen in die Verantwortung für die Erreichung nachhaltiger Systemziele eingebunden werden.

    Wichtig ist dabei, dass die Regelungen auch im Wärmebereich unabhängig von öffentlichen Haushalten sind. Das EEG bewirkt eine jährliche Kostensenkung von 3 bis 5 Prozent der Stromerzeugungskosten aus erneuerbaren Energieträgern. Eine solche Entwicklung ist auch im Wärme- und Kältebereich anzustreben.

    Deutschland hat mit einem Marktanteil von 41 Prozent eine führende Position im europäischen Solarthermie-Sektor. Auch in der Biomassetechnologie steht Deutschland an erster Stelle. Während der Strom schon zu etwa 11 Prozent aus erneuerbaren Energien kommt, waren es bei der Wärmeerzeugung im Jahre 2004 erst 4,2 Prozent. Damit steht die Nutzung der erneuerbaren Energien zur Heizung und Kühlung von Wohnräumen, Büros und Industriebauten und für die Warmwasserbereitstellung erst am Anfang.

    BILDMATERIAL
    Bildmaterial im Internet: http://www.fv-sonnenenergie.de/Bildarchiv/Bildmaterial_Forschung/index.html

    Abdruck frei
    Belegexemplar erbeten

    WEITERE INFORMATIONEN unter
    www.FV-Sonnenenergie.de und
    www.energieland.nrw.de

    KONTAKT
    ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS)
    Kekuléstraße 5
    12489 Berlin
    Fax 030/ 8062-1333
    E-Mail: fvs@hmi.de
    www.FV-Sonnenenergie.de

    FVS-Geschäftsführer
    Dr. Gerd Stadermann
    Tel. 030/ 8062-1338

    FVS-Öffentlichkeitsarbeit
    Petra Szczepanski
    Tel. 030/ 8062-1337

    HINTERGRUND
    Der ForschungsVerbund Sonnenenergie (FVS) ist eine Kooperation außeruniversitärer Forschungsinstitute in Deutschland. Mit etwa 1000 Mitarbeitenden repräsentiert er ungefähr 80% der Forschungskapazität auf dem Gebiet der erneuerbaren Energien. Mitgliedsinstitute sind:
    o DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V.
    o FZJ Forschungszentrum Jülich GmbH
    o Fraunhofer ISE Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme
    o GFZ GeoForschungsZentrum Potsdam, Stiftung des öffentlichen Rechts
    o HMI Hahn-Meitner-Institut Berlin GmbH
    o ISFH Institut für Solarenergieforschung Hameln Emmerthal GmbH
    o ISET Institut für Solare Energieversorgungstechnik e.V.
    o ZSW Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung


    Weitere Informationen:

    http://www.FV-Sonnenenergie.de ForschungsVerbund Sonnenergie


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Biologie, Elektrotechnik, Energie, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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