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26.09.2005 10:25

Deutscher Hautkrebskongress 2005

Kornelia Suske Pressestelle
Klinikum der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Zur jährlichen Fachtagung der Hautkrebsspezialisten aus dem deutschsprachigen Raum, das heißt Deutschlands, Österreichs und der Schweiz, vom 29. September bis 1. Oktober 2005 in Magdeburg, werden rund 300 Experten erwartet. Ausrichter des Kongresses ist die Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie an der Otto-von-Guericke-Universität, welche ein dreitägiges Programm vorbereitet hat, das das gesamte Spektrum der experimentellen und klinischen, diagnostischen und therapeutischen Dermato-Onkologie widerspiegelt sowie über den aktuellen Stand der Forschung informieren wird. Veranstalter ist die Arbeitsgemeinschaft Dermato-Onkologie der Deutschen Krebs- und der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft.

    Die Zahl der Hautkrebserkrankungen steigt weltweit - auch in Deutschland - von Jahr zu Jahr weiter in besorgniserregender Weise. Darüber hinaus werden die Betroffenen immer jünger. Ein Rückgang des Anstieges oder ein Plateau ist statistisch immer noch nicht absehbar. Nur wenn der schwarze (Malignes Melanom) oder weiße (Spinaliom) Hautkrebs rechtzeitig diagnostiziert werden, besteht eine optimale Heilungschance. Gerade beim Malignen Melanom sind Vorsorgeuntersuchungen mit der in Zukunft einzuführenden staatlichen Hautkrebsvorsorge, mit der für das Jahr 2007 gerechnet wird, von entscheidender Bedeutung. Diskutiert wird auf dem Kongress besonders über die aktuellen Hautkrebsstatistiken für Deutschland, Europa und Australien sowie über die verschiedensten Methoden, wie wir heute Hautkrebszellen am besten bekämpfen und abtöten können. Neben der klassischen Operation sind dies neue immunbiologische Methoden, Vakzinationsverfahren oder auch die Verbesserung der Photodynamischen Therapie (PDT).

    "Die Forschung hat effektive und neue molekularbiologische Methoden, wie zum Beispiel seit gut zehn Jahren die Polymerasekettenreaktion, jüngere Methoden wie Gen Arrays (Genom) oder die neue in Magdeburg entwickelte MELK-Technik (Multiple Epitope Ligand Cartography / Toponom) hervorgebracht, die zukünftig eine noch bessere qualitative Diagnostik und Versorgung unserer Patienten möglich machen wird. Auch ein im Rahmen eines Kooperationsprojektes zwischen dem Fraunhofer-Institut Magdeburg und der Hautklinik entwickelter Ganzkörper-Scanner zur Hautkrebsfrüherkennung wird vorgestellt. Weiterhin wird die Schildwächterlymphknoten-OP-Technik besprochen, die eine bessere Prognoseeinschätzung des Schwarzen Krebses erlaubt und vor unnötigen Lymphknoten-Operationen mit nachfolgenden Komplikationen bewahrt", informiert Professor Harald Gollnick, Direktor der Magdeburger Uni-Klinik für Dermatologie und Venerologie.

    Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses ist die Verzahnung von Klinik und Niederlassung sowie die Leitlinienarbeit. Die Leitlinien für den Hautkrebs wurden unter der Leitung des Faches Dermatologie und wo angezeigt mit anderen Fächern zusammen interdisziplinär entwickelt, seit 1997 zum dritten Mal erneuert und in diesem Jahr nunmehr die neueste Version den Fachleuten und Patienten zur Information übergeben.

    "Unsere Patienten werden dank besserer Diagnostik und Therapie mit ihrem Krebs älter und leben länger. Dies macht sich auch in einem starken Anwachsen der Nachsorgefälle in Praxis und Klinik bemerkbar", berichtet Privatdozent Dr. Jens Ulrich, Oberarzt der Magdeburger Uni-Klinik für Dermatologie und Venerologie. Um eine bessere Nachbetreuung zu garantieren, sei nunmehr in Sachsen-Anhalt mit den vier Hautkliniken und einer Reha-Klinik auf Initiative von Prof. Gollnick ein rehabilitatives dermato-onkologisches Konzept erstellt worden, wodurch die Patienten zur Rehabilitation in eine Klinik verlegt werden können, die sich im besonderen auf dieses Fachgebiet spezialisiert. Auch dies wird ein Diskussionspunkt beim bevorstehenden Hautkrebskongress sein, inwieweit ähnliche Konzepte auf andere Bundesländer übertragbar sind.

    Tagungsort ist das Audimax der Hochschule Magdeburg/Stendal in der Nähe des Jahrtausendturms. Gerne hätten die Ausrichter des Kongresses auch in der Otto-von-Guericke-Universität selbst getagt, jedoch sind in Magdeburg die Bedingungen für mittelgroße Kongresse mit gleichzeitig stattfindender technischer und pharmazeutischer Ausstellung nicht ausreichend gegeben oder sind die Kosten-/Nutzenrelationen in Hotels ungünstig. Magdeburg bietet leider z.Z. für medizinische Kongresse noch keine optimalen Voraussetzungen, wobei die schlechten Bahnverbindungen generell hinzukommen.

    Tagungsleitung:
    Privatdozent Dr. Jens Ulrich, Tel. 0391/67 15428;
    Prof. Dr. Harald Gollnick, Tel. 0391/67 15249,
    Universitätsklinik für Dermatologie und Venerologie Magdeburg

    Tagungsprogramm im Internet unter
    http://www.med.uni-magdeburg.de/fme/khaut/news1.php


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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