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27.09.2005 14:20

Operativer Eingriff wirkt: "Weg mit dem Speck" durch Magenverkleinerung

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Gute Nachrichten für Übergewichtige: Im Kampf gegen extreme Fettpolster hilft eine Magenverkleinerung tatsächlich, das Gewicht langfristig zu reduzieren. So das Ergebnis einer Langzeituntersuchung der Uniklinik Erlangen/Nürnberg in Kooperation mit dem Fachbereich Statistik an der Universität Dortmund.

    Über einen Zeitraum von 25 Jahren wurde die Gewichtsentwicklung von 100 Patienten untersucht, die sich einer Magenverkleinerung unterzogen haben. "Das sind natürlich keine Leute, die ein paar überflüssige Pfunde loswerden wollen, sondern die Eingriffe waren medizinisch indiziert", erklärt Dr. Rafael Weißbach, der die Daten statistisch ausgewertet hat. Immerhin brachten die Patienten vor der Operation im Schnitt stolze 132 Kilogramm auf die Waage. Nach dem Eingriff ging das Gewicht zunächst drastisch zurück.

    Durchschnittliche 40 Prozent ihres Übergewichts verloren die Patienten in den ersten 3 Jahren nach der Operation. Da bislang noch keine umfangreichen Langzeitstudien zu dem Thema durchgeführt wurden, konnten zum Zeitpunkt der Eingriffe auch noch keine Prognosen über die langfristige Gewichtsentwicklung gemacht werden. Die Vermutung lag allerdings nah, dass sich der Magen nach und nach ausdehnt, die Patienten wieder zu ihren Essgewohnheiten zurückkehren und ihr altes Gewicht erneut erreichen. Doch das scheint nicht der Fall zu sein, wie jetzt die statistische Auswertung der Daten zeigt: In den Folgejahren stellte Weißbach zwar bei allen Probanden eine Gewichtszunahme fest, diese pendelte sich dann aber relativ stabil wieder ein. "Man kann also hier tatsächlich von einer dauerhaften Gewichtsabnahme sprechen", so das Fazit des Statistikers.

    Um die Daten zu erheben, wurden die Patienten zu sieben Zeitpunkten in 25 Jahren gewogen. Aus den gewonnenen Gewichtsdaten haben die Dortmunder Statistiker dann jeweils den "Body Mass Index", also das absolute Gewicht, und die relative Gewichtsabnahme der Probanden ermittelt - beide Maßzahlen bestätigen in immerhin 20 verschiedenen Testverfahren die langfristige Gewichtsreduktion. "Bei einer solch kleinen Stichprobe, wie sie in medizinischen Untersuchungen absolut üblich ist, sind viele verschiedene Tests notwendig, um Fehler auszuschließen", begründet Weißbach das aufwändige Verfahren.

    Bei den 100 untersuchten Patienten gab es allerdings leichte Unterschiede, je nach dem welche Methode der Magenverkleinerung gewählt wurde. Als am effektivsten erwies sich eine komplette Durchtrennung des Magens in seinem obersten Anteil, also eine drastische Verkleinerung des funktionellen Magenreservoirs mit direkter Kurzschlussverbindung zum nachfolgenden Dünndarm. Während zum Zeitpunkt der untersuchten Eingriffe diese Operationen noch über einen großen Bauchschnitt ausgeführt werden mussten, können heute diese gleichen Verfahren "minimal-invasiv", also mittels "Schlüsselloch-Chirurgie" schonend angewandt werden und versprechen der Studie zufolge tatsächlich dauerhafte Gewichtsreduktion. Keine Ergebnisunterschiede gab es den Statistiken zufolge zwischen Männern und Frauen - beide nahmen nach der Operation gleich gut ab.

    Kontakt:
    Dr. Rafael Weißbach
    email: rafael.weissbach@uni-dortmund.de
    Ruf : (02 31) 755 - 54 19


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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