Institut für Geophysik und Meteorologie der TU Braunschweig an erfolgreicher DEEP SPACE 1 (DS1) Satellitenmission beteiligt.
Am 29. Juli 1999 ist es soweit: Die amerikanische Raumsonde DEEP SPACE 1 soll an ihrem Ziel, dem Asteroiden 1992 KD, in nur fünf Kilometer Entfernung vorbeifliegen und wertvolle Daten für das Verständnis des Universums zur Erde senden. Auch die Möglichkeit einer Kollision der Raumsonde mit dem Asteroiden ist gegeben. Der winzige Asteroid hat nur einen Durchmesser von drei Kilometern und befindet sich zum Zeitpunkt des Rendezvous in einem Abstand von etwa 200 Millionen Kilometern von der Sonne zwischen Erde und Mars. Seit dem erfolgreichen Start am 24. Oktober 1998 in Cape Caneveral hat DSl nun schon etwa 630 Millionen Kilometer zurückgelegt.
DS1 ist die erste Satellitenmission der NASA im Rahmen des New Millenium Programms mit dem Ziel, zwölf neuartige Technologien für die Raumfahrt des nächsten Jahrtausends zu testen. Die wesentlichen Innovationen liegen im Antrieb und in der automatischen Navigation. DS1 wird als erstes Raumfahrzeug auf einer Deep Space Mission mit einem Ionentriebwerk angetrieben. Dieses ist zehnmal effektiver als ein konventionelles Fest- oder Flüssigkeitstreibstofftriebwerk. Xenon-Ionen werden elektrostatisch auf bis zu 100.000 km/h beschleunigt und erzeugen so bis zu 6.000 Stunden lang Schub, der eine Geschwindigkeitserhöhung von DS1 um maximal 15.000 km/h bewirkt. Das automatische Navigationssystem, auf Basis einer neuartigen Miniaturkamera (nur ein Kubikzentimeter groß) und einer umfassenden Sternendatenbank, wird DS1 sicher in nächster Nähe um den Asteroiden steuern. Die Stromversorgung von DS1 wird durch zwei neuartige Solarpanels mit hocheffektiven Fokussierlinsen gesichert. Die Panels liefern 2.5 kW Leistung.
Das Institut für Geophysik und Meteorologie der Technischen Universität Braunschweig ist an der DS1 Mission mit zwei neuentwickelten Subminiaturmagnetometern beteiligt. Sie messen während des gesamten Fluges die drei Komponenten des Magnetfeldes hochgenau 20mal pro Sekunde mit einer Auflösung von 0,05 Nanotesla (vgl: Erdmagnetfeld 50.000 nT). Die Magnetometer wurden vor dem Flug im institutseigenen Magnetlabor Magnetsrode umfangreichen Tests und einer ausführlichen Kalibrierung unterzogen. Die Magnetfeldmessungen an Bord von DSl dienen einerseits der Diagnose des Ionentriebwerks und andererseits der Erforschung des Magnetfeldes des Asteroiden. Durch die Wechselwirkung des Asteroiden mit dem Sonnenwind, einem Materiestrom aus freien Protonen und Elektronen, der ständig von der Sonne mit etwa 1,5 Millionen km/h abgeblasen wird, erhält man aus den Magnetfelddaten Aufschluß über die Zusammensetzung und Struktur des Asteroiden
Zwei Mitarbeiter des Institutes für Geophysik und Meteorologie, Dr. Ingo Richter und Dipl.-Phys. Carsten Othmer, werden am 29. Juli 1999 in Pasadena dabei sein, wenn erste Magnetfeldmeßwerte des Asteroiden die Erde erreichen.
Weitere aktuelle Informationen über die DS1 Mission sind im Internet zu finden:
* Institut für Geophysik und Meteorologie der TU Braunschweig
http //www.tu-bs.de/institute/geophysik/forschung/extraterr-d.html
* DS1 Homepage der NASA: http://nmp.jpl.nasa.gov/ds1
* Status der Mission: http://www jpl.nasa.gov/status/ds1
http //www.tu-bs.de/institute/geophysik/forschung/extraterr-d.html
http://nmp.jpl.nasa.gov/ds1
http://www jpl.nasa.gov/status/ds1
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Gesellschaft, Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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