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29.09.2005 15:04

Das 4. Bildungsbarometer liegt vor - Mehrheit für mehr Kompetenzen des Bundes bei der Bildung

Bernd Hegen Referat Kommunikation
Universität Koblenz-Landau

    Die Ergebnisse des 4. Bildungsbarometers liegen vor. Danach spricht sich eine Mehrheit für mehr Kompetenzen des Bundes in der Bildungspolitik aus. Befragt wurden in der Zeit vom 9. bis zum 18. September 2005 bundesweit 1.183 Personen. Ihnen wurden insgesamt 67 Fragen vorgelegt, von denen 14 auch in den Befragungen für die ersten Bildungsbarometer gestellt wurden. "Dadurch ergibt sich Chance, die Bewertung der Bildung über den Zeitraum eines Jahres darzustellen", erklärt Prof. Dr. Reinhold S. Jäger, Leiter des Zentrums für empirische pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau, Campus Landau. Das zepf hat das Bildungsbarometer entwickelt und verantwortet die Befragungen und deren Auswertung.

    Das Hauptergebnis der längerfristigen Beobachtung lautet: "Bildung" wird in Deutschland nach wie vor nur als "gut ausreichend" eingestuft. Das ist das Ergebnis des Bildungsindex, der aus mehreren Antworten zur Bildungseinschätzung resultiert. Das Ergebnis steht im Widerspruch zur Interpretation der Ergebnisse von PISA 2003, die eine reale Verbesserung der Leistungen der deutschen 15-Jährigen andeuten. Dieses Resultat zeigt nach Auffassung des zepf, dass Veränderungen im Bildungswesen nicht deutlich genug vermittelt und deshalb auch nicht wahrgenommen werden können.
    Wenn Veränderungen nicht wahrgenommen werden, wie ist aber dann das Wissen über Ergebnisse von PISA selbst? Sehr allgemeine Ergebnisse, etwa die Veränderungen von PISA 2000 zu 2003 sind bekannt, Details sind praktisch nicht in den Köpfen der Befragten. Das Quiz über PISA erbrachte, dass die Befragten eher ein Zufallswissen besitzen. So sind sich 79,4 Prozent der Befragten sicher, dass hierzulande die soziale Herkunft die Mathematikleistungen nur wenig beeinflusse; die internationale Schulstudie PISA hingegen zeigt das Gegenteil.

    Das Bildungsbarometer ging auch der Frage nach, wie bei der möglichen Föderalismusreform bei der Bildung verfahren werden soll: 93 Prozent der Befragten sind dafür die Zuständigkeit bei der Rechtschreibung dem Bund zu übertragen, 92% stimmen in die gleich Richtung bei den Bildungsinhalten der allgemein bildenden Schule, 74% bei der Ausbildungsförderung und 72% bei den Studiengebühren. Ausnahme: Schulversuche, etwa zur Ganztagsschule sollten im Bereich der Länder belassen werden (Zustimmung 61%).

    Ein weiterer Schwerpunkt des 4. Bildungsbarometers ist die Fort- und Weiterbildung. Die Ergebnisse zeigen, dass knapp 56% der Befragten seit 2004 bis zum Befragungsende privat eine entsprechende Maßnahme besucht haben. Knapp 44% der Befragten haben im gleichen Zeitraum beruflich an einer Fort- oder Weiterbildung teilgenommen. Von diesen Befragten wird angegeben, dass sie in dem genannten Zeitraum im Mittel jeweils ca. 20 Tage privat und beruflich aufgewendet haben. Bezogen auf die zuletzt besuchte Fort- oder Weiterbildungsmaßnahme (die auch vor 2004 liegen kann) wird der Nutzen für die eigene Person sowie den Arbeitgeber als "eher hoch" eingestuft. Mehr als 70% teilen mit, dass ihre Fort-. Und Weiterbildung in der Freizeit stattfand und dass sie privat im Durchschnitt mit 300 Euro belastet waren.

    Die Ergebnisse des 4. Bildungsbarometers werden heute (29.09.05) in der Wochenzeitung "DIE ZEIT" und in der Sendung Kulturzeit von 3sat (ab 19.10 Uhr) veröffentlicht. Der vollständige Bericht zur vierten Befragung kann im November unter der Adresse
    http://www.vep-landau.de
    gegen eine Gebühr von 10 Euro bezogen werden.

    Ergebnisse des dritten Bildungsbarometers stehen kostenfrei als Newsletter unter der Adresse:
    http://www.bildungsbarometer.de/informationen/downloads.html
    zur Verfügung
    Interessierte an weiteren Befragungen des Bildungsbarometers können sich unter der Adresse des Bildungsbarometers für eine Befragung anmelden. Unter den Registrierten und zugleich teilnehmenden werden jeweils drei wertvolle Reisen ausgelost

    Kontakt:
    Zentrum für empirische pädagogische Forschung (zepf)
    Universität Koblenz-Landau, Campus Landau
    Bürgerstraße 23
    D-76829 Landau/Pfalz

    Prof. Dr. Reinhold S. Jäger
    Tel.: 06341-906-175
    Fax: 06341-906-166
    Email: jaeger@zepf.uni-landau.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bildungsbarometer.de
    http://www.zepf.uni-landau.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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