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28.07.1999 12:35

TU Dresden erforscht Unfallursachen im Straßenverkehr

Birgit Berg Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Bei Unfällen auf Dresdner Straßen sind seit einigen Wochen neben Polizei und Rettungswagen mitunter Fahrzeuge der TU Dresden (TUD) zu sehen. Die Wissenschaftler nehmen in diesem Falle die Unfalldaten auf, um genauere Informationen über Unfallursachen zu bekommen. Dies ist ein Teil des interdisziplinären Forschungsprojektes zur Unfallforschung im Straßenverkehr, das am 1. Juli 1999 an der TUD etabliert wurde. Die Leitung des Projektes hat Professor Horst Brunner, Lehrstuhl für Kraftfahrzeug- und Antriebstechnik der TUD, gemeinsam mit Professor Hans Zwipp, Lehrstuhl für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Dresden. Eine enge Zusammenarbeit der Forschergruppe besteht mit der seit 1973 existierenden Unfallforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover.

    Sobald sich ein Verkehrsunfall mit Personenschaden ereignet, wird das Unfallforscherteam durch die Polizeidirektion bzw. Rettungsleitstellen des Unfallgebietes informiert. Da der Datenschutz berührt wird, hat der Datenschutzbeauftragte des Freistaates Sachsen das genaue gesetzeskonforme Vorgehen bezüglich Aufnahme und Weiterverwendung der Daten festgelegt. Ein Aufnahmeteam - bestehend aus zwei Technikern und einem Mediziner - ist mit zwei Einsatzfahrzeugen im Stadtgebiet Dresden sowie im Umkreis von ca. 30 Kilometern unterwegs, im Bedarfsfalle auch mit Sondersignalen. Abhängig vom Unfallgeschehen werden pro Fall bis zu 3000 Einzeldaten nach technischen und medizinischen Kriterien erfaßt. Umweltbedingungen und Informationen über das Fahrzeug sind ebenso von Interesse wie Art, Schwere und Lokalisation der Verletzungen und deren möglichen Folgen. Insgesamt ist für dieses Projekt eine Unfalldatensammlung von etwa 3000 Unfällen mit Personenschäden zu erfassen.
    Alle Mitglieder des Erhebungsteams erhalten eine zusätzliche Ausbildung in erweiterter Erster Hilfe, so daß sie bei Eintreffen am Unfallort vor den Rettungskräften fachgerechte Hilfeleistungen erbringen können.

    Ziel des zunächst für drei Jahre angelegten Forschungsvorhabens ist die weitere Verbesserung der Verkehrssicherheit aus fahrzeugtechnischer, unfallmedizinischer und infrastruktureller Sicht sowie der passiven Sicherheit der Gegenstände der Straßenausstattung. Auftraggeber des Forschungsvorhabens ist die Forschungsvereinigung Automobiltechnik (FAT), eine Vereinigung der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie, mit Unterstützung der Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST).

    Bei der Umsetzung des Projektes erfuhr die Forschergruppe eine außergewöhnlich große Unterstützung seitens offizieller Stellen wie des Sächsischen Staatsministerium des Innern oder Landespolizeipräsidium. Sie hofft nun auch auf die Mitarbeit der Bevölkerung, um über Auswertung und Vergleich der Daten Maßnahmen zur Reduzierung des Unfallgeschehens und -folgen zu erarbeiten.

    Ansprechpartner:
    Professor Horst Brunner, IVK, Telefon (03 51) 4 63 - 45 29
    Professor Hans Zwipp, Klinik und Poliklinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Telefon (03 51) 4 58 - 37 77

    Susann Mayer


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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