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29.07.1999 16:42

Angiogenese wird erforscht

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Universität Freiburg und Klinik für Tumorbiologie gründen Zentrum für Klinische Forschung

    Mit einem Eröffnungssymposium haben die Medizinische Fakultät der Universität Freiburg und die Klinik für Tumorbiologie ein gemeinsames Zentrum für Klinische Forschung (ZKF) ins Leben gerufen. Das inzwischen dritte Forschungszentrum des Klinikums beschäftigt sich mit der Erforschung der Angiogenese.

    Unter dem Begriff Angiogenese versteht man die Bildung neuer Blutgefäße aus den bereits bestehenden Blutgefäßen. Dies ist ein hoch komplexer Vorgang, der mit der gezielten und strikt lokalisierten Auflösung der Gefäßwand beginnt und mit der Bildung mehr oder weniger ausgereifter neuer Gefäßstrukturen endet. In Gang gesetzt wird dieser Prozeß in aller Regel durch die kontrollierte Freisetzung von sogenannten angiogenen Faktoren und das präzise regulierte Erscheinen der entsprechenden Rezeptoren für diese Faktoren auf den Gefäßendothelzellen. Ein Beispiel für die natürlich vorkommende Angiogenese ist die zyklische Gefäßbildung in Gebärmutter und Ovar. Hier kommt es - und dies ebenfalls zyklisch - auch zu einem streng geregelten Abbau dieser neuen Gefäße. Gesteuert werden diese Vorgänge durch Faktoren, deren wesentliche Funktion die Anlage des Blutgefäßsystems während der Embryonalentwicklung ist.

    Nach neueren Erkenntnissen der Molekularen Medizin kommt es bei einer ganzen Reihe von Erkrankungen zu einer ungeregelten Angiogenese. Dadurch können sich einige dieser Erkrankungen erst manifestieren. Hierzu zählen Erblindung bei Diabetikern, Schuppenflechte, entzündliche Gelenkerkrankungen und das Wachstum solider Tumoren sowie deren Metastasierung. Ebenso gehören hierzu Mangeldurchblutung der Extremitäten und Herzinfarkt bedingt durch Verschluß der Herzkranzgefäße. Bei all den hier erwähnten Beispielen sind die derzeit vorhandenen therapeutischen Möglichkeiten nicht befriedigend. Die Entwicklung neuer Behandlungsstrategien hängt daher auch und entscheidend von dem Verständnis der bei diesen Krankheiten pathologisch veränderten Prozesse der Angiogenese ab.

    Aus diesen Gründen ist es verständlich, daß die Erforschung der molekularen Grundlagen der Angiogenese und ihrer pathologischen Veränderungen in den letzten Jahren weltweit zunehmend Beachtung findet. Die Anstrengungen sowohl im Bereich der Grundlagenforschung als auch im Bereich der Entwicklung neuer Diagnoseverfahren und Therapiestrategien sowie in der klinischen Forschung haben sich enorm verstärkt. So hat zum Beispiel die Deutsche Forschungsgemeinschaft in diesem Jahr einen nationalen Forschungsschwerpunkt "Angiogenese" gegründet.

    In Anbetracht dieser Entwicklungen haben die Medizinische Fakultät der Universität und die Klinik für Tumorbiologie vereinbart, das Zentrum für Klinische Forschung (ZKF3) auf dem Gebiet der Angiogenese zu gründen. Das ZKF3 soll durch interdisziplinär arbeitende Gruppen und durch das konsequente Zusammenführen von Grundlagenforschung und klinischer Forschung die Chance eröffnen, Freiburg zu einem Zentrum der Angiogeneseforschung in Deutschland zu machen.

    Kontakt:

    Mitglieder des Lenkungsausschusses:

    Prof. Dr. Bodo Christ,
    Telefon Nr. 0761/203-7241/7234

    Prof. Dr. Hermann Frommhold (Sprecher),
    Telefon Nr. 0761/270-3869/61

    Prof. Dr. Dieter Marmé (Stellvertr. Sprecher),
    Telefon Nr. 0761/206-1701

    Dr. Georg Martiny-Baron,
    Telefon Nr. 0761/206-1740


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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