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30.07.1999 10:40

Dortmunder und Aachener Forscher: "Schicht-Wechsel" für bessere Arbeitsplätze

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    An den Arbeitsplätzen sollen - zum Schutz der Beschäftigten - Emissionen reduziert werden. Herstellung und Recycling von Verbundwerkstoffen sollen mehr denn je "im Kreisverkehr" stattfinden, um Rohstoffe zu schonen. Die Lebensdauer von Beschichtungen soll erhöht und damit der Gebrauchswert der Produkte gesteigert werden. Um diese Ziele zu erreichen haben sich Forscher aus Dortmund und Aachen unter einem "DACH" zusammengeschlossen. Ihr Projekt trägt den geheimnisvollen Namen "HIPERCOAT" - im kommenden Jahr ist es ein Bindeglied zwischen der EXPO 2000, der Weltausstellung in Hannover einerseits und der Universität Dortmund sowie der RWTH Aachen andererseits.

    Am heutigen Freitag (30. Juli 1999) stellt Landesministerin Ilse Brusis, zuständig für Arbeit, Soziales, Stadtentwicklung, Kultur und Sport, insgesamt fünf Projekte aus Nordrhein-Westfalen vor, die während der EXPO mit einer Reise von Hannover nach NRW als externe Exponate besichtigt werden können.
    Ergänzend zur Medieninformation des Ministeriums hier eine Detailinformation zum Dortmund-Aachener Projekt HIPERCOAT.
    HIPERCOAT kürzt die englische Bezeichnung des Projektes ab: High Performance Coating and Stripping Technology. Dabei geht es - auf Deutsch - um Hochleistungsbeschichtungs- und -entschichtungstechnologie.
    Der von Prof. Dr.-Ing. Fr. W. Bach geleitete Lehrstuhl für Werkstofftechnologie (LWT) arbeitet im Forschungsverbund DACH eng mit dem Lehr- und Forschungsgebiet Werkstoffwissenschaften (WW) an der RWTH Aachen unter Leitung von Prof. Dr. techn. E. Lugscheider zusammen.
    Die DACH-Spezialisten über ihr Projekt:
    Die Funktion und Einsatztauglichkeit von Bauteilen definiert sich im wesentlichen durch die Eigenschaften an der Bauteil-oberfläche. Diese Tatsache hat zur Entwicklung von Werkstoffverbunden durch unterschiedlichste Beschichtungstechniken geführt.
    Im Bereich der Dünn- und Dünnstschichttechnik etablierten sich in den vergangenen Jahrzehnten u.a. die Thermische Spritztechnik sowie Gasphasenprozesse, wie die PVD-Technik (Physical-Vapour Deposition). Die Oberfläche von Bauteilen kann mit Hilfe dieser Verfahren gezielt beeinflußt, optimiert und so das Gesamtverhalten einer Komponente vor dem Hintergrund des einwirkenden Anforderungsprofils perfektioniert werden.
    Beispiele für optimierte, aufgabenangepaßte Beschichtungen aus diesem Technologiebereich sind biokompatible Beschichtungen auf Implantaten, die ein schnelleres und sicheres Anwachsen des Knochens an das Implantat ermöglichen sowie spezielle Schichtsysteme in Flugturbinen, die die Temperaturbelastung für die Schaufeln reduzieren und einen Schutz gegenüber Heißgaskorrosionseinflüssen bereitstellen.
    Durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten von Werkstoffkombinationen lassen sich für jeden Anwendungsfall beanspruchungsgerechte Oberflächen auslegen. In Kombination mit modernen Entschichtungstechniken wird die Beschichtungstechnik zu einem Garanten des technischen Fortschritts.
    Das Projekt HIPERCOAT hat das Ziel, durch eine ganzheitliche Betrachtung die Be- und Entschichtungstechniken für den Einsatz im kommenden Jahrhundert nachhaltig weiterzuentwickeln. Dabei stellen die Steigerung der Wertschöpfung, die Ressourcenschonung sowie die Humanisierung des Arbeitsplatzes die globalen Ziele des Vorhabens dar.
    Die im Rahmen von HIPERCOAT vorgesehene Entwicklung von Höchstgeschwindigkeits- und Höchstleistungsverfahren im Bereich der Be- und Entschichtung soll durch Effizienzsteigerung der Prozesse und Lebensdauererhöhung der Beschichtungen zu einer Steigerung der Wertschöpfung führen. Eine Qualifizierung dieser Techniken für extreme Umgebungen (unter Wasser, Unterdruck, Überdruck, kontaminierte Räume) trägt durch die Erweiterung des Anwendungspotentials ebenfalls zur Steigerung der Wertschöpfung bei.
    HIPERCOAT soll durch Schaffung von Be- und Entschichtungskreisläufen unter dem Aspekt des Recyclings von Schichtmaterialien einen Beitrag zur Ressourcenschonung liefern. Das Etablieren technisch sicherer Prozesse durch den konsequenten Einsatz von Diagnostik-, Kontroll- und Regelinstrumenten unter Einbeziehung von Modellierungs- und Simulationsmethoden soll ebenfalls in diese Richtung wirken.
    HIPERCOAT sieht eine Verlagerung der Prozeßtechniken unter Wasser zur Verringerung von Emissionen und Immissionen vor. Für Entschichtungsvorgänge gilt es, die derzeit noch weit verbreiteten naßchemischen Verfahren durch Wasserstrahlverfahren zu ersetzen. Beide Schritte zielen auf eine Humanisierung des Arbeitsplatzes.
    Die wissenschaftliche Bearbeitung von HIPERCOAT erfolgt im Rahmen des Forschungsverbundees DACH in enger Kooperation mit den maßgeblichen Unternehmen und Institutionen dieser Branchen.
    Weitere Information
    Forschungsverbund - DACH
    zwischen dem
    Lehrstuhl für Werkstofftechnologie (LWT), Universität Dortmund, Prof. Dr.-Ing. Fr.-W. Bach, Ruf 0231-7552581,und dem
    Lehr- und Forschungsgebiet Werkstoffwissenschaften (WW), RWTH Aachen, Prof. Dr. techn. E. Lugscheider, Ruf 0241-16602-0.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Maschinenbau, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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