Die leistungsbezogene Mittelvergabe durch Formelverfahren und Zielvereinbarungen stellt ein zentrales Element der strategischen Steuerung von Hochschulen dar. Im Rahmen einer Befragung aller staatlichen deutschen Universitäten hat HIS untersucht, inwieweit Formelmodelle und Zielvereinbarungen für die interne Ressourcensteuerung bereits eingesetzt werden und welche Budgetrelevanz diesen Instrumenten zukommt.
Wie die Ergebnisse zeigen, hat der Einsatz formelgebundener Zuweisungsverfahren bereits eine nahezu flächendeckende Ausdehnung erreicht. Bei Zielvereinbarungen hingegen befinden sich die Universitäten vielfach noch im Einführungsprozess: Lediglich ein knappes Drittel verwendet bereits budgetierungsrelevante Zielvereinbarungen, während ein weiteres Viertel ihre Einführung plant. Mit Blick auf die Budgetrelevanz sind deutliche Unterschiede zwischen den beiden Instrumenten festzustellen: Während formelgebundene Zuweisungsverfahren zumeist lediglich für die Verteilung der laufenden Sachmittel verwendet werden, bezieht sich der Einsatz von Zielvereinbarungen vielfach auch auf Personalressourcen. Eine der zukünftigen Herausforderungen dürfte darin bestehen, zu prüfen, inwieweit Formelmodelle auch für Zwecke der Personalkostenbudgetierung nutzbar gemacht werden können.
Die inhaltliche Ausgestaltung von hochschulinternen Formelmodellen entspricht weitestgehend den auf der staatlichen Ebene verwendeten Verfahren. So kommt z.B. in den Formelmodellen der meisten Universitäten lehrbezogenen Größen gegenüber forschungsbezogenen Parametern das höhere Gewicht zu. Auch bei Zielvereinbarungen dominieren lehrbezogene Themen gegenüber anderen Aufgabenbereichen. Allerdings unterbleibt häufig eine Definition messbarer Prüfkriterien für die vereinbarten Ziele, so dass sich die Überprüfung der Zielerreichung häufig als schwierig erweist. Im Bereich der Zieloperationalisierung besteht also vielfach noch Entwicklungsbedarf.
Zur HIS-Kurzinformation A13/2005
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