Öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Hartmut Radebold, Psychoanalytiker und Fellow der Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges" im Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen, am 17. Oktober 2005 um 18.15 Uhr im Ruhrlandmuseum.
Ca. 2,5 Millionen Kinder wuchsen nach dem 2. Weltkrieg ohne Vater auf. Viele weitere lernten ihre Väter erst nach langer Abwesenheit (Kriegsteilnahme, Gefangenschaft) als weitgehend "fremde Männer" kennen. Welche Bedeutung hatte die väterliche Abwesenheit damals, auf Dauer und bis heute? Der renommierte Kasseler Psychoanalytiker Hartmut Radebold zeigt anhand von Psychoanalysen von Betroffenen im mittleren Erwachsenenalter die charakteristischen Konflikte und Verhaltensweisen, die spezifischen Schwierigkeiten des Behandlungsverlaufs sowie die bestehenden Behandlungsmöglichkeiten auf.
Prof. Dr. Hartmut Radebold (geboren 1935), emeritierter Professor für klinische Psychologie und Altersforschung, Psychoanalytiker und in Deutschland einer der führenden Forscher der Alterspsychotherapie, ist Fellow der KWI-Studiengruppe "Kinder des Weltkrieges". Die Arbeit dieser Studiengruppe konzentriert sich auf Analysen zur Sozial- und Kulturgeschichte der Kindheit im 2. Weltkrieg und auf die Frage nach dem politischen Weg der Kriegskindergeneration. Es werden Kriegskindheiten in ausgewählten europäischen Ländern (unter Einbeziehung von Japan und Nordamerika) rekonstruiert und die mit ihnen verbundenen Erinnerungskulturen verglichen. Schließlich sollen lebensgeschichtliche und politisch-kulturelle Folgen geklärt werden, die mit den historischen Erfahrungen dieser Generation, die unsere Gesellschaft bis in die Gegenwart spezifisch prägt, zusammenhängen.
Die Fellows der Studiengruppe: Prof. Dr. Hans-Heino Ewers (Frankfurt), Prof. Dr. Insa Fooken (Siegen), Prof. Dr. Gereon Heuft (Münster), Dr. Jana Mikota (Siegen/Essen), Prof. Dr. Hartmut Radebold (Kassel), Prof. Dr. Jürgen Reulecke (Gießen) und Prof. Dr. Jürgen Zinnecker (Siegen/ Essen) als wissenschaftlicher Leiter der Studiengruppe.
Ort der Veranstaltung: Ruhrlandmuseum, Saal 1, Goethestr. 41, 45128 Essen
Die Veranstaltung ist öffentlich.
Weitere Informationen:
Sabine Rehorst
Kulturwissenschaftliches Institut, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Goethestr. 31, 45128 Essen
Tel. +49 (0)201/7204-160, Fax +49 (0)201/7204-159
Mail: sabine.rehorst@kwi-nrw.de
www.kwi-nrw.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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