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12.10.2005 13:19

UNIK/Fehr: Förderpreis für "Lila Kuh und Anti-Matsch-Tomate" verliehen

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Zum dritten Mal wird der Förderpreis für Ernährungskultur am 20. Oktober in der Universität Kassel verliehen. Der Förderpreis wurde von dem Fachgebiet "Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur" der Universität Kassel initiiert und von der Johannes Fehr GmbH & Co. KG gestiftet.

    Kassel. Zum dritten Mal wird der Förderpreis für Ernährungskultur am 20. Oktober in der Universität Kassel verliehen. Der Förderpreis wurde von dem Fachgebiet "Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur" der Universität Kassel initiiert und von der Johannes Fehr GmbH & Co. KG gestiftet.

    Der mit 5.000 Euro dotierte Preis zeichnet jährlich innerhalb des deutschsprachigen Raums wissenschaftliche Arbeiten und praxisorientierte Projekte aus, die dem Leitgedanken der Ernährungskultur entsprechen und Impulse für die Verbraucherbildung geben. Der Leitgedanke der Ernährungskultur sieht Kultur und Ernährung als eine Einheit und will zu einem sorgsamen Umgang mit natürlichen Ressourcen (Boden, Luft, Wasser, Pflanzen, Tiere, Mensch) bei der Herstellung in der Landwirtschaft, Verarbeitung und beim Konsum beitragen. Die eingereichten Arbeiten werden dabei von einer neunköpfigen Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchervertretung bewertet, die auch die Leitgedanken zur Ernährungskultur entwickelte.

    In diesem Jahr geht die Auszeichnung Förderpreis Ernährungskultur an den Thüringer Ökoherz e.V., einen Förderverein für ökologischen Landbau, Landschaftspflege, Naturschutz und naturgemäße Lebensführung aus Weimar / Thüringen, für dessen Kinder- und Jugendprojekt "Lila Kuh und Anti-Matsch-Tomate".

    Dabei handelt es sich um ein Ernährungsprojekt, bei dem Kinder und Jugendliche in handlungsorientierter Projektarbeit nicht nur wesentliche Grundlagen über die Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln vermittelt werden. Vielmehr zeigt es auch, dass gesundes Essen nicht nur erlernbar ist, sondern auch Spaß macht.

    Der Erfolg des Konzeptes beruht auf einer dreigeteilten Projektarbeit, die neben Theorie und Praxis auch ein reales Bild der ökologischen landwirtschaftlichen Produktion vermittelt.

    Wie wichtig ein solches Projekt ist, zeigt das Ergebnis einer Studie des Europäischen Verbandes der jungen Landwirte (CEJA), die ergab, dass von 2400 neun- bis zehnjährigen Kindern jedes zweite noch nie einen Bauernhof besucht hat.

    Die Umsetzung des Konzeptes von "Lila Kuh und Anti-Matsch-Tomate" erfolgt altersgruppengerecht nach dem "Learning by doing"- Prinzip, deshalb bietet es sich für Kindergärten und Schulen an.

    Dazu gehört neben der gemeinsamen Zubereitung von Speisen auch der Besuch in einem ökologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieb. Auf diese anschauliche Weise weckt das Projekt das Interesse der Kinder und Jugendlichen, und klärt spielerisch über irreführende Werbung ("Lila Kuh") und "moderne" Nahrungsmittel (z.B. gentechnisch veränderte Lebensmittel) auf.
    Zielsetzung des Projektes ist das Heranführen von Kindern und Jugendlichen an die landwirtschaftliche Urproduktion nach ökologischen Gesichtspunkten, um so ein Bewusstsein für den "Wert" von Lebensmitteln und ein Interesse an der ökologischen Landwirtschaft zu wecken.

    Im mittlerweile fünften Jahr, und angesichts stetig wachsender Teilnehmerzahlen, hat das Projekt längst den Beweis angetreten, dass sich in dieser Form altersgerecht und eindrucksvoll Grundkenntnisse der ökologischen Landwirtschaft und der gesunden Ernährung vermitteln lassen.

    Initiiert wurde der Förderpreis Ernährungskultur vom Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur im Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften der Universität Kassel. Den Studierenden der Agrarwirtschaft wird so ermöglicht, eine Verknüpfung zum Markt und seinen Verbrauchern bereits während des Studiums herzustellen. Mit diesem von Prof. Dr. Angelika Ploeger geleiteten Fachgebiet baute der Witzenhäuser Fachbereich seine ökologisch ausgerichteten Lehr- und Forschungsgebiete erfolgreich weiter aus. Ab dem WS 2006 wird daher von diesem FB auch ein akkreditierter englischsprachiger Master im Ernährungswirtschaftlichen Bereich in Kooperation mit der FH Fulda angeboten (MSc International Food Business und Consumer Studies).

    Der Bezug der Johannes Fehr GmbH & Co. KG zum Thema Ernährungskultur ergibt sich aus dem Bemühen des Unternehmens, regionale Nährstoffkreisläufe etwa durch Bioabfallkompostierung zu unterstützen. Da regionale Erzeugung und Verarbeitung von Lebensmitteln wichtige Komponenten der Ernährungskultur sind, verbinden sich hier die Interessen der Firma, insbesondere im Bereich der regionalen Wertschöpfungsketten (kurze Wege in der Erzeugung, Verarbeitung, Verzehr und Abfallvermeidung und -verwertung) mit der Ernährungskultur. Durch die finanzielle Förderung wissenschaftlicher Arbeiten und praxisorientierter Projekte im Themenbereich Ernährungskultur zeigt die in Lohfelden / Landkreis Kassel ansässige Firma Johannes Fehr GmbH & Co. KG ein großes regionales Engagement in Zeiten globaler Märkte.

    Zugleich fördert die Ernährungskultur regionale Vermarktungsstrukturen für Lebensmittel, für die eine zeitgemäße handwerkliche Verarbeitung besonders wichtig ist. Damit stärkt die Ernährungskultur die soziale und ökologische Einbindung des Menschen in die Region und verbessert die gesellschaftliche Lebensqualität. Ernährungskultur verbindet Nützliches mit ästhetisch und sinnlich Erfassbarem in der Landschaft und auf dem Teller.

    Anmerkung für die Redaktionen:
    Die Veranstaltung findet am 20. Oktober um 18.30 Uhr in der Murhardschen Bibliothek der Universität Kassel, Brüder-Grimm-Platz 4, in Kassel statt.

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    Info
    Universität Kassel
    Prof. Dr. Angelika Ploeger
    Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
    tel (05542) 98 1712 oder 98 1714 (Sekretariat)
    fax (05542) 98 1713
    e-mail amp@uni-kassel.de

    Johannes Fehr GmbH & Co.KG
    Otto-Hahn-Str. 11
    34253 Lohfelden
    tel (0561) 5 11 01-14
    fax (0561) 5 11 01 -20
    e-mail kaletka@fehr.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Pädagogik / Bildung, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
    Deutsch


     

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