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14.10.2005 12:52

6. Frankfurter Interdisziplinäres Symposium für Diagnostik und Therapie - Experten diskutieren Neuerungen der Multidetektor-Computertomographie (MDCT)

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Im Mittelpunkt des 6. Frankfurter Interdisziplinären Symposiums für Innovative Diagnostik und Therapie (FISI) vom 14. bis 15. Oktober 2005 steht die bildgebende Diagnostik und Therapie unter Einsatz der Mulitdetektor-Computertomographie, auch Schnittbilddiagnostik genannt. Anders als mit einem konventionellen Röntgenbild liefert die MDCT einen 3D-Datensatz, aus dem durch weitere computergestützte Berechnungen beliebig viele Ansichten eines untersuchten Bereichs generiert werden können. Die neue Gerätegeneration bietet erweiterte und verbesserte Einsatzmöglichkeiten für Diagnosezwecke und der Therapieunterstützung als bildgebende Apparatur bei kleineren Eingriffen (Interventionen) oder größeren Operationen.

    Die kontinuierliche Weiterentwicklung der MDCT vom 2-Zeilen-Scanner über ein 4-Zeilen-Modell, das 1998 erstmals zum Einsatz kam, bis hin zur neuesten Gerätegeneration mit 64 Zeilen im letzten Jahr, hat zu einer deutlichen Steigerung der technischen Leistungsfähigkeit der Geräte geführt. "Die Präzision der diagnostischen Ergebnisse dieses Verfahrens hat sich enorm verbessert," erklärt Professor Dr. Thomas Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und einer der wissenschaftlichen Leiter des Symposiums. "Das Verfahren kann heute grundsätzlich bei allen klinischen Fragestellungen eingesetzt werden," so Professor Vogl.

    Die hochauflösenden MD-Computertomographen liefern in einem ersten Schritt wichtige Bilddaten zur Diagnosestellung, um einen Verdachtsfall auszuräumen oder zu bestätigen. Besteht dann die Notwendigkeit zur Probeentnahme (Biopsie) im Bereich schwer zugänglicher Gewebe, beispielsweise kritischer Organe wie Lunge oder Leber, oder zur therapeutischen Intervention, so unterstützt die MDCT als bildgebende Apparatur die Arbeit des Radiologen während des Eingriffs. Der Operateur erhält eine virtuelle Bilderwelt, die zu jedem Zeitpunkt Informationen über die Lage der Instrumente liefert. Von Vorteil ist neben der so erzielten Steigerung der Genauigkeit der Intervention vor allem die Verkleinerung des Zugangs zum Operationsgebiet, wodurch Blutverlust und Infektionsrisiko deutlich reduziert werden. Diese "minimal invasiven" Eingriffe können dann häufig sogar ambulant durchgeführt werden.

    Die schnellere Datenakquise und die verbesserte Bildnachverarbeitung ermöglichen bei Krebsuntersuchungen eine frühere Detektion von Tumoren und Metastasen. Die präzise Volumenerfassung (Volumetrie) auch kleinster einzelner krankheitsverdächtiger Strukturen ermöglicht so eine genauere Operationsplanung, post-operative Kontrolle sowie eine gezieltere Strahlen- und Chemotherapiedosierung.

    Bei Untersuchungen von Herz-Kreislauf-Strukturen, der kardiovaskulären Diagnostik, ersetzt die MDCT heute bereits in Einzelfällen die Verwendung eines diagnostischen Herzkatheters zur Prüfung der Blutbahnen. Die 64-Zeilen-Scanner verfügen über eine sehr hohe Ortsauflösung, was eine detailgenauere Darstellung kleinster Strukturen in dickeren Gewebeschichten ermöglicht. Zusammen mit einer Verbesserung der zeitlichen Auflösung (der Dauer eines Umdrehungsumlaufs) können kardiale Strukturen heute fast bewegungsartefaktfrei, das heißt ohne Verzerrungen, dargestellt werden. Mit einem MDCT-Screening ermittelte Verstopfungen (beispielsweise Thrombosen oder Embolien) können dann nach einer genauen Interventionsplanung mittels Lasertechnik oder dem Einsatz eines Stents entfernt werden.

    Insbesondere in der Traumadiagnostik profitieren Patienten von der Schnelligkeit der Untersuchung, da der Faktor Zeit bei Notfällen oft entscheidend für die Genesungschancen der Patienten ist. Bei Verdacht auf multiple Frakturen, Organ- oder Gefäßverletzungen kann über ein 3D-Ganzkörper-Screening in nur einem Arbeitsschritt präzise und schnell eine erste Diagnose gestellt werden.

    Die Vorteile der verbesserten Geräte sind zum einen die besonders guten Bilddaten für die Diagnostik und somit die besseren und schnelleren Diagnosen und Befunde. Patienten profitieren vor allem durch die Verkürzung der Untersuchungszeit in der MDCT-Röhre. Bei bestimmten Untersuchungen müssen sie beispielsweise weniger lange die Luft anhalten. Auch die Strahlenexposition mit Röntgenstrahlen konnte mit den neuen Geräten weiter reduziert werden.

    Für weitere Informationen: www.fisi-frankfurt.de

    Frankfurt am Main, 14. Oktober 2005

    Für weitere Informationen:

    Professor Dr. Thomas J. Vogl
    Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
    Zentrum der Radiologie
    Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon (0 69) 63 01 - 72 77
    Fax (0 69) 63 01 - 72 58
    E-Mail t.vogl@em.uni-frankfurt.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    3D-Bild eines Herzens - erstellt mit einem Multidetektor-Computertomographen (MDCT) - unter Applikation eines Kontrastmittels
    3D-Bild eines Herzens - erstellt mit einem Multidetektor-Computertomographen (MDCT) - unter Applikat ...
    Copyright: Klinik der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    3D-Bild eines Herzens - erstellt mit einem Multidetektor-Computertomographen (MDCT) - unter Applikation eines Kontrastmittels


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