Zukunftslösungen für Labor und Medizin: Lab-on-a-Disk und intelligente Medikamentendosierung
Villingen-Schwenningen / Hannover, Oktober 2005.
Mit neuen Lösungen für Labor- und Medizintechnik präsentiert sich das Insti-tut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG-IMIT) vom 18. bis 20. Oktober auf der BioTechnica in Hannover (Halle 2, Stand B38). Der Forschungs- und Entwicklungsdienstleister aus Villingen-Schwenningen integriert verschiedenste Bausteine aus der Mikrosystemtechnik zu komplexen Systemen für die schnelle, kostengünstige Vor-Ort-Analyse und für die intelligente Medikamentendosierung im und am Körper. Vorgestellt werden unter anderem das "Lab-on-a-Disk"-Konzept und das Verbundfor-schungsprojekt IntelliDrug.
Pressekontakt: Peter Josef Jeuk, Leiter Marketing/PR Hahn-Schickard-Gesellschaft, Telefon +49 7721 943-254, E-Mail peter.jeuk@hsg-imit.de
HSG-IMIT - Institut für Mikro- und Informationstechnik der Hahn-Schickard-Gesellschaft e.V., Wilhelm-Schickard-Str. 10, 78052 Villingen-Schwenningen http://www.hsg-imit.de
Lab-on-a-Disk: Das Minilabor auf einer rotierenden Scheibe
Villingen-Schwenningen / Hannover, Oktober 2005.
Kleiner geht es kaum: ein komplett ausgestattetes Labor im CD-Format! Für die Life Science Industrie bietet diese Technologie die Chance, kompakte Geräte für schnelle, preiswerte Aufbereitung und Vor-Ort-Analyse, beispielsweise in der patientennahen Diagnostik, zu entwickeln. Das HSG-IMIT stellt auf der BioTechnica 2005 ein Modell des "Lab-on-a-Disk"-Konzepts vor. Die Platt-form ist im Rahmen eines baden-württembergischen Forschungsprojekts ent-standen. Für die Anwendungsentwicklung im Bereich der Laborautomatisati-on, Biotechnologie, Medizinischen Diagnostik, Umweltanalytik und Verfah-renstechnik sucht das HSG-IMIT Industriepartner. Ein individuelles Prototyping ist aufgrund des Baukastenprinzips sehr kurzfristig realisierbar.
Zum "Lab-on-a-Disk"-Konzept gehören eine mikrostrukturierte Scheibe im CD-Format und ein Abspielgerät. Die zu untersuchende Flüssigkeit wird auf die "CD" appliziert und durch die Zentrifugalkraft und Kapillareffekte in den maßgeschneiderten Kanalstrukturen und Kammern prozessiert, analysiert und detektiert. Mit dem Minilabor kann beispielsweise ein Tropfen Blut in Sekun-den auf wichtige Blutwerte oder häufig vorkommende Krankheitserreger getes-tet werden.
Das System zeichnet sich durch seine automatisierte Prozessführung aus. So könnten in Zukunft bislang aufwendige und teure Bluttests direkt vom Haus-arzt oder sogar vom Patienten selbst durchgeführt werden. Infektionen wie Hepatitis, Aids, Tetanus oder die Risikoindikatoren von Herz, Leber und Niere könnten kostengünstig routinemäßig diagnostiziert und damit rechtzeitig be-handelt werden. Die "Lab-on-a-Disk" ist auch für die Integration von vielen Laborprotokollen in den Life Sciences sowie der Herstellung von Pharmazeuti-ka und Kosmetika vorteilhaft.
Die "Lab-on-a-Disk"-Technologie entstand unter Leitung von Dr. Jens Ducrée in interdisziplinärer Zusammenarbeit des HSG-IMIT mit dem Institut für Mikro-systemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg, dem Zentrum für Angewandte Biowissenschaften, dem Freiburger Materialforschungszentrum, dem Institut für molekulare Medizin und Zellforschung sowie dem Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut der Universität Tübingen.
Fachlicher Kontakt: Dr. Jens Ducree, 0761/2037459, jens.ducree@hsg-imit.de
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Intelligente Medikamentendosierung im Mund, auf und unter der Haut
Villingen-Schwenningen / Hannover, Oktober 2005.
Die Lebensqualität vieler Menschen, die unter chronischen Beschwerden lei-den, könnte sich bald verbessern - mit miniaturisierten Medikamentendosier-systemen. Die Mikromedizintechnik zählt zu den aussichtsreichsten Märkten der Mikrosystemtechnik. Das HSG-IMIT zeigt auf der BioTechnica 2005 sein umfassendes Know how auf diesem neuen Fachgebiet und will Partner aus der Medizintechnikbranche für die Anwendungsentwicklung gewinnen.
Die Teams des HSG-IMIT arbeiten seit Jahren intensiv an Mikrodosiersyste-men. Erste Grundlagen sind gelegt - beispielsweise für implantierbare Pillen, intelligente Pflaster und für ein Medikamentendosiersystem, das sich in den Mundraum einsetzen lässt. Das intra orale System wird im Rahmen des inter-nationalen, von der EU geförderten Verbundprojekts IntelliDrug entwickelt. Von IntelliDrug erwartet man erhebliche Fortschritte in der medikamentösen Behandlung von chronischen Krankheiten wie Diabetes oder Alzheimer.
Ziel ist, mit Unterstützung eines Mikrodosiersystems die individuell erforderli-chen Arzneimittel in geeigneten Dosen über die Mundschleimhaut kontinuier-lich an den Körper abzugeben. Sensorik, Steuerung, Pumpe, Energiequelle und Medikamentenreservoir sind die wesentlichen Komponenten des program-mierbaren Systems. Die speziellen Anforderungen: minimale Größe, niedrigs-ter Energiebedarf, mechanische Stabilität und Biokompatibilität.
Das HSG-IMIT konzentriert sich auf die Entwicklung der Abgabemechanis-men, des Gehäuses und verbindet die verschiedenen Komponenten zu einem integrierten Mikrosystem. Es wird wie ein Zahn aussehen und so in den Mund integrierbar sein, dass es den Patienten weder beim Essen und Trinken noch beim Sprechen behindert. Ein besonderer Vorteil wird die Flexibilität sein: Je nach Bedarf kann das Gerät über einen Zeitraum von einigen Tagen oder Wo-chen eingesetzt werden. Über eine drahtlose Schnittstelle werden Patient und Arzt informiert, wenn das Reservoir wieder aufgefüllt werden muss.
Die Medikamentenabgabe ist eines von vielen Themen der Mikromedizin-technik. Die aktuellen Entwicklungen bauen auf Erfahrungen des HSG-IMIT in der Mikrofluidik, -sensorik und -aktorik auf. Jetzt gilt es, diese Bausteine zu komplexen Systemen zu kombinieren und so weit voranzutreiben, dass sie klinische Tests durchlaufen können.
Fachlicher Kontakt: Jörg Kohnle, 07721/943263, joerg.kohnle@hsg-imit.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Maschinenbau, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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