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17.08.1999 08:11

Hohe Auszeichnung für Würzburger Paläobotaniker

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Klaus-Peter Kelber (55), Zeichner und Fotograf am Institut für Mineralogie und Kristallstrukturlehre der Universität Würzburg, hat erneut einen hochrangigen Forschungspreis erhalten: Die Paläobotanische Sektion der Botanical Society of America verlieh ihm gemeinsam mit einer holländischen Forscherin den "Remy and Remy Award".

    Dieser Preis wurde 1996 zu Ehren des deutschen Paläobotanikers Prof. Dr. Winfried Remy und seiner Ehefrau Renate gestiftet und nun erstmals verliehen, und zwar beim Internationalen Botanischen Kongress, der Ende Juli in St. Louis (USA) stattfand. Die Auszeichnung kommt für Forscher in Frage, die eine exemplarische Arbeit auf dem Gebiet der Paläobotanik und/oder der Palynologie veröffentlicht haben, einer Wissenschaft, die sich mit Pollen und Sporen beschäftigt.

    Die preisgekrönte Arbeit, die Kelber zusammen mit der Professorin Han van Konijnenburg-van Cittert von der Universität Utrecht verfasst hat, beschäftigt sich mit den Vermehrungsstrategien von Equisetites arenaceus, des größten krautigen Schachtelhalms, der jemals die Erde besiedelte: Er lebte in der jüngeren Triaszeit vor etwa 230 Millionen Jahren.

    Die Forschungsergebnisse stützen sich auf zahlreiche fossile Pflanzenreste, die Kelber aus Schichten des süddeutschen Keupers ausgegraben hat. Diese konnten kombiniert werden und ermöglichten eine genaue Rekonstruktion des fossilen Schachtelhalms. Im Gegensatz zu den heutigen Vertretern der Schachtelhalme saßen bei Equisetites arenaceus die unterschiedlich reifen Sporophyllstände in Dreiergruppen an dünnen, geraden Seitenachsen. Durch den unterschiedlichen Reifegrad verlängerte sich die Zeitspanne der Sporenausstreuung.

    Wie die heutigen Schachtelhalme pflanzte sich Equisetites arenaceus nicht nur durch Sporen, sondern auch durch einen im Boden kriechenden Wurzelstock fort. Darüber hinaus saßen seine dünnen Seitenäste an Sollbruchstellen am Schaft der Pflanze: Sie lösten sich sehr leicht ab, gelangten in den sumpfigen Untergrund und trieben Wurzeln aus - auch auf diesem Weg konnte eine neue Pflanze entstehen.

    Klaus-Peter Kelber wurde für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Paläobotanik bereits 1998 von der Deutschen Geologischen Gesellschaft wie auch von der Paläontologischen Gesellschaft ausgezeichnet. Dies ist insofern bemerkenswert, als sein wissenschaftlicher Werdegang nicht durch eine Universitätsausbildung geprägt wurde: Kelber hat seinen derzeitigen international anerkannten Rang als Forscher allein durch seine Sammlertätigkeit und den autodidaktischen Erwerb von Fachwissen erreicht - und das alles in seiner Freizeit.

    Weitere Informationen: Klaus-Peter Kelber, T (0931) 888-5416, Fax (0931) 888-4620, E-Mail:
    k-p.kelber@mail.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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