16.8.1999
Kein Anhaltspunkt für ein Impfversagen bei Berliner Gelbfieberpatienten
Weitere Nachforschungen des Robert Koch-Instituts nach dem tödli-chen Ausgang einer Gelbfieberinfektion bei einem Patienten aus Brandenburg in der vorletzten Woche in einem Berliner Krankenhaus haben keine Anhaltspunkte dafür ergeben, daß dieser geimpft war, jedoch die Impfung versagt hatte.
Der Patient selbst hatte nach seiner Rückkehr aus der westafrikani-schen Elfenbeinküste bei seiner Krankenhausaufnahme angegeben, gegen Gelbfieber geimpft worden zu sein. Die Impfung war jedoch in seinem Impfausweis nicht dokumentiert und der an sich für die Ein-reise in die Elfenbeinküste erforderliche Nachweis der Impfung war nicht kontrolliert worden. Auch waren bei einer ersten Blutuntersu-chung keine Antikörper gegen das Gelbfiebervirus nachweisbar gewesen, so daß davon auszugehen ist, daß ein Impfschutz nicht bestand.
Das Robert Koch-Institut stellte weitere Nachforschungen an. Alle Gelbfieberimpfstellen in Brandenburg und Berlin wurden gebeten nachzuprüfen, ob der Patient in dem von ihm angegebenen Zeitraum der Jahre 1991-93 geimpft worden war. Die Überprüfung ergab dafür keine Anhaltspunkte. Solange sich keine weiteren Hinweise ergeben, die neue Nachforschungen rechtfertigen könnten, geht das Robert Koch-Institut daher angesichts der verfügbaren Informationen davon aus, daß bei dem Patienten keine Gelbfieberimpfung stattge-funden hatte.
Die Gelbfieberimpfung zählt zu den sichersten verfügbaren Impfun-gen und ist einfach überprüfbar, da nur bestimmte zertifizierte Stellen die Impfung durchführen dürfen. Obwohl weltweit Millionen von Menschen gegen Gelbfieber geimpft worden sind, ist bislang noch nie ein Impfversagen bei einer geimpften Person aus Nicht-Endemie-gebieten berichtet worden. Der Leiter des Robert Koch-Instituts, Professor Reinhard Kurth, nimmt den tragischen Ausgang dieser Afrikareise zum Anlaß, alle Auslandsreisenden, insbesondere Reisende in tropische und subtropi-sche Regionen, daran zu erinnern, sich rechtzeitig vor Antritt der Reise über eventuelle Gesundheitsrisiken im Reiseland zu informie-ren, sich zu den empfohlenen Impfungen und Vorsichtsmaßnahmen sachkundig beraten zu lassen und entsprechende Empfehlungen un-bedingt zu beachten - damit aus einer Traumreise kein Alptraum wird.
+++rki pd+++
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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