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17.08.1999 12:19

Herzzentrum Rhein-Neckar will in Deutschland und in Europa Wegbereiter sein

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Kooperation des Universitätsklinikums Heidelberg und der Klinikum Mannheim gGmbH - Weiterer Baustein bei der Ausgestaltung der Vereinbarung, die Ende vergangenen Jahres getroffen wurde

    Ein Herz hat jeder, heißt ein alter Skatausdruck. Und dass man mit ihm sorgsam umgehen muss, weiß inzwischen auch jeder. Dass das Herz in der Region zukünftig noch besser umsorgt wird, das ist neu. Denn die Universitätsklinika Heidelberg und Mannheim (gGmbH) haben ein gemeinsames "Herzzentrum Rhein-Neckar" gegründet, das seinen Betrieb im September diesen Jahres aufnimmt. Dieses Vorhaben ist ein weiterer Baustein bei der Ausgestaltung der Kooperationsvereinbarung, die Ende vergangenen Jahres getroffen worden ist.

    Natürlich gibt es schon eine Reihe von Herzzentren in Deutschland, die aber im Prinzip klassisch aufgebaut sind: einzelne Kliniken unter einem Dach. Der Patient kommt zum Zentrum. Die beiden Klinika verfolgen mit dem Herzzentrum Rhein-Neckar dagegen einen anderen, patientennahen Ansatz: Die Versorgung soll so nahe wie möglich am Ort des Patienten stattfinden. Das spricht für Dezentralisierung. Andererseits steigt die Behandlungsexpertise, je mehr Patienten in solchen Einheiten behandelt werden - der klassische Fall für die Zentralisierung.

    Dieser Widerspruch läßt sich durch virtuelle Zentren überwinden, betonte der Vorsitzende des Klinikumsvorstandes des Klinikums der Universität Heidelberg, Prof. Dr. Eike Martin. So werden erwachsene herzkranke Patienten an beiden Standorten in eigenen kardiologischen Bereichen diagnostiziert und behandelt. Die jetzt noch existierenden Abteilungen an beiden Klinika werden zu einer Einheit zusammengeführt und jeweils in Mannheim und in Heidelberg von einem Ärztlichen Direktor geleitet. Die herzkranken Patienten werden so weit dies irgend möglich ist wohnortnah behandelt. Spezielle diagnostische und therapeutische Verfahren werden zum Teil jeweils nur an einem Ort vorgehalten. Müssen Patienten operiert werden, wird dies in der Heidelberger Herzchirurgie geschehen.

    Herzkranke Kinder werden zukünftig in der Pädiatrischen Kardiologie in Mannheim und in Heidelberg unter der Leitung des Heidelberger Chefs nach einheitlichen Kriterien untersucht und behandelt. Ihnen stehen alle Möglichkeiten offen, die die Region bietet. Müssen sie operiert werden, erfolgt dies in Heidelberg. Die weitere Betreuung geschieht dann wieder wohnortnah.

    Der Patient profitiert in vielfältiger Weise davon, erklärte der Geschäftsführer des Mannheimer Universitätsklinikums, Wolfgang Pföhler. Der Patient kann sicher sein, dass bei Diagnostik und Therapie stets die Methode eingesetzt wird, die für ihn optimal ist. Dadurch, dass nicht alle Geräte für teure Spezialuntersuchungen an allen Orten vorgehalten werden müssen, könne die Ausstattung noch stärker den Erfordernissen spezieller Patientengruppen angepasst werden.

    Das Herzzentrum Rhein-Neckar wird seine Verfahren schrittweise vereinheitlichen. Befunde können elektronisch ausgetauscht werden, so dass Mehrfachdiagnostiken, die den Patienten belasten und die Kosten in die Höhe treiben, entfallen. Dass die Patientendaten sicher bleiben, wird dabei garantiert.

    Das Herzzentrum Rhein-Neckar wird zudem die Forschung um die Erkrankungen des Herzens weiter intensivieren können, erklärten die Dekane Prof. Dr. Dr. Hans-Günther Sonntag und Prof. Dr. Klaus van Ackern. Auch dies geschehe zum Nutzen der Patienten. Unklare Diagnosen werden "dem Herzzentrum" vorgestellt. Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen arbeiten dabei mit den Klinikern zusammen, um anstehende Probleme im Team zu bearbeiten.

    Klinische Versorgung funktioniert nicht, wenn die behandelnden Hausärzte und Kardiologen nicht mit einbezogen werden. Erst die Zusammenarbeit zwischen niedergelassenen Ärzten und dem Herzzentrum Rhein-Neckar läßt die optimale Versorgung zu. Das Zentrum will deshalb in einem weiteren zukünftigen Schritt niedergelassene Kardiologen so einbinden, dass eine für den Patienten optimale Versorgungskette zu erzielen sein wird. Die wirtschaftliche und rechtliche Eigenverantwortung der Partner wird dabei von essentiellem Interesse sein, betonte der Kaufmännische Direktor des Klinikums der Universität Heidelberg, Manfred Rummer. Das virtuelle Herzzentrum Rhein-Neckar wird dadurch zu einem sehr realen, bei dem der Patient im Mittelpunkt steht: kooperativ betreut.

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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