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21.10.2005 14:45

"Es gibt noch viel zu tun in der Biotech-Branche"

Dr. Klaus Eichenberg Pressestelle
Verein zur Förderung der Biotechnologie e.V.

    Die BioRegion STERN hat sich auf der diesjährigen Biotechnica in Hannover, der wichtigsten europäischen Messe für Biotechnologie, erfolgreich präsentiert. Die Aussteller aus der Region, die auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Baden-Württemberg ihre Unternehmen präsentierten, waren von der positiven Stimmung und dem am Netzwerkgedanken orientierten imposanten Stand, auf dem sich auch die übrigen BioRegionen des Landes vorstellten, sehr angetan. Bei der Podiumsdiskussion zum Thema "Biotechnologie in Baden-Württemberg - quo vadis?" diskutierten hochkarätige Teilnehmer aus Forschung und Industrie über die Zukunft und die Chancen der Branche. Professor Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther, Staatsrat für Lebenswissenschaften, hob die Arbeit der BioRegion STERN, insbesondere die exzellente Forschungslandschaft hervor. Auch die Oberbürgermeisterin der Stadt Tübingen, Brigitte Russ-Scherer, die ihren Besuch auf der Biotechnica nutzte, um ihr Fachwissen auf den neuesten Stand zu bringen, war von der Präsentation der BioRegion STERN begeistert.

    "Das Land Baden-Württemberg hat die Biotechnologie als die Zukunftstechnologie identifiziert und die richtigen Konsequenzen aus dieser Erkenntnis gezogen", sagte der Staatsrat für Lebenswissenschaften im Staatsministerium Baden-Württemberg, Professor Dr. Dr. h.c. Konrad Beyreuther, in der Begrüßungsansprache. Professor Dr. Klaus Schäfer von der ALTANA Pharma AG und Professor Dr. Rolf G. Werner von der Boehringer Ingelheim GmbH äußerten sich zufrieden über die Qualität der Zusammenarbeit auf politischer Ebene in Baden-Württemberg. Ein großes nationales Programm für die regenerative Forschung, ähnlich dem eines Raumfahrtprogramms, fehle aber immer noch, beklagte Professor Dr. Hugo Hämmerle vom Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen: "Wir in der BioRegion STERN zeichnen uns dadurch aus, dass wir bereits viele Akteure auf diesem Feld haben, deren Produkte marktreif sind. Es braucht aber einen langen Atem, um die Produkte zu entwickeln und auf den Markt zu bringen, da erhoffen wir uns Unterstützung der Verantwortlichen." Damit war sich Professor Hämmerle mit dem Staatsrat einig, der ebenfalls mehr Geld für die Wissenschaft forderte.
    Bereits erfolgreich positioniert haben sich beispielsweise die CureVac GmbH, die Hölle & Hüttner GmbH & Co. KG sowie die SOURCON-PADENA GmbH & Co. KG, allesamt Unternehmen aus der BioRegion STERN, die sich auf der Biotechnica im Verbund der Region präsentierten. Sie hatten sich bewusst für den Gemeinschaftsstand entschieden, der die Stärke der Region Stuttgart, Tübingen, Esslingen, Reutlingen und Neckar-Alb als gemeinsames Kompetenznetzwerk hervorhob.
    Brigitte Russ-Scherer, Oberbürgermeisterin der Universitätsstadt Tübingen, fand ihre Region bei der Messe ausgezeichnet repräsentiert. Ihr wichtigster Wunsch für die Zukunft der BioRegion STERN hat mit Geld zu tun: "Ich wünsche mir, dass die neue Bundesregierung deutlich mehr Mittel in die Forschung investiert, so dass wir wieder eine richtige Gründerstimmung bekommen. Es müssten sich viel mehr junge Menschen dazu entschließen, eigene Unternehmen zu gründen. Das könnte funktionieren, wenn sich die schwierige Kapitalmarktszene etwas stabilisierte."
    Dr. Klaus Eichenberg, Geschäftsführer der BioRegio STERN Management GmbH war mit dem regen Austausch bei der Diskussion und am gemeinsamen Stand der Regionen sehr zufrieden, beklagte aber die regulatorischen Probleme bei der Einführung marktfähiger Produkte im Bereich Tissue Engineering: "Wir haben inzwischen 14 marktfähige Produkte, die aber in Deutschland von den Krankenkassen nicht erstattet werden." Staatsrat Beyreuther teilte seinen Ärger: "Die Solidargemeinschaft ist an der Decke angekommen. Es gibt kein Geld mehr, unsere Gesundheitskosten liegen bei weit über 200 Milliarden Euro, die Krankenkassen wollen Leistungen abbauen, nicht weitere übernehmen. Volkswirtschaftlich ist Tissue Engineering sehr interessant, weil ein chronisch Kranker ein lebenslanger Kunde der Krankenversicherung bleibt. Stammzellentherapie wird in der Zukunft sehr wichtig sein, wir müssen jedoch die Eigenverantwortung der Bürger stärken, damit sie auch bereit sind, wenn es nötig ist, eine Hypothek auf ihren Körper aufzunehmen. Sie sind ja auch bereit, sich ein teures Auto in die Garage zu stellen. Allerdings müssen Implantate dann so günstig wie möglich sein, da muss sich einiges ändern." Abschließend äußerte sich Staatsrat Beyreuther in warmen Worten über die STERN-Region: "Es gibt noch viel zu tun in der Biotech-Branche, aber es gibt keine Region in Baden-Württemberg, die besser aufgestellt wäre als die STERN-Region."


    Weitere Informationen:

    http://www.bioregio-stern.de


    Bilder

    Dr. Eichenberg, Oberbürgermeisterin Russ-Scherer, Staatsrat Prof. Beyreuther (vlnr)
    Dr. Eichenberg, Oberbürgermeisterin Russ-Scherer, Staatsrat Prof. Beyreuther (vlnr)

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    regional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Dr. Eichenberg, Oberbürgermeisterin Russ-Scherer, Staatsrat Prof. Beyreuther (vlnr)


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