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23.10.2005 07:00

"Natur und Geist" zur Abendstunde

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Vortragsreihe beleuchtet die Entwicklung der Geistes- und Naturwissenschaften

    "Natur und Geist" ist das Thema einer Vortragsreihe, zu der das Mittelalterzentrum der Universität Greifswald und das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald im Wintersemester 2005/06 einladen. An zehn Vortragsabenden nehmen renommierte Wissenschaftler aus der Bundesrepublik Deutschland die Debatte um einen neuen, durch die Erkenntnisfortschritte der modernen Naturwissenschaften dringend notwendigen Dialog zwischen "Natur und Geist" zum Anlass, um nach dem Verhältnis von Natur und Geist im Mittelalter zu fragen. Aus der Perspektive so verschiedener Fächer wie Wissenschaftsgeschichte, Geschichte, Theologie, Philosophie, Physik, Astrologie, Literatur- sowie Musik- und Kunstwissenschaft wird dabei der Naturbegriff näher beleuchtet.

    Im Rückblick erscheint das Mittelalter als eine Epoche, in der wir von einer weitgehenden Einheit der Wissenschaften sprechen können. Diese Ansicht entspricht jedoch eher einer idealisierten Geschichtsdeutung als der mittelalterlichen Lebenswirklichkeit in den Klosterschulen und Universitäten. Das machen Namen wie Abaelard, Thierry von Chartres, Albertus Magnus, William Ockham oder Nikolaus von Kues deutlich. Mit ihnen ist der stetige, besonders seit dem 12. Jahrhundert sich beschleunigende Prozess verbunden, in dessen Verlauf der Naturbegriff und seine Anwendung auf die Erkenntnis des göttlichen Universums auseinandertraten.

    Wie kam es in der europäischen Geistesgeschichte zu diesem Prozess? Wann zeigten sich zum ersten Mal Risse im einheitlichen Deutungsmodell von Makro- und Mikrokosmos, von Gott und Welt? Antworten auf diese und ähnliche Fragen werden die Referenten im Anschluss an die Vorträge mit den Besuchern diskutieren. Das Augenmerk wird dabei auch auf den wissenschaftstheoretischen Ansatz in solchen Disziplinen gerichtet sein, die heute eher dem künstlerisch-musischen Bereich zuzuordnen sind. Entsprechend groß ist auch die Bandbreite der Themen: Vom umstrittenen Aristoteles über Aspekte in der Literatur des deutschen Mittelalters bis zur Geschichte der Science Wars reicht das vielfältige Spektrum.

    Die von Privatdozent Dr. Matthias Müller vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Caspar-David-Friedrich-Instituts und von Dr. Oliver Auge, Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Allgemeine Geschichte des Mittelalters und Historische Hilfswissenschaften des Historischen Instituts, konzipierte Vortragsreihe findet jeweils montags um 19.30 Uhr im Hörsaal des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs statt (siehe Programm). Die Vortragsreihe wird von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung in Essen gefördert. Das Alfried Krupp Wissenschaftskolleg lädt alle Interessierten zu den kostenfreien Veranstaltungen herzlich ein.


    PROGRAMM zur Vortragsreihe
    "Natur und Geist. Von der Einheit der Wissenschaften im Mittelalter"
    Vortragsreihe des Mittelalterzentrums der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald und des Alfried Krupp Wissenschaftskollegs Greifswald

    Veranstaltungsort:
    Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, Hörsaal, Martin-Luther-Str. 14, Greifswald

    Montag, 7. November 2005, 19.30 Uhr
    "ANIMA FORMA CORPORIS". Zur Aktualität des Menschenbildes bei Thomas von Aquin für die moderne Anthropologie"
    Dr. Tobias Kläden (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)

    Montag, 14. November 2005, 19.30 Uhr
    "DER UMSTRITTENE ARISTOTELES. Die konsequenten Aristoteliker des 13. Jahrhunderts und ihre theologischen Gegner"
    Prof. Dr. Volker Leppin (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

    Montag, 21. November 2005, 19.30 Uhr
    "NATUR UND ETHIK. Aspekte in der Literatur des deutschen Mittelalters"
    Prof. Dr. Christoph Huber (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)

    Montag, 28. November 2005, 19.30 Uhr
    "ÜBER DIE WIEDERKEHR DES GLEICHEN. Zur Geschichte der Science Wars"
    PD Dr. Dirk Vanderbeke (Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald)

    Montag, 5. Dezember 2005, 19.30 Uhr
    "DENKMODELLE DER NATURWISSENSCHAFTEN"
    Prof: Dr. Dres. h.c. Klaus Pinkau (Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald)

    Montag, 12. Dezember 2005, 19.30 Uhr
    "VON HOSTIEN UND BAKTERIEN. Glaube und Rationalität am Beispiel der Wunderblutwallfahrten"
    PD Dr. Olaf Rader (Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin)

    Montag, 9. Januar 2006, 19.30 Uhr
    "BILD UND WISSENSCHAFT". Sternbilderstellung im Mittelalter und in der Renaissance"
    Prof. Dr. Dieter Blume (Friedrich-Schiller-Universität Jena)

    Montag, 16. Januar 2006, 19.30 Uhr
    "MUSIK UND ZAHL"
    Prof: Dr. Manfred Hermann Schmid (Eberhard-Karls-Universität Tübingen)

    Montag, 23. Januar 2006, 19.30 Uhr
    "INDIVIDUELLES KOLLEKTIVES GEDÄCHTNIS"
    Prof. Dr. Johannes Fried (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main)

    Montag, 30. Januar 2006, 19.30 Uhr
    "GALILEI UND DIE IKONOLOGIE DES MONDES"
    Prof. Dr. Horst Bredekamp (Humboldt-Universität zu Berlin)

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Philosophische Fakultät
    Caspar-David-Friedrich-Institut
    PD Dr. Matthias Müller
    Wissenschaftlicher Oberassistent am Lehrstuhl für Kunstgeschichte
    Bahnhofstr. 46/47, 17489 Greifswald
    T +49 (0)3834/86 32 51/54
    F +49 (0)3834/86 32 58
    E mattmuel@uni-greifswald.de
    http://www.uni-greifswald.de/~kunst/lehrende_html/mueller.html


    Bilder

    Die Miniatur zeigt Gottvater bei der Erschaffung der Welt, wie er mit einem großen Zirkel (= Prinzip der Geometrie) Ordnung in das Chaos der Elemente bringt. Sie stammt aus einer in Reims um 1235 angefertigten "Bible moralisé".
    Die Miniatur zeigt Gottvater bei der Erschaffung der Welt, wie er mit einem großen Zirkel (= Prinzip ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Die Miniatur zeigt Gottvater bei der Erschaffung der Welt, wie er mit einem großen Zirkel (= Prinzip der Geometrie) Ordnung in das Chaos der Elemente bringt. Sie stammt aus einer in Reims um 1235 angefertigten "Bible moralisé".


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