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25.10.2005 11:10

Neue Artikel des International Journal of Cancer online verfügbar

Dr. Julia Rautenstrauch Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsches Krebsforschungszentrum

    Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "International Journal of Cancer", Band 117(5), berichtet über krebserregenden Betelnuss-Saft, das Problem der Überdiagnose beim Mammographie-Screening und Zusammenhänge zwischen Nicht-Steroidalen Antirheumatika (NSAIDs) und Lungenkrebsrisiko.

    Das Kauen von Betelnuss-Priem ist in vielen Ländern Süd- und Ostasiens sehr verbreitet, oft verbunden mit Tabak- und Alkoholkonsum. Sowohl unabhängig voneinander als auch insbesondere in Kombination sind dies Krebsrisikofaktoren. In einer Studie untersuchten Lee und Kollegen die unabhängige Wirkung des Kauens von Betelnüssen, Tabak- und Alkoholkonsum auf sowohl Rachen- als auch Kehlkopfkrebs. Das Kauen von Betelnüssen stellte sich -ähnlich wie Alkoholkonsum - als bedeutender unabhängiger Risikofaktor für Mundhöhlenkrebs, nicht jedoch für Kehlkopfkrebs heraus. Für die Entstehung von Kehlkopfkrebs war Tabakkonsum der bedeutendste Risikofaktor.

    Das Mammographie-Screening senkt die Sterblichkeit an Brustkrebs und ermöglicht durch frühe Diagnose mitunter eine weniger aggressive Therapie. Dennoch hat das Screening auch Nachteile wie etwa die Diagnose von Zuständen, die, wenn sie nicht entdeckt worden wären, klinisch irrelevant geblieben wären. Jonsson und Mitarbeiter untersuchten die altersspezifischen Brustkrebs-Neuerkrankungen bei 463 000 schwedischen Frauen und stellten fest, dass besonders im Alter zwischen 50 und 59 Jahren eine große Zahl kleiner und klinisch irrelevanter Tumoren gefunden wurde. Die Unterscheidung zwischen diesen irrelevanten Tumoren und denjenigen, die einer angemessenen Behandlung bedürfen, stellt Ärzte und Wissenschaftler vor eine neue Herausforderung.

    Aspirin und ähnliche Schmerzmittel schützen nicht vor Lungenkrebs. Das haben Skriver und Kollegen bei einer Studie an insgesamt 242.000 Dänen herausgefunden. Je nachdem ob und wie viel die einzelnen Testpersonen an Nicht-Steroidalen Antirheumatika (NSAIDs, zum Beispiel Aspirin) eingenommen hatten, wurden sie verschiedenen Personenkreisen zugeordnet. Die Forscher bestimmten und verglichen die Lungenkrebsrate für jede dieser Gruppen. Dadurch hatten sie ein Maß für das Lungenkrebsrisiko in Abhängigkeit von der NSAID-Einnahmemenge. Es zeigte sich, dass regelmäßige NSAID-Nutzer ein wenig stärker gefährdet sind, an Lungenkrebs zu erkranken, als Personen, die diese Medikamente nicht oder nur selten einnehmen. Das steht im Gegensatz zu Krebserkrankungen des Verdauungstraktes. Hier können diese Schmerzmittel vorbeugend wirken, was frühere Studien belegen.

    Die Artikel sind unter folgender DOI abrufbar (www.doi.org):

    10.1002/ijc.21237, Lee et al., Different impact from betel quid, alcohol and cigarette: Risk factors for pharyngeal and laryngeal cancer, http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/110532252/ABSTRACT

    10.1002/ijc.21228, Jonsson et al., Increased incidence of invasive breast cancer after the introduction of service screening with mammography in Sweden, http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/110532245/ABSTRACT

    10.1002/ijc.21260, Skriver et al., Use of nonaspirin NSAIDs and risk of lung cancer, http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/abstract/110532244/ABSTRACT
    Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com/cgi-bin/jabout/29331

    Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
    Sherryl Sundell
    Managing Editor
    International Journal of Cancer
    Deutsches Krebsforschungszentrum
    Im Neuenheimer Feld 242
    69120 Heidelberg
    Germany
    Tel.: +49 6221 424800
    Fax: +49 6221 424809
    E-Mail: intjcanc@dkfz.de

    Das Deutsche Krebsforschungszentrum hat die Aufgabe, die Mechanismen der Krebsentstehung systematisch zu untersuchen und Krebsrisikofaktoren zu erfassen. Die Ergebnisse dieser Grundlagenforschung sollen zu neuen Ansätzen in Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen führen. Das Zentrum wird zu 90 Prozent vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und zu 10 Prozent vom Land Baden-Württemberg finanziert und ist Mitglied in der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V.


    Weitere Informationen:

    http://www.dkfz.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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